Müggelheimer Bote
7. Jahrgang, Ausgabe 10/2000  
Oktober 2000 Home  |  Archiv  |  Impressum


Durch Sandkuhlen und Serpentinen

Mountainbiker der Polizei lieferten sich Wettrennen

Start frei zur 3. Mountainbike-Meisterschaft am Parkplatz Marienlust. Foto: Jacobius
Wie bunte Blitze huschen die Mountainbiker durch die Müggelberge. Anlässlich der „3. Mountainbike-Meisterschaften der Berliner Polizei”, traten am 20. September 77 Polizisten kräftig in die Pedale. Das morgendliche Frösteln war schnell vergessen, als Hauptkommissar Klaus Hinz den Startpfiff gab. „Es ist das dritte Mal, dass wir das Rennen hier in den Müggelbergen organisieren. Unser Ziel ist es, so auch all den wilden Fahrern ein positives Beispiel zu sein”, sagt Hinz, der seit 36 Jahren im Polizeidienst steht und in der Direktion 6 (Köpenick, Treptow, Friedrichshain, Lichtenberg) zuständig für den Sport ist. Drei Runden à sieben Kilometer galt es zurückzulegen, durch Sandkuhlen und über Serpentinenstrecken. Zwei Rennen gab es: als erstes für die Radsportler der Direktion 6 und später offen für alle Direktionen. Den Siegern der verschiedenen Altersgruppen winkten Pokale und Medaillen.

Alle drei Wochen trainieren die 30 Mitglieder der Radsport-Truppe in den Müggelbergen - in guter Zusammenarbeit mit Revierförster Wilfried Langer. Denn vor zwei Jahren fingen die wilden, querfeldeinfahrenden Mountainbiker an, zum Problem zu werden. Die „Downhill-Fahrer” hielten sich an keine Regel und pflügten alles um. Hinz: „Wir haben schon öfter welche an unseren Trainingstagen erwischt. Manche sind vor Schreck in die Büsche gefahren, wenn sie uns sahen.” Aber auch andere Übeltäter hat die Polizeistaffel schon im Wald zur Strecke gebracht. So erwischten sie einen Autodieb auf frischer Tat und ein anderes Mal ertappten sie einen Müllsünder, der gerade seine Eternitplatten im Wald entsorgen wollte. Das Training wird von den Polizisten auch gleichzeitig als Präventiv-Maßnahme gesehen.

Hintergrund des Rennens ist die Idee, Ausdauersport stärker im Polizeidienst zu integrieren. „Polizisten müssen einfach fit sein. So dienen unsere Sportgruppen auch der Mobilitätssteigerung”, sagt Hinz. Immer mehr Polizisten versehen schließlich ihren Dienst auf dem Drahtesel, vor allem in abgelegeneren Gegenden.

Ingmar Herrmann trat als einziger Kriminalbeamter beim Rennen mit an. 18- bis 20 000 Kilometer legt der 26-Jährige pro Jahr per Pedale zurück. Im vergangenen Jahr nahm er den Pokal mit nach Hause. „Normalerweise fahre ich Marathonstrecken mit mehr als 100 Kilometern und das oft im Gebirge”, sagt er. Dennoch sieht er die Strecke als anspruchsvoll an, aufgrund der steten Änderungen des Untergrundes und der Streckenführung.

In diesem Jahr durfte Denny Schewe vom Abschnitt 75 der Direktion 7 (Hohenschönhausen, Marzahn, Weißensee) den Pokal mit nach Hause nehmen. Er siegte in 45:15 Minuten. sip

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