Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 06/2004
Juni 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Zukunft der Campingplätze vorerst gesichert
Müggelheimer Kirche feiert ihren 200. Geburtstag
"Bilder unserer Kirche" - Ausstellung zum Jubiläumsfest
Mit Opas Flugboot einmal um die Welt
Krumme-Lake-Moor bleibt ein Sensibelchen
Äthiopien - eine Jugendreise
Mit Glitzerpuscheln und Grandezza durch die Turnshow
Ein Monat der Verbrechen liegt hinter uns
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Leserbriefe
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Flugboot auf dem Müggelsee

Seltener Anblick auf dem Großen Müggelsee: Eine DO-24 landete am 14. Mai erstmals seit 70 Jahren wieder auf Berlins größtem See. Gesteuert wurde sie vom Enkel des berühmten Flugzeugbauers Dornier, Iren Dornier. Er befindet sich derzeit auf einer Weltumrundung mit dem Oldtimer. Die Wasserschutzpolizei hatte extra für die Landung des Flugbootes den See gesperrt. Nach einem kurzen Empfang im Hotel am Müggelsee stieg der „Wasservogel” dann wieder in die Luft und verabschiedete sich mit einigen Extrarunden von seinen vielen Fans. Foto: Behrend (siehe Bericht)


Zukunft der Campingplätze vorerst gesichert

Neue Pachtverträge sollen bis 2010 laufen

von Petra Zoepf

Das Maiwetter passt zur Stimmung auf den Dauer-Zeltplätzen im Südosten des
Bezirks Treptow-Köpenick. Richtige Sommerstimmung will bei den Campern nicht aufkommen, denn erst Mitte des Monats hat die Berliner Forstverwaltung den Vereinen Große Krampe I und II ein neues Angebot unterbreitet. Es sieht vor, die zum 30. September dieses Jahres auslaufenden Pachtverträge nur noch bis September 2010 zu verlängern. Danach soll das Zeltvergnügen für den Müggelheimer Camping Club e.V. (Große Krampe I) und den Camping-Club Köpenick e.V. (Große Krampe II) ein Ende haben. Für den Platz Zeuthen I, unweit der Teikyo-Universität, gilt dies ebenso. Nach Plänen der Berliner Forsten soll nur Kuhle Wampe über 2010 hinaus Bestand haben.

„Der Bezirk will ein Großteil der Fläche übernehmen, ein gutes Drittel des derzeitigen Zeltplatzes soll aufgegeben werden“, sagt Lutz Wittich, zuständiger Referatsleiter bei den Berliner Forsten. Es handele sich dabei um das Gelände westlich des Zufahrtweges. Er begründet diese Entscheidung mit dem rückgängigem Bedarf an Campingflächen.

Klaus Lehmann, Vereins-Chef von Große Krampe II, ist erst einmal ganz froh,
dass es überhaupt weitergeht. Über einige Details des Vertragsentwurfs müsse allerdings noch mit der Forstverwaltung diskutiert werden. „Eine Kostenbeteiligung für den Erhalt der Zufahrtsstraße können wir mit unserer Mitgliederstruktur nicht leisten“, lehnt er einen der Vertragspunkte ab. Schwierig sei auch eine Zeltplatzräumung bei Unwetterwarnung.

Dem stimmt Ullrich Hohwieler, Vorsitzender des Müggelheimer Camping Clubs zu. „Es gibt verschiedene Meldesysteme. Es muss eines zugrunde gelegt werde, das örtlich präzise Angaben liefert“, so Lehmann, nur dann mache ein solcher Passus Sinn. Seines Erachtens wird der Zustand der Zufahrtsstraße von den Berliner Forsten hochgespielt. Die Mitglieder beider Vereine dürften den 4,5 Kilometer langen Weg nur zum Auf- und Abbau der Zelte mit dem Auto befahren und zahlten dafür zusätzlich zu den Pachtgebühren ein Wegegeld von 1200 Euro pro Jahr. Hohwieler strebt eine Pachtoption über 2010 hinaus an. „Die Fläche sollte vom Bezirk übernommen werden“, so seine Vorstellung. Es dürfe auch nicht übersehen werden, dass die Dauer-Zelter einen Wirtschaftsfaktor für den Südosten darstellten. „Schließlich kaufen wir hier alle ein“, sind sich die beiden Vereinsvorsitzenden einig.

Das im Bezirk zuständige Amt für Umwelt und Natur will sich augenblicklich zum Thema Dauer-Zeltplätze noch gar nicht äußern. Es bestehe noch in mehreren Punkten Klärungsbedarf, lautet die knappe Antwort. Konkreter sind hingegen die Pläne der Bezirks-SPD. Sie strebt die Übernahme von Zeuthen I und dem außerhalb der Wasserschutzzone II liegenden Teil von Kuhle Wampe durch den Bezirk an. „Wir führen bereits intensive Gespräche mit den Berliner Forsten und der Senatsverwaltung“, sagt Fraktionsvorsitzende Heidrun Meißner. Voraussetzung sei die Änderung des Flächennutzungsplanes, “dann kann der Bezirk einen entsprechenden Bebauungsplan aufstellen“, so Frau Meißner. Kuhle Wampe benötige außerdem eine neue Fäkalanlage. „Die Krampenburg-Ruine kann für Gastronomie und ein kleines Hotel genutzt werden. “ Beide Plätze seien durch öffentliche Straßen zu erreichen. Probleme für einen langfristigen Erhalt sieht Frau Meißner hingegen für Große Krampe I und II: „Eine Übernahme durch den Bezirk ist rechtlich nicht möglich“, erklärt die Fraktionsvorsitzende. Zudem sei der Zufahrtsweg privat und in einem schlechten Zustand.

Zelten an Dahme und Großer Krampe hat Tradition. Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts genießen Erholungssuchende die Nähe von Wasser und Wald. Seit gut 50 Jahren schlagen Dauer-Camper den ganzen Sommer über ihre Zelte dort auf. Insgesamt gut 1000 Zeltler aus Berlin oder der näheren Umgebung nutzen derzeit die vier Dauer-Zeltplätze zwischen Müggelheim und Schmöckwitz. Fast zwei Drittel sind 50 Jahre und älter.