Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 08/2002
August 2002

Inhalt
Jugendzeltlager der Feuerwehr
Die Nacht des Schreckens
Hits für Groß und Klein
Kühle Brise auf "hoher" See
Schönefeld: Anhörungsverfahren wurde abgeschlossen
Informationen vom Heimatverein
Mit 17 Jahren hinter Stacheldraht
Kaninchen - in der Wohnung oder im Garten?
Wer säumt, muss zahlen
Teufelsmoor wird renaturiert
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Leserbrief
Nachrichten aus Gosen
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
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Jugendzeltlager der Feuerwehr war dem toten Kameraden gewidmet

Das Zeltlager war einem ganz besonderen Anlass gewidmet: dem Tod eines Kameraden. Trotz der schrecklichen Ereignisse im Vorfeld war die Stimmung zunehmend gelöst. In Müggelheim fand das erste Jugendzeltlager der Freiwilligen Feuerwehr Müggelheim statt. Auf dem Schulgelände wurde eine Zeltstadt aufgebaut, gab es Sport und Spiel und viel Disziplin.

Die Müggelheimer Jugendfeuerwehr widmete das Zeltlager ihrem toten Kameraden Maik. Foto: FW
Als das Zeltlager anlässlich des 80. Geburtstages der Feuerwehr geplant wurde, ahnte noch niemand, was im Vorfeld passieren würde. Am 10. Juli, dem Orkantag, starb Maik, Kamerad der Müggelheimer Jugendfeuerwehr bei einem vorhergehenden Zeltlager auf Schwanenwerder durch einen umstürzenden Baum. Einen Tag vor dem Müggelheimer Zeltlager wurde er beerdigt. „Wir hatten überlegt unser Zeltlager abzusagen. Aber die Jugendlichen wollten es alle durchziehen - nach dem Motto: jetzt erst recht“, sagt Jugendwehrleiter Alfons Thurm. Also kam man überein, das Jugendzeltlager Maik zu widmen. Am 20. Juli wurde es am späten Nachmittag mit einem ökumenischen Feldgottesdienst, unter Anteilnahme einer breiten Öffentlichkeit, eröffnet.

115 Personen nahmen an dem Lager teil, darunter 98 Jugendliche von zehn bis 17 Jahren. Sie kamen aus Dorfmark, Fallingbostel, Hemslingen und Sölingen in Niedersachsen, aus Solingen in Nordrhein-Westfalen und aus Müggelheim - die Hamburger und Polen hatten leider abgesagt.

„Es war das erste Mal das wir so etwas vorbereitet haben“, gibt der Jugendwehrleiter zu. Es sei fürchterlich stressig und aufregend gewesen. Dennoch kann er sich vorstellen, dass es nicht das letzte Mal war. „Jetzt haben wir ja Erfahrung“, schmunzelt er.

Und der Erfolg gibt ihm Recht. Sieben Tage lang gab es Spiel und Spaß für die Jugendlichen. Völkerball- und Volleyball-Turnier, Orientierungsmarsch durch und um Müggelheim - mit Wissensfragen zum Ort. An einem Tag stand die Berliner Feuerwehr im Mittelpunkt, das Feuerlöschboot und die neue Leitzentrale; an einem anderen ging jede Gruppe einzeln auf Sightseeing-Tour durch die Hauptstadt. Es gab ein Spiel ohne Grenzen mit vielen Feuerwehrtechnischen Wettkämpfen, aber auch ein Feuerwehrquiz und Discoveranstaltungen.

„Wir möchten uns noch bei den Anwohnern für ihr Verständnis bedanken. Denn so ganz ohne Lärm geht solch eine Veranstaltung natürlich nicht ab. Aber die Anwohner zeigten sehr viel Verständnis“, so der Feuerwehrmann. Übrigens für die Disco und das Lager-Radio war der Jugendclub Mügge verantwortlich, der die Herausforderung auch gut gemeistert hat.

Mit dem Maik gewidmeten Zeltlager haben die Jugendlichen einen Teil ihrer Trauer bewältigt. Wenngleich die schrecklichen Ereignisse dieses Tages noch immer Nachwehen zeigen. Übrigens gab es in Müggelheim keine gravierenden Orkanschäden. Der Sturm war zwar etwas heftiger als üblich, richtete aber nicht solche Schäden an wie in der Innenstadt. sip