Müggelheimer Bote
13. Jahrgang, Ausgabe 10/2006
Oktober 2006
Müggelheimer Bote

Inhalt
Anger-Anwohner wehren sich gegen neue Auflagen
Silbermond rockt in Müggelheim
Müggelheim wählt konservativ
Erntefest: Einheit von Mensch und Tier
Ist Marathon gesund?
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Letzte Wassertouren in der Herbstsonne

Der September hat uns noch einmal mit ganzer Kraft verwöhnt. Herrlichster Sonnenschein und Temperaturen um 25 Grad lockten so manchen auch noch aufs Wasser, so wie unsere Paddler auf dem Seddinsee (Foto). Schließlich galt es den verregneten, kühlen August auszugleichen. Und direkt nach den Herbstferien ist an den meisten Bootsständen "slippen" angesagt. Die Boote müssen winterfest gemacht werden, zu Ende ist dann die grenzenlose Freiheit auf dem Wasser. Zumindest für die "großen Pötte". So manch Paddler ist ja unterwegs, bis die Seen anfangen zu frieren. Aber das nächste Frühjahr kommt bestimmt... Text/Foto: sip


Anger-Anwohner wehren sich gegen neue Auflagen

von Simone Jacobius

"Wir sind alle traditionsbewusst und wollen unsere Häuser unter Denkmalaspekten erhalten. Aber wir brauchen und wollen keine Erhaltungssatzung, die uns noch mehr Steine in den Weg legt." Die frisch gegründete Interessengemeinschaft Alt-Müggelheim ist sich da einig. Anwohner von 15 Anger-Grundstücken haben sich zusammengeschlossen, um gegen die Pläne des Bezirksamtes vorzugehen. Ausschlaggebend war eine Versammlung, die Ende August im Dorfklub stattfand. Am 30. August wurde den Anwohnern die Erhaltungssatzung vorgestellt, die die Bezirksverordnetenversammlung bereits in ihrer Sitzung am nächsten Tag beschließen sollte.

"Das waren unglückliche Voraussetzungen", räumt Annette Berfelde ein, zuständig für die Erarbeitung der Erhaltungssatzung Dorfkern Alt-Müggelheim im Bezirksamt. Das habe auf die Anwohner wie "friss oder stirb" gewirkt. Doch nach den erheblichen Protesten in der Veranstaltung, wurde die Beschlussfassung auf unbestimmte Zeit verschoben.

Hauptkritikpunkt der Anwohner war, dass der Grünstreifen, der mit zu den alten Höfen gehört, in voller Länge und jetziger Form erhalten bleiben soll. "Da haben wir ein riesiges Grundstück und können unseren Kindern noch nicht einmal erlauben, darauf ein Haus zu bauen", beschwert sich ein Anwohner. Und ein anderer fügt an: "Wir wollen ja unsere alten Höfe erhalten. Auch in der jetzigen Struktur. Doch altes Gemäuer kostet viel Geld, um es instand zu halten. Wie sollen wir das bezahlen? Wir haben keine Möglichkeit mit dem hinteren Teil der Grundstücke das dafür nötige Geld zu verdienen." Die Frage nach der Finanzierung des Ganzen hatte auch Dr. Horst König vom Umweltkreis in der Versammlung gestellt - und keine Antwort erhalten. "Der hintere Teil der Gärten muss für die Finanzierung der Höfe mitgenutzt werden können", fordert er und befürchtet, das sich der Anger ansonsten irgendwann zu einem Museumsdorf ohne eigenem Leben entwickelt.

Neben diesem großen Manko, sehen viele Anwohner aber auch eine Dopplung der Erhaltungssatzung mit dem Denkmalschutz.