Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 11/2001  
November 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Igel fressen sich jetzt Winterspeck an

Es raschelt und huscht jetzt wieder in den Abendstunden in unserem Laub. Putzige Kerlchen sind unterwegs um nach Würmern, Insekten und Schnecken zu stöbern: Igel. Leider haben es die stacheligen Gesellen oft nicht leicht bei uns. Unzählige Tiere fallen jedes Jahr dem Straßenverkehr zum Opfer, verunglücken in nicht abgedeckten Gruben und Gräben oder ertrinken in Swimmingpools und Gartenteichen. Auch der Einsatz von giftigen Düngern und Insektiziden gefährdet die nützlichen Tiere. Dabei zählen Igel zu den besonders geschützten Tieren. Es ist verboten, sie zu fangen, zu verletzen, ihre Lebenstätten zu zerstören oder sie gar zu töten.

Helfen kann man den kleinen Kerlchen, indem man soviel Natur wie möglich in seinem Garten belässt: Hecken und Büsche, liegen gelassene Reisighaufen, Laubhaufen und Holzstapel sorgen für die richtigen Versteckmöglichkeiten. Jetzt in den Herbstmonaten gibt es noch eine andere Gefahr für die Igel: die Igelsammler. Viele tierliebende Berliner sammeln jetzt die Igel ein, weil sie ihnen in den kommenden kalten Monaten Leid tun. Doch die stacheligen Tierchen sind echte Winterschläfer, die sich in den Herbstmonaten einen dicken Wanst anfressen. Die Tiere sollten nur mitgenommen werden, wenn sie eindeutig krank, verletzt oder verwaist sind. Das sind Igel, die für den Energie aufwändigen Winterschlaf zu klein sind und das notwendige Gewicht von 500 Gramm noch nicht erreicht haben. Oder im Winter Tiere, die unabhängig von Frost und Schnee umherirren. Diese Igel sind entweder krank, oder ihr Winterquartier wurde zerstört.

Als Erstversorgung sollte dem Igel etwas Futter angeboten werden (Katzenfutter aus der Dose oder ein verquirltes, leicht gestocktes und zerdrücktes Ei). Sind die Tier unterkühlt, sollten sie mit einer handwarmen Wärmflasche gewärmt oder zugedeckt werden. Die erfolgreiche Überwinterung solch eines kleinen Säugers erfordert allerdings Fachwissen, das man sich unverzüglich in einer der Igelstationen einholen sollte: Arbeitskreis Igelschutz Berlin, Tel.: 404 92 51; NABU (Kurt Volkmann) Tel.: 657 18 34. sip

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