8. Jahrgang, Ausgabe 12/2001 | |
Dezember 2001 | Home | Archiv | Impressum |
![]() |
Wer seinen winterlichen Garten beobachtet, wird bemerken, dass es doch Pflanzen gibt, die in milden Wetter-Perioden richtig blühen.
Ein Strauch, der schon etwa im Dezember seine kleinen gelben Blütchen öffnet, ist der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum). Seine Heimat könnte China oder Japan sein und er ist inzwischen weit verbreitet. Er ist ein Strauch mit langen, überhängenden Trieben, daher wird er meistens an einem Spalier gezogen. Im Sommer hat er kleine, gegenständige Blättchen und je nach Standort blüht er von Dezember bis April, am vorjährigen Holz, mit leuchtend gelben Röhrenblüten. Er ist einer der besten Winterblüher, der außer an extremen Standorten, als winterhart gilt. Abgeschnittene Triebe blühen in wenigen Tagen in der Vase in Zimmer auf.
Ein weiterer winterblühender Strauch ist die Zaubernuss (Hamamelis japonica). Er kann bis zu 2,5 m groß werden und hat im Sommer breit eiförmige, leicht behaarte Blätter, die auch eine schöne Herbstfärbung haben. Die Blüten erscheinen im Winter oder Vorfrühling in achselständigen Köpfchen, aus denen sich fusselartige gelbe, scharlachrote oder lilarote Kelchblätter, bis zu 2 cm Größe entwickeln, je nach Art und Sorte.
Eine echte Überraschung ist der zarte Duft, welcher den kleinen blassrosa bis weißen Blüten des Duft-Schneeballs (Viburnum farreri) entströmt. Sie blühen im November/Dezember oder im März/April vor dem Blattaustrieb. Manchmal überrascht sie ein plötzlicher starker Frosteinbruch, worunter dann die Blüten leiden. Zwei dieser Sträucher stehen auf dem Waldfriedhof an der Urnen-Gemeinschafts-Anlage. Die Heimat dieser bis zu 3 m hoch werdenden Sträucher ist Nordchina.
In jedem kleinen Garten könnte eine Christrose (Helleborus niger) wachsen. Diese kleinen reizenden Pflanzen, welche nur etwa 30 cm groß werden und zur Familie der Ranunculaceae gehören, blühen wie der Name es schon sagt, zum Christfest. Sie benötigen frischen, humosen, lehmigen und kalkhaltigen Boden in halb schattiger Lage. Sie wollen lange Zeit ungestört wachsen. Es gibt noch andere Arten wie die Vorfrühlings Christrose und die rot blühende Christrose.
Tot und unwirtlich ist der Winter gar nicht und wer das ganze Jahr hindurch, in seinem Garten etwas Blühendes erleben möchte, der sollte sich von den Winterblühern etwas in seinen Garten holen. In milden Winterperioden wurzelt und wächst es im Boden und schon im Februar überraschen die ersten Spitzen der Frühlingsblüher. Bald werden die gelben Blütenschälchen der Winterlinge aus dem Herbstlaub leuchten, dann folgen die Schneeglöckchen und Krokusse. „Es wird durchgeblüht” sagte Karl Foerster und genau so ist es!
Ich wünsche Ihnen ein friedliches, harmonisches und blühendes Weihnachtsfest. MS
Weitere Beiträge aus der Serie für den Natur- und Gartenfreund finden Sie in der Übersicht im Archiv des Müggelheimer Boten!