Müggelheimer Bote
7. Jahrgang, Ausgabe 01/2001  
Januar 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Das Jahr 2000 bei unserer Feuerwehr

Mangels Kameraden nicht mehr voll einsetzbar

Bevor ich Ihnen einen kleinen Rückblick auf das Geschehen unserer Müggelheimer Feuerwehr im vergangenen Jahr gebe, wünsche ich Ihnen im Namen aller Kameraden ein gesundes, neues Jahr.

Aufmerksamen Müggelheimern dürfte nicht entgangen sein, dass wir voller Stolz mit einer neuen Feuerwehr durch den Ort fahren. Am 25. November konnten wir nach mehr als einem einjährigen Kampf ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 16/24) in Dienst stellen. Das fabrikneue TLF ist mit permanentem Allradantrieb besonders auf eine Wehr mit waldreichem Gebiet zugeschnitten. Neben 2400 Litern Wasser zum Löschen von Bränden können wir aber auch dank der Bestückung beispielsweise zu Rettungsdiensteinsätzen oder auch zu umgestürzten Bäumen ausrücken.

Im vergangenen Jahr sind wir bis zum 12. Dezember zu 135 Einsätzen ausgerückt.

Die Öffentlichkeitsarbeit zum Angerfest, in unserer Schule und im Kindergarten, auf Ortsteilfesten und zu anderen Gelegenheiten hielt uns auf Trab. Unsere Jugendfeuerwehr war auch wieder in einem Sommer-Zeltlager. Diesmal bei unserer befreundeten Feuerwehr in Dorfmark (Niedersachsen). Wir Erwachsenen haben einen regelmäßigen und sehr guten Kontakt nach Dorfmark und werden dort immer herzlich aufgenommen, aber auch die Gegenbesuche erfreuen uns immer wieder.

So ist es, neben den freudigen Ereignissen in unserem Feuerwehrleben, nun schon ein Muss geworden, einige herausragende Einsätze rückblickend kurz zu erwähnen.

Die Silvesternacht 1999/2000 verlief für uns recht trocken, da wir ja Wachbesetzung hatten. Ein kleiner Trost waren unsere Ehefrauen, die selbstverständlich mit uns gemeinsam das neue Jahr begrüßten, bis wir von etwa 2 Uhr an im Ausrückebereich Streife fahren mussten. Die Probleme der Feuerwehrleitstelle mit dem Computerprogramm IGNIS wurden ja in der Tagespresse ausführlich beschrieben.

Januar: Ein Brand in einem Schornstein musste gelöscht werden, ebenso zwei in Brand geratene Kleintransporter. Außerdem musste eine ins Eis der Krampe eingebrochene Person gerettet werden.

Februar: Feuer in einem Bauwagen und ein Verkehrsunfall in Köpenick.

März: Eine als bewusstlos gemeldete Person auf der Insel Entenwall stellte sich als leblos heraus.

April: zweimal Öl-Alarm auf dem Großen Müggelsee, außerdem Grasnarbenbrand und verschiedene Verkehrsunfälle.

Mai: Jede Menge Feuer im Wald aufgrund der frühen, anhaltenden Trockenheit. Unter anderem 4000m2 Waldboden im Wald auf dem Müggelberg. Außerdem rückten wir zum Brand einer 600m2 großen Baracke zwischen Hessenwinkel und Erkner aus. Und können Sie sich noch an den herrlichen Stau am 31. Mai erinnern? Das war ein Sattelzug, der nicht um den Anger herumkam.

Juni: Einige Waldbrände, aber auch ein 250 m2 großes, leerstehendes Wohnhaus in Gosen, das in voller Ausdehnung brannte.

Juli: Wie jeden Monat galt es viele Personen in Not (PINs) zu versorgen, wir hatten mit diversen Fehlauslösungen der Meldeanlage im Krankenhaus Köpenick zu tun und auch einen Radlader, der sich nicht mit dem Feierabend abfinden konnte und noch ein bisschen alleine im Wohnpark Ludwigshöhe herumgerollt ist.

August: Ein 13-jähriger Junge musste im Wald mit einer offenen Unterarmfraktur versorgt, eine ertrunkene Person geborgen werden. Außerdem brannte ein Bauwagen ab.

September: neben vielen kleineren Dingen gab es auch einen schweren Verkehrsunfall am Hirseländer Weg, bei dem ein Auto in ein Grundstück raste und erst am Haus zum Stehen kam. Mitten im Wald stellten wir einen gestohlenen und ausgeschlachteten Pkw sicher.

Oktober: Viele medizinische Notfälle vor allem Atemnot von Schmöckwitzwerder Nord bis zum Allende Viertel.

November: „Lose Bauteile” lautete das Stichwort für den angefahrenen Mast am neuen Fußgängerüberweg am Anger. Den Pkw, der es doch noch trotz angebrochenen Vorderrads bis zum Geinsheimer Weg geschafft hat, haben wir dann auf Wunsch der Polizei auch noch gleich von der Straße geräumt.

Dezember: Feuer in einer Wohnlaube; eine ältere Dame wurde vor der Post von einem Motorrad erfasst und verletzt; außerdem gab es eine schwer verletzte Person auf der Abrissbaustelle der Gaststätte Marienlust und einen schweren Verkehrsunfall am Gosener Damm mit einer schwer verletzten, eingeklemmten Person.

Wie schon erwähnt, war dies ein Überblick über die Einsätze bis zum 12. Dezember. Einiges wird noch bis Silvester hinzu gekommen sein.

Mit unserem Personalbestand sind wir an unsere Belastungsgrenze gestoßen, so dass wir seit dem 1. September an den Werktagen erst von 17 Uhr an offiziell in Dienst genommen werden. Doch die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass wir trotz allem zu allen Tages- und Nachtzeiten alarmiert werden und hin und wieder gar nicht, oder Personalgemindert ausrücken.

Mit der momentanen Zahl an Kameraden fällt es uns auch immer schwerer noch irgendwelche anderen Aufgaben im Ort zu übernehmen, so dass es leider im Jahr 2001 einige Absagen geben wird, für die wir jetzt schon um Nachsicht bitten.

Na, hat es jetzt gefunkt? Wir freuen uns über jeden interessierten Müggelheimer - Männer wie Frauen. Übrigens ist uns auch bekannt, dass in unserem Ort durch Zuzug einige ausgebildete Kameraden wohnen. Jungs, wo bleibt ihr?

Als letztes möchte ich mich noch bei den Gewerbetreibenden für die Unterstützung im vergangenen Jahr bedanken und hoffe, dass wir auch im Jahr 2001 mit Hilfe und Unterstützung rechnen können.

Auf bald! Torsten Pokowietz, Wehrleiter Freiwillige Feuerwehr Mgh., Tel. mit AB der Wache: 65 90 80 80

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