Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 2/2010
Februar 2010
Müggelheimer Bote

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Inhalt
Müggelheim hat Potenzial
Müggelheim - ein Winterparadies
Zwischen Rodelspaß und Schnee schippen
1. Weihnachtsbaumfeuer übertraf alle Erwartungen
Freiwillige Feuerwehr zieht Bilanz
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Jugendclub Mügge
Aus der BVV
Polizeibericht
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbrief
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheimer Bote
 

Winterparadies

In Mecklenburg-Vorpommern liegt mehr Schnee als in Bayern; die Temperaturen sind so in den Keller gegangen, wie lange nicht mehr; es ist der härteste Winter seit 30 Jahren; ein Ende, sprich der Frühling, ist noch nicht in Sicht. Der neue Sport der Deutschen heißt: Schneeschippen und Staustehen - unzählige Unfälle und Schneewehen hatten die Autobahnen mehrfach lahm gelegt. So weit die Fakten der Meteorologen. Und auch in Müggelheim musste kräftig geschippt werden. An den Straßenrändern türmen sich die Schneeberge, Jung und Alt schwingen gleichermaßen Schneeschaufel und Eispickel. Müggelheim gleicht einem Winterparadies - mit schneebedecken Dächern und Baumwipfeln, mit Vorhängen aus Eiszapfen und begeisterten Skiläufern. Nur eine Bitte haben wir: Wenn Sie zum Frühjahr auf das Gezwitscher der Vögel nicht verzichten wollen, geben Sie ihnen Futter. Denn im Moment finden sie kaum etwas und müssten sonst verhungern. mehr zum Winter

Müggelheim hat Potenzial

Im Sozialatlas von Platz 60 auf 5 geklettert

von Petra Zoepf

Müggelheim liegt im Grünen mit viel Wasser drumherum. Der Freizeitwert ist hoch, der Flughafen Schönefeld leider nah. All das ist hinlänglich bekannt. Doch wie sehen die soziale Strukturen in Müggelheim aus? Alles im grünen Bereich, Müggelheim gehört zu den Top Ten auf der Rankingliste. Das geht aus der jährlichen Studie hervor, die die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Anfang Januar veröffentlicht hat. Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 heißt das umfangreiche Tabellen und Kartenwerk.

Darin wurde untersucht, wo Arbeitslosigkeit und Kinderarmut besonders groß sind, wie alt die Menschen in den Untersuchungsgebieten (Statusindikatoren) sind und welche Wanderungsbewegungen (Dynamikindikatoen) es gab. Ergebnis: Müggelheim hat 2008 auf der Berlin-Rangliste einen großen Sprung von Platz 60 auf Platz 5 gemacht. Im Vergleich kletterte Rahnsdorf von 40 auf 8 und Wendenschloss von 76 auf 43. Friedrichshagen hingegen rutschte von Platz 54 auf 69 zurück. Ganz Berlin ist insgesamt in 447 Bereiche aufgegliedert, von denen 434 analysiert und bewertet wurden.

Die Arbeitslosenquote in Müggelheim betrug 4,4 Prozent (Berlin-Durchschnitt 9,4 ), 1,6 Prozent der unter 25-Jährigen waren ohne Job (5,8), langzeitarbeitslos 1,9 Prozent (3,4). Auch die Zahl der Nichterwerbslosen, die Leistungen zur Existenzsicherung bekamen, ist mit 2,9 Prozent (13,8) sehr gering. Die Studie legt für Müggelheim eine Einwohnerzahl von 6350 zugrunde.

Die Müggelheimer sind im Verhältnis zu anderen Untersuchungsgebieten recht jung. Kinder unter 6 Jahren gibt es 3,6 und Jugendliche unter 18 Jahren 12,8 (immer bezogen auf 100 Einwohner). Die Personenzahl der über 65-Jährigen liegt bei 20,8, in Friedrichshagen beträgt sie 33,2 und im Allende Viertel gar 35,9.

Es sind auch mehr Menschen nach Müggelheim gezogen als dem „Dorf“ den Rücken gekehrt haben. Unter den Zuzüglern waren vergleichsweise viele Kinder unter 6 Jahren. Das ist erfreulich und zeigt, dass der Trend junger Familien in die Berliner Außenbezirke zu ziehen, Müggelheim wegen des Flughafen Neubaus nicht abschreckt.

Seit 1999 wird in Berlin die soziale Entwicklung beobachtet. Bis 2006 wurde alle zwei Jahre ein Monitoring erstellt, seither jährlich. Die Untersuchungen geben Auskunft über die sozialen Veränderungen in der Stadt und dienen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als „Frühwarnsystem“ von Fehlentwicklungen. Die Ergebnisse fließen in die Politik ein. Die verantwortliche Senatorin Ingeborg Junge-Reyer hat deshalb der sozialen Stabilisierung in den Problemgebieten (Nordosten Kreuzbergs, Neukölln-Nord, Wedding/Moabit, Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf) höchste Priorität zugesagt. Sie will die Fördermittel von 30 auf 50 Million Euro erhöhen. Programme gegen Schuleschwänzen, Sprachkurse und Gebietsbeauftragte sollen u.a. damit finanziert werden.

Müggelheim wird aus diesem Geldtopf wohl nichts abbekommen, „uns geht’s ja gold“! Wenn wir allerdings genau hinschauen, gibt es durchaus das eine oder andere, das mit etwas Geld gefördert werden könnte: Der Jugendclub „Mügge e.V.“ ist so ein Beispiel.