Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 3/2010
März 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Campingplätze: Bäume gefällt - Bauten abgerissen
Müggelheimer Schauspielerin auf der Berlinale geehrt
Jugendfeuerwehr: Allzeit gute Fahrt!
Grundschule: Spaß auf der Piste
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
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Polizeibericht
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Leserbriefe
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Traurige Reste sind alles, was nach em Brandanschlag übrig blieb. Foto: Suhrbier

Brandstiftung am Müggelturm

In der Nacht zum 13. Februar wurde der Imbiss am Müggelturm in Brand gesetzt. Nach bisherigem Erkenntnissen der Polizei hatten die Täter zuvor versucht, in das Gebäude einzudringen. Die alarmierte Feuerwehr hatte auf Grund der Schnee- und Eisglätte (es war nicht gestreut) erhebliche Probleme, den Brandort zu erreichen. Erst nachdem ein BSR-Räumfahrzeug den Weg freigeschaufelt hatte, kamen die Kameraden oben an. Das benötigte Wassertankfahrzeug hat es gar nicht geschafft, vermeldete die Freiwillige Feuerwehr Müggelheim. Sie konnte den Brand nicht mehr löschen und nur ein Übergreifen auf den Baumbestand verhindern.

Der Imbiss war nach der Schließung des Restaurants seit Mitte der 90er-Jahre die einzige Versorgungsstelle für die Besucher des Müggelturms. Wie der Inhaber, der gebürtige Ungar Andras Milak, erklärte, wolle er aber zukünftig die Versorgung mit einem Imbisswagen aufrecht erhalten. BZi/sip

Bäume gefällt – Bauten abgerissen

Renaturierung der Campingplätze hat begonnen

von Petra Zoepf

Manchmal geht’s ganz schnell. Kaum hatten die Camper Ende September vergangenen Jahres die Naturzeltplätze Große Krampe I und II geräumt, begannen auch schon die Baumfällarbeiten auf dem etwa 1,5 Hektar großen Areal. Der zuständige Revierförster Andreas Scheller bereitete die „forstliche Maßnahme bereits im Spätsommer 2009 vor“, wie er jetzt berichtet. Nachdem er den Baumbestand in Augenschein genommen hatte, wurde festgelegt, an welchen Stämmen die Kettensäge angesetzt werden sollte. „Wir haben dabei besonders die Bäume berücksichtigt, in die Nägel eingeschlagen waren“, sagt Scheller. Die Verletzung an den Stämmen verminderten deren Standfestigkeit ebenso wie der verdichtete Boden, verursacht durch die Nutzung der Fläche als Zeltplatz. Zudem sei das Feinwurzelwerk vieler Bäume durch das Anlegen der Zeltgräben stark beschädigt gewesen.

Scheller kann die Anzahl der gefällten Bäume nicht beziffern. Er schätzt, dass etwa 20 Prozent des Bestandes gefällt wurden. Es habe sich dabei ausschließlich um Kiefern gehandelt, die dort in Monokultur vor Jahrzehnten angepflanzt worden seien. „Mit der Aufforstung werden wir einen gesunden und vitalen Wald schaffen“, ist er überzeugt. Künftig sollen dort neben den verbliebenen Kiefern heimische Hölzer wie Traubeneichen, Winterlinden sowie Holzbirnen und -äpfeln wachsen.

Das Gelände wird jetzt für die Neuanpflanzung im kommenden Herbst vorbereitet. Als erstes werde im Frühjahr ein Zaun gebaut, der die Jungpflanzen vor dem Verbiss durch das Wild schützen soll.

Auch etliche der kleinen Bauten, die als Toiletten, Hütten und Schuppen dienten, wurden schon abgerissen. Die massiv errichteten Gebäude wie die ehemalige Rezeption und Teile des Verkaufsladens stehen noch. „Sobald wir Geld haben, verschwinden auch die“, erklärt der Leiter der Revierförsterei Müggelheim die weitere Vorgehensweise. Wann allerdings der fast drei Kilometer lange und drei Meter breite Betonweg, über den die Campingplätze versorgt wurden, verschwindet, stehe noch in den Sternen: „Da ist keine Lösung in Sicht“, so Scheller.

Was des Försters Freud, ist des Campers Leid. Lange hatten sie leidenschaftlich dafür gekämpft, dass die beiden Naturzeltplätze am Ufer der Großen Krampe über das Jahr 2009 erhalten bleiben. Sie trugen sogar dem Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses ihr Anliegen vor und hofften auf Unterstützung – alles vergebens und somit packten die Freunde des Naturcamping im vergangenen Herbst zum letzten Mal an der Großen Krampe ihre Sachen zusammen. Als Alternative hatte die Forstverwaltung ihnen die Campingplätze Kuhle Wampe, Seddinssee und Zeuthen nahe gelegt. Scheller weiß nicht, wie viele in der kommenden Saison auf einem der Plätze ihre Zelte aufschlagen werden, vor seinem geistigen Auge sind Eichen und Linden bereits mannshoch und trotzen jedem Sturm.