Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 11/2001  
November 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Müggelheim und die Wahlen

STATT Partei eindeutige Gewinnerin, gefolgt von der PDS

Berlin hat gewählt - und Müggelheim hat anders gewählt. Die Diskussion um den geplanten Großflughafen in Schönefeld ging an den Müggelheimern nicht spurlos vorüber. Sie sprachen vor allem den Parteien ihr Vertrauen aus, bei denen sie hofften, dass das Problem in guten Händen liegt.

Absoluter „Shooting Star” ist dabei die STATT Partei Berlin gewesen. Sie schaffte zwar landesweit nicht den Sprung ins Parlament, blieb mit 0,8 Prozent sogar unter der Prozentzahl, die nötig wäre, um Wahlkampfgelder rückerstattet zu bekommen. Aber in Treptow-Köpenick schaffte sie, als einzigem Bezirk, mit fünf Prozent den Sprung in die Bezirksverordnetenversammlung. Die beiden Müggelheimer Ute Schäfer-Lutz und Frank Emmerich werden die Interessen ihrer Wähler künftig in der BVV vertreten. Mit knapp 38 Prozent erreichte die STATT Partei in einzelnen Müggelheimer Wahllokalen Spitzenwerte, in drei Wahllokalen wurde sie stärkste Partei.

Doch auch die PDS profitierte von den Diskussionen um den Flughafen. Politiker wie Ernst Welters hatten in der Hinsicht eine Vorreiterrolle für die Partei übernommen. Aber auch Korruptionsskandale und der Krieg in Afghanistan bescherten der Partei große Zuwächse. Die PDS hat auch wieder, diesmal noch stärker, im Großbezirk die Nase vorne (36,2 %). Diesmal wird sich eine Zählgemeinschaft aus CDU und SPD nur schwer gegen die PDS durchsetzen können. Die PDS will deshalb den Bürgermeister stellen, wenn das nicht ginge, zumindest andere große Zugeständnisse einfordern, wie den Stellvertreter und den BVV-Vorsitzenden.

Eine Woche nach der Wahl war noch alles offen, die Sondierungsgespräche zwischen den großen Parteien sollten erst noch beginnen. Das Bezirksamt wird sich in Zukunft aus drei PDS-Politikern, zwei Sozialdemokraten und nur noch einem CDU-Politiker zusammensetzen. Wer von den beiden Christdemokraten gehen muss, Joachim Stahr (Jugend/Sport) oder Oliver Scholz (Stadtentwicklung), stand bis Redaktionsschluss auch noch nicht fest.

Treptow-Köpenick war in sechs Wahlkreise (Wk) unterteilt. Müggelheim gehörte zum Wk 6 und hatte vier Wahllokale. 630 und 631 befanden sich in der Grundschule. Hier mussten die Bewohner aus dem Gebiet nördlich des Müggelheimer Damms wählen. 628 und 629 waren im Dorfklub.

Das Direktmandat errang für den Wk 6 Norbert Pewestorff von der PDS.

Die Wahlbeteiligung lag in Treptow-Köpenick bei 67,9 Prozent, nur minimal höher als bei der vergangenen Wahl 1999 (67,3%). In Müggelheim lag sie in diesem Jahr bei 67,6 %. sip

Zweitstimme/Abgeordnetenhaus

  PDS SPD CDU Bü90/
Grüne
FDP STATT-
Partei
NPD sonstige
Berlin 22,6 29,7 23,7 9,1 9,9 0,8 0,9 1,9
Treptow/ Köpenick 43,6 26,1 13,4 3,7 5,7 3,4 1,7 2,4
Wahllokal 628 40,2 11,7 10,6 0,8 5,1 28,4 1,2 1,5
Wahllokal 629 45,0 17,8 9,5 2,2 4,0 19,8 0,7 0,2
Wahllokal 630 43,8 16,1 9,9 2,0 4,0 22,7 0,5 0,5
Wahllokal 631 36,7 16,6 10,2 1,7 3,3 28,7 1,2 0,7

BVV Treptow/Köpenick

  PDS SPD CDU Bü90/
Grüne
FDP STATT-
Partei
NPD
Treptow/Köpenick 36,2 34,1 14,1 3,8 4,6 5,0 2,3
Wahllokal 628 29,9 16,2 11,0 0,8 3,4 37,4 1,2
Wahllokal 629 35,6 21,2 10,5 2,1 2,6 26,8 1,2
Wahllokal 630 29,7 24,0 10,3 1,6 2,8 30,5 1,1
Wahllokal 631 26,8 19,3 11,1 1,4 2,3 37,8 1,4

Direktkandidat Wahlkreis 6 (Erststimme)

  PDS
Pewestorff
SPD
Harandt
CDU
Schild
Bü90/
Grüne
FDP STATT-Partei
Schäfer-Lutz
Wahlkreis 6 38,1 28,0 14,7 2,8 5,5 10,9
Wahllokal 628 30,8 12,0 11,9 0,8 3,8 40,6
Wahllokal 629 37,1 19,3 12,1 2,8 2,8 26,0
Wahllokal 630 33,3 18,2 11,4 1,6 3,0 32,5
Wahllokal 631 29,0 17,2 11,7 1,2 2,8 38,2

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