Müggelheimer Bote
7. Jahrgang, Ausgabe 10/2000  
Oktober 2000 Home  |  Archiv  |  Impressum


Was uns im Wohnpark Ludwigshöhe in Atem hält

Wer wohnt nicht gern zwischen Wald und Wasser? Dem vollen Genuss dieses Idylls standen und stehen allerdings in unserem Wohngebiet einige Hindernisse im Wege. Im Innern des Wohnparks konnte man sich jahrelang nicht dem vom Bauträger zu verantwortenden und so nicht notwendigen Druck eines Bau- und Müllplatzmilieus entziehen. Und jetzt bereitet seit Monaten, wie schon mehrere Jahre zuvor, wieder einmal das nähere Umfeld Kummer. Die Straßenbau- und Kanalisationsarbeiten werden in einem geradezu Anwohner unfreundlichen Stil betrieben. Hier treffen sich die Leiden vieler Müggelheimer. Es gäbe für alle diese Baumaßnahmen bessere Lösungen, um Beeinträchtigungen zu minimieren. Unterstrichen sei jedoch, dass sich das Projekt Fußgängerschutzweg am Anger wie ein Lichtblick aus dieser Situation hervorhebt.

Probleme, die den schönen Fassaden nicht anzusehen sind

Und dann existieren noch spezielle Probleme zwischen Mietern und Vermieter im Wohnpark. Erstere haben es nicht nur mit einem Vermieter zu tun, sondern mit zwei Immobiliengesellschaften, der „KZVK Rheinland-Westfalen” und der „VIA”, sowie einer Anzahl von Eigentümern einzelner Häuser und Wohnungen. Diese etwa 40 Vermieter verhalten sich natürlich nicht alle gleich. Als wesentlicher Faktor in diesen Beziehungen kommt die Hausverwaltung „Irisgerd” hinzu. Insgesamt gehören mehrjährige Rückstände in der Betriebskostenabrechnung zum Allgemeinzustand. Die Bemühungen, mit den Vermietern ins Sachgespräch und zu einem konstruktiven Alltagsverhältnis zwischen beiden Seiten zu gelangen, blieben bis auf Ansätze mit der KZVK Rheinland-Westfalen ohne Erfolg. Einladungen zu einer Mieterversammlung wurden leider nicht angenommen und lediglich die Vertreter der KZVK bedauerten danach bei einer Mietersprechstunde im Wohnpark am 18./19. April diesen Jahres, dass sie der Einladung in den Dorfklub am 12. April nicht gefolgt waren.

Im Laufe der Jahre haben sich die Probleme gehäuft, die den schönen Häuserfassaden gewiss nicht anzusehen sind: Falsche Betriebskostenabrechnungen; eine unhaltbare Parksituation mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die Verkehrsverhältnisse; völlig ungeklärte Pflege der Grünflächen; keine bedarfsgerechte Bestellung der Müllcontainer; keine oder oft unsachgemäße Reaktionen auf Mängelmeldungen und Termine für turnusmäßige Durchsichten. Zum Alltagsgeschehen macht das resignierende „Versprochen und gebrochen” die Runde.

Also lag und liegt allerhand vor, wenn sich vor diesem Hintergrund die Mieter entschlossen haben, Veränderungen im Sinne der vollen Geltung der Mietverträge und der Wohnungsgesetzgebung zu erreichen: durch größere und kleinere Beratungen untereinander; durch die Inanspruchnahme der Mieterorganisationen und je nach Dringlichkeit auch von Rechtsanwälten; durch die Bildung einer Mieterinitiative zur gezielten Vertretung von Gesamtinteressen; durch ein Protesttransparent anlässlich der Mietersprechstunde im April und anderes.

Wie soll es mit den Mieteraktionen weitergehen?

Überlegungen, das Korsett dieser Aktivitäten noch durch die Konstituierung eines Mieterrates zu verstärken, wurden jetzt fallengelassen. Über den Wahlweg sollte der Kreis der aktiv für die Mieterinteressen Tätigen erweitert werden. Bedauerlicherweise wollte außer denjenigen, die bereits seit fast einem Jahr in der Mieterinitiative mitwirken, niemand kandidieren, obwohl es in zahlreichen Diskussionen immer wieder Zustimmung zur Vertretung von Mieterinteressen gab. Mit dieser Sachlage entfiel ein wichtiger Grund für die mit erheblichem Aufwand verbunden gewesene Wahlaktion.

Nach zwei erfolgreichen Mieterversammlungen (etwa 50 und 100 Teilnehmer) und die von der Mieterinitiative durchgeführte Unterschriftensammlung, bei der sich die große Mehrheit der befragten Mieter zustimmend zur Mieterarbeit im Wohnpark äußerte, gibt es eine ausreichende demokratische Legitimation für die Mieterinitiative. Sie wird deshalb in der bisherigen Form weitermachen.

Für die nächste Zeit sind folgende Aufgaben vorgesehen, wobei absolute Offenheit für weitere Vorschläge herrscht, so das Ergebnis der jüngsten Aussprache:

1. Unterstützung der Mieter bei ihren Auseinandersetzungen mit dem Vermieter (besonders Betriebskostenabrechnungen, Instandsetzungen u.a.)

2. Verbesserung der Verkehrs- und Parksituation im Wohnpark und seiner näheren Umgebung

3. Vorbereitung eines Sommerfestes 2001 im Wohnpark. Helmut Lenz (Tel.: 659 71 26)

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