Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 6/2010
Juni 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Mittelalterfest: Frettchenzirkus und Säbelklirren
Jugendfeuerwehr erfolgreich in Spreenhagen
Nachbarschaftsfest am Pelzlakeweg
Klassentreffen: Wie es damals war
Ausstellung: zurück zu den Ursprüngen
Auf Spurensuche in Müggeheimer Landkarten
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
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Polizeibericht
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Heimatverein
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Feierlich eröffnet

Die „Wasserrettungsstation Rahnsdorf” in Müggelhort ist fertig saniert und am 29. Mai offiziell in Betrieb genommen worden. Mit einem großen Fest wurde die Fertigstellung gefeiert. Schmucke Holzbauten und ein neuer Beobachtungsturm sollen das Leben der Wassersportler sicherer machen. Gemeinsam mit den Neubauten am Kleinen Müggelsee und in Schmöckwitz haben die Wasserretter des Arbeiter-Samariter-Bundes jetzt gute Arbeitsbedingungen. Die 2,8 Millionen Euro für die Neubauten sind komplett aus Lottomitteln finanziert worden.

Frettchenzirkus und Säbelklirren

1. Mittelalterfest in Müggelheim

von Simone Jacobius

Säbelrasseln, Kettenklirren und Fackelschein. Müggelheim wird mittelalterlich. Am Wochenende 9.-11. Juli ist erstmals ein Mittelalter-Spektakel im Ort geplant. Organisatoren sind Rainer Solowski, besser bekannt als der „Schweine-Bräter“, und seine Frau Brita Heuer. Auf der Kirchenwiese am Ortseingang wird das bunte Treiben mit mittelalterlichem Markt, Schaukämpfen und Pranger stattfinden.

Es soll ein Spektakel zum Staunen und Mitmachen sein. „Da kann es schon passieren, dass der Schmied einem den Hammer in die Hand drückt“, lacht Sadowski. Mehr als 20 Stände werden den Markt bestücken. Ein kleiner, aber feiner Markt, wie die Organisatoren es ausdrücken. Doch mehr Platz bietet die Kirchenwiese auch nicht. Schließlich muss das Lager für die Rittersleut aufgebaut werden.

Am Freitag richten die Ritter und ihr Gefolge ihr Lager ein, man kann am Feuer schon mal einen Met trinken und ein bisschen ritterliche Lagerluft schnuppern. Aber erst Samstag und Sonntag wird das Markttreiben stattfinden.

Schmuck wird es geben, einen Glasperlenschmied und einen normalen Schmied. Natürlich können auch die unterschiedlichsten mittelalterlichen Gewandungen und Felle erstanden werden. Filzprodukte, Seifen, Öle, Keramik, Holzspielzeug, Filzprodukte, Seifen und vieles mehr wird es geben, beim Boettcher können Kinder ihren eigenen Eimer herstellen. „Es war uns ganz wichtig, viel für Kinder anzubieten“, sagen die beiden „Schweine-Bräter“. Deswegen können die Kinder sich auf einem Esel, bewaffnet mit einem Holzschwert auch fühlen, wie echte Ritter und sich beim Armbrustschießen versuchen. Für die Erwachsenen gibt es Bogenschießen und Axtwerfen, aus den Tarotkarten wird die Zukunft gelesen, es gibt einen Märchenerzähler für Klein und Groß und einen lustigen Frettchenzirkus. Über den Tag verteilt wird es immer wieder ritterliche Plänkeleien geben, bei denen die Schwerter aneinander krachen. Aber keine Sorge: es sind nur Showkämpfe. Es wird viel Musik geben, in der Taverne wird munter gezecht und Fakir und Feuerkünstler unterhalten die Marktbesucher mit ihren Shows. Klar, dass auch die Händler und ihre Stände mittelalterlich gewandet sind.

„Wir wollten gezielt andere Händler als die üblichen zum Angerfest“, so Rainer Sadowski. Klar, das mittelalterliche Ambiente muss gewahrt werden. Doch einem muss trotzdem Rechnung getragen werden: der Fußball-Weltmeisterschaft. „Wahrscheinlich werden wir einen Visionär haben, der Samstagabend alle Besucher auf dem Laufenden hält“, schmunzelt Solowski.

Mitte letzten Jahres ist die Idee entstanden. Immer wieder wurde der Schweinebräter von anderen Mittelalter-Kumpanen darauf angesprochen, doch mal in Müggelheim ein Fest zu machen. „Ende 2009 sind wir dann über unseren Schatten gesprungen und haben gesagt: Ja, wir machen das mal.“ Allerdings soll es bei einem einmaligen Ereignis bleiben und keine Dauereinrichtung wie das Angerfest werden.

„Wir sind richtige Spätentwickler, was die Mittelalter-Szene anbelangt“, erzählt Brita Heuer. Erst seit vier Jahren ist das Paar mit seiner Schweine-Bräterei dabei. „Wir hatten ein gemeinsames Hobby gesucht und durch Zufall sind wir dann aufs Schweinebraten verfallen im mittelalterlichen Stil“, erzählt die Frau, die im bürgerlichen Leben Anästhesieschwester ist. Ihr Mann, eigentlich eine Feuerwehrmann in Cottbus, ist ursprünglich gelernter Koch. 2006 probierten sie das Schweinebraten aus, seit 2007 machen sie es regelmäßig und sind, wenn ihre Schichtdienste es erlauben, auf den mittelalterlichen Märkten unterwegs. „Die Mittelalter-Szene ist wie eine große Familie. Man trifft auf allen Märkten Bekannte und Freunde. Es ist einfach eine andere Welt, in die man da eintaucht, es hat was von Urlaub, man vergisst den Stress des wirklichen Lebens“, erzählt Sadowski. Durch Zufall trafen sie dann auf Detlef Borkowski, besser bekannt als der Sarazene Saladin. Den Müggelheimer hatten wir mit seinen Mannen bereits im Müggelheimer Boten vorgestellt (Mai 2008). Er wird für das Lager und die Showkämpfe zuständig sein. Besucher des Marktes müssen übrigens Eintritt zahlen. Kinder unter Schwertmaß sind frei, Größere zahlen 4 Euro, Ermäßigte und mittelalterlich Gewandete haben mit drei Euro Zutritt. Geöffnet ist Samstag von 11 bis 23 Uhr, Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Zum Schauen kann man am Freitag schon vorbeikommen, ohne Eintritt.