Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 01/2003
Januar 2003

Inhalt
Traum von der Müggeltherme geplatzt?
Agenda 21 - Aktionen von uns für das 21. Jahrhundert
Sportlergrößen: Der Speerwerfer Detlef Michel
Das war das Jahr 2002 in Müggelheim
Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr?
Neujahrsgrüße
Buchpräsentation: Pferde bei den Olympischen Spielen
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Kommentar
Müggeclub
Aus den Vereinen
Kleinanzeigen
Heimatverein
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
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Müggelheimer Bote
 

Eiszeit-Pause

Ungewöhnlich tiefe Temperaturen sorgten über die Feiertage für ein Eisvergnügen der besonderen Art. Etwa vier Grad kälter als normal war es im Dezember, Seen und Flüsse hatten eine etwa 15-30 Zentimeter dicke Eisschicht angelegt. Mit Kind und Kegel, mit Fahrrädern und Eishockeyschlägern flitzen die Menschen über das Eis. Doch am zweiten Feiertag fing das Tauwetter an. Prompt brach eine 17-Jährige auf der Müggelspree ein und musste vom Wirt des Waldrestaurants Müggelhort aus dem eiskalten Wasser gezogen werden. Auch die Wasserschutzpolizei warnt: Rund um Boote, am Ufer und im Stegbereich ist das Eis immer am dünnsten. Dort muss man besonders vorsichtig sein. Text/Foto: sip


Traum von der Müggeltherme ausgeträumt?

Finanzierung erneut geplatzt

Steht die Müggeltherme vor dem Aus? Die Hoffnung vieler Müggelheimer auf das angekündigte Spaßbad an der Straße 635 wird auf eine arge Geduldsprobe gestellt. Gerüchten um das definitive Aus wird durch ein Schild auf dem Grundstück Vortrieb geleistet: „Grundstück zu verkaufen!” heißt es da. Doch einer der beiden Geschäftsführer beruhigt: „Für mich ist die Müggeltherme noch immer die Nummer eins und ich gehe davon aus, dass das Projekt realisiert wird”, meint Peter Schwarz.

Im Bauamt des Bezirksamtes hat man seit den anfänglichen Sondierungsgesprächen nie wieder etwas gehört. „Uns wurde das Projekt nur vorgestellt, keine Bauvoranfrage gestellt. Seitdem habe ich nie wieder etwas davon gehört”, bestätigt Baustadtrat Dieter Schmitz. Er vermutet, dass es mit der Finanzierung nicht geklappt habe.

Sorgt für Irritationen: das Verkaufsschild auf dem Ex-Werksteingelände. Foto: Jacobius

Und das bestätigen die Betreiber der „Müggel-Therme Berlin GmbH”. Das Schild stünde jetzt auf dem ehemaligen Werkstein-Grundstück, weil die Verkaufsverhandlungen im November unterbrochen werden mussten, argumentiert Schwarz. Die eigentlich zugesagte Finanzierung hätte doch nicht geklappt, weil jemand „von außerhalb daran rumgewirbelt und sie zum Scheitern gebracht hätte”. Doch jetzt stünde das Duo Lothar Eschenbach und Peter Schwarz erneut kurz vor dem Abschluss einer Finanzierung. „Ich gehe davon aus, dass ich im ersten Quartal des neuen Jahres alles unter Dach und Fach habe”, erklärt Geschäftsführer Schwarz. Schließlich hätte ihr Finanzierungsberater von Anfang an gesagt, dass die Finanzierung mindestens ein Jahr dauern würde - „das haben wir nur nicht geglaubt”. Angst, dass das Grundstück bis dahin anderweitig verkauft sein könnte, haben die beiden Müggelheimer nicht. Interessenten stünden nicht gerade Schlange. Auch ein anderes Problem scheint die Ideenträger der Müggeltherme kalt zu lassen: Die drohende Konkurrenz durch die Adlershofer Therme. Denn allem Anschein nach hat die Investorengruppe Deyle doch Wege gefunden, an Fördermittel heranzukommen und plant einen Baubeginn für Ende des Jahres. „Wir rechnen uns trotzdem Chancen aus, schließlich hat die Stadt sonst nicht mehr viel an Spaßbädern - das SEZ ist zu, das Blub so gut wie”, argumentiert Schwarz. Auch die schlechte konjunkturelle Lage für Spaßbäder - das Schwapp in Fürstenwalde kann nur noch mit städtischer Unterstützung leben - lässt ihn kalt. „Unser Konzept ist durch das Hotel und die Tauchschule sicher. Auch die Eiskunstbahn im Winter wird dazu beitragen. Das Projekt ist einfach nicht vergleichbar mit dem Schwapp oder anderen Spaßbädern”, ist sich Peter Schwarz sicher. So überzeugt ist Baustadtrat Schmitz nicht. Im Gegenteil: „Wenn das mit der Adlershof-Therme klappt, funktioniert es mit der Müggeltherme nicht”, befürchtet er. Fakt ist, dass den beiden Betreibern inzwischen von vielen Müggelheimern nicht mehr geglaubt wird. „Es werden immer wieder neue Märchen erzählt. Man versucht den Leuten weiß ich nicht was weiß zu machen. Und letztlich ist alles ein Projekt in das schon sehr viele Menschen ihre Arbeit gesteckt haben, ohne einen Pfennig Geld zu sehen”, schimpft ein Müggelheimer. Doch diesen Vorwurf will Peter Schwarz nicht auf sich sitzen lassen: „Diejenigen, die an dem Projekt gearbeitet haben wussten, dass sie in Vorleistung gehen und nicht bezahlt werden können, bevor die Finanzierung steht. Sie haben es in der Hoffnung auf einen lukrativen Auftrag gemacht.” sip