Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 6/2009
Juni 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
Ein neuer Steg muss her!
Gosener Kirchenrat gegen Naturschutz
Heimatmuseum: Wir bereiten uns vor
Eine Stadt in Berlin wird 800
Weitere Meldungen
MehrWert für Müggelheim
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Polizeibericht
Neues aus Treptow-Köpenick
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
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Müggelheimer Bote





Realisation:
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Nischt wie hin zum Angerfest!

Jetzt, zum Erscheinungswochenende des Müggelheimer Boten ist das Angerfest schon in vollem Gange. Hoffentlich bei schönem Wetter, so dass Anger und Höfe gut bevölkert werden (wie Foto aus 2008 vom Baeyer-Hof) und der Festumzug nicht sprichwörtlich ins Wasser fällt. Am Samstag, 6. Juni, findet noch einmal die Winzernacht auf dem Genzler-Hof statt. Live-Musik ist auch auf dem Anger bis Mitternacht. Markttreiben ist an beiden Tagen ab 10 Uhr. Um 23 Uhr gibt es am Sonnabend ein Feuerwerk am Dorfanger. Höhepunkt am Sonntag ist traditionell der Festumzug um 14 Uhr. Text/Foto: sip


„Ein neuer Steg muss her“

Wirtschaftskreis und Tourismusverein fordern endlich Taten

von Petra Zoepf

„Der Bootsanleger an der Großen Krampe muss umgehend ausgebessert werden“, fordert Patrick Leher. Der Vorsitzende des Wirtschaftskreises Müggelheim hat kein Verständnis dafür, dass am öffentlichen Anleger im Ortskern seit Jahren nichts passiert ist. Er ist enttäuscht, denn die Besichtigung mit Vertretern des Bezirks vor mehr als zwei Jahren hat „außer Versprechungen nichts gebracht“. Leher ist frustriert, denn von dem großartigen Plan, an der Großen Krampe sogar einen Anleger für die BVG-Fährlinie zu bauen, sei nichts mehr zu hören. „Für die touristische Entwicklung des Südostens Berlins ist ein Haltepunkt nicht nur wünschenswert, sondern sogar zwingend notwendig“, untermauert er die Forderung des Wirtschaftskreises. Als erstes wäre er zufrieden, wenn die vorhandene Steganlage so ausgebessert würde, dass dort überhaupt wieder Boote festmachen könnten.

Der Bezirk Treptow-Köpenick wollte im Frühjahr alle Bootsstege auf ihren baulichen Zustand prüfen, wie Stadtrat Michael Schneider im März mitteilte. Auf erneute Nachfrage bei den zuständigen Abteilungen im Rathaus heißt es jetzt: „Wir haben noch nicht mit der Bestandsaufnahme begonnen.“ Erst wenn die interne Aufstellung und Prüfung abgeschlossen sei, könne ein Antrag auf Förderung durch den Berliner Wirtschaftssenat gestellt werden.

Unterstützung für seine Pläne erhält Leher vom Tourismusverein Treptow-Köpenick. „Wir befürworten eine Verlängerung der Fährlinie 21 von Schmöckwitz nach Müggelheim sehr“, sagt Michael Diehl, stellvertretender Geschäftsführer des Vereins. Bei der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Kultur und Tourismus jetzt Anfang Juni werde das Thema besprochen. Ausflügler und Touristen würden gleichermaßen von einer Anbindung zwischen dem Südufer des Langen Sees und der südlichen Region des Müggelsees profitieren. Wanderer und Radfahrer hätten dann die Möglichkeit viel besser und einfacher von Grünau nach Rahnsdorf, Friedrichshagen und Erkner zu gelangen. Eine Ausbesserung der vorhandenen Stege käme den Wassersportlern zu gute.

Bei der BVG hält man nicht viel von der Verlängerung der Fähre 21 und verweist auf die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Deren Pressesprecherin Petra Roland erklärt dazu: „Die BVG kann den Routenverlauf selbst verändern, unser Einverständnis ist dazu nicht notwendig.“ Es gebe einen Vertrag mit der BVG, in dem die zu erbringenden Leistungen bis 2020 vereinbart sind. Sollten dringende Änderungen nötig sein, könne die BVG Vorschläge einreichen. Diese würden dann geprüft und gegebenenfalls weitere Geldmittel zur Realisierung dieser Projekte zur Verfügung gestellt. Um die Verlängerung der Fährlinie 21 zu erreichen, müsse der Bezirk Treptow-Köpenick bei der BVG einen entsprechenden Antrag stellen, erläutert Frau Roland das Prozedere. Einen solchen Antrag hat der Bezirk noch nicht gestellt, obwohl seit mehr als zwei Jahren über das Thema gesprochen wird.

Kommentar

Worauf wartet der Bezirk? So kompliziert scheint der Weg zu einem verkehrstüchtigen Steg an der Großen Krampe nicht zu sein: Einen Antrag bei der BVG auf Verlängerung der Fährlinie 21 stellen und gleichzeitig alle Fördermöglichkeiten durch öffentliche und EU-Mittel für den Bau des notwendigen Anlegers abklopfen. Stattdessen werden Bestandsaufnahmen in Aussicht gestellt an deren Ende dann geprüft und eventuell beantragt wird.

Als es vor drei Jahren um die Fußgängerbrücke über die Müggelspree ging, war es kein Problem EU-Gelder für die Machbarkeitsstudie zu beantragen. Aber damals war Wahlkampf. Müssen die Müggelheimer jetzt darauf warten bis wieder gewählt wird und eine Partei das Thema „Neue Steganlage für Müggelheim“ oder „Fährverlängerung nach Müggelheim“ für sich entdeckt? Hoffentlich nicht!