Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 1/2011
Januar 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Winterdienst für Straße zum Müggelhort
Schärferes Winterdienst-Gesetz
Gedanken zur Flughafenpolitik
Initiativen gegen Fluglärm
Winterimpressionen in Müggelheim
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Polizeibericht
Leserbriefe
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Weiße Flauschdecke

Na was haben wir denn da? Einen Schneeberg mit Ohren! Kuschelig unter einer Schneedecke verborgen ist dieses Auto. Fast jungfraulich sieht es aus mit seiner weißen Pracht. Die Marke ist allerdings nicht mehr zu erkennen. Aber es geht noch schlimmer. Das sehen Sie auf den Mittelseiten zum Thema Winter.
Es war übrigens das erste Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, dass ein Dezember dermaßen viel Schnee brachte - und das schon vor dem offiziellen Winterbeginn am 21.12. Da können wir ja gespannt sein, was in den nächsten Wochen und Monaten noch auf uns zukommt.
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Winterdienst für Straße zum Müggelhort

Anwohner wehren sich gegen Gebühren

von Petra Zoepf

"Wir sollen für Straßenreinigung und Winterdienst bezahlen, obwohl die nicht bis zu uns in die Siedlung kommen", empört sich Lothar Graumann noch im November. Kürzlich haben er und die anderen Bewohner der Siedlung Müggelhort einen Gebührenbescheid bekommen. Danach wurde die Straße zum Müggelhort vom Amt für regionale Ordnungsaufgaben in die Reinigungsklasse B eingruppiert. Das heißt: Seit November wird einmal pro Woche die Straße gereinigt, der Winterdienst wird künftig bedarfsgerecht durchgeführt. Für diese Dienste werden die Anwohner zur Kasse gebeten. Die Kosten richten sich dabei nach der Grundstücksgröße, so sieht es das Berliner Straßenreinigungsgesetz vor. Und wie der Dezember zeigt: Die Reinigung funktioniert. Kaum eine Straße ist so Schnee-blitzeblank, wie die Straße nach Müggelhort.

"Das Bezirksamt hat sich auf Drängen der Anwohner beim Amt für regionale Ordnungsaufgaben intensiv dafür eingesetzt, die Straße zum Müggelhort ins Straßenreinigungsverzeichnis aufzunehmen", erklärt Jürgen Papst die Situation. Die Erreichbarkeit der Siedlung gerade im Winter sei wichtig. Der Tiefbauamtsleiter von Treptow-Köpenick will kontrollieren lassen, ob es bei der BSR mit der Umsetzung klappt.

Thomas Klöckner von der Presseabteilung der Berliner Stadtreinigung (BSR) bestätigt die Richtigkeit der Gebührenbescheide. "Die Häuser mit den Nummern 2 bis 36 werden als Hinterlieger bezeichnet, da die Straße zum Müggelhort die nächste öffentliche Straße zu ihren Grundstücken ist." Der Weg zu den Häusern sei keine Privatstraße des öffentlichen Verkehrs, sondern als Zufahrt eingeordnet. Deshalb werde dieser Weg nicht geräumt, bestreut und gefegt. Klöckner untermauert die Korrektheit der erhobenen Gebühren mit einem Urteil des Berliner Kammergerichts. Laut Gebührenordnung (Reinigungsklasse B) ab 2011 entstehen bei einem Grundstück von 1000 Quadratmetern Größe Kosten von 130,40 Euro im Jahr, hat er ausgerechnet.

Der vergangene Winter ist den Bewohnern der Siedlung Müggelhort in schlechter Erinnerung. Seit vielen Jahren hatte es mal wieder kräftig geschneit und Väterchen Frost bescherte uns bis Ende März Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes. Eis und Schnee bildeten an einigen Tagen schier unüberbrückbare Hindernisse auf dem Weg in Richtung Müggelheimer Damm. "Die Straße zum Müggelhort wurde nur ab und an bis zum Europa-Radweg geräumt und gestreut, auf der restlichen Strecke zum Restaurant Müggelhort und bis in die Siedlung blieb alles liegen", ärgert sich Lothar Graumann noch heute.

Einige Anwohner der Siedlung hätten wegen der Schneemassen nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren können. Selbst der Krankenwagen sei nicht bis zu einer Krebskranken durch gekommen. "Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit die Schnee- und Eisbeseitigung diesen Winter funktioniert", sagt Christa Böhm und ergänzt: "Jetzt müssen wir bezahlen, und hoffen, dass das mit dem Räumen dauerhaft so gut klappt."

Mit fast 1000 Euro wird das Waldrestaurant Müggelhort zur Kasse gebeten. Bei vier Metern Straßenfront. Eindeutig zu viel, meint Inhaber Lutz Böhm und will dagegen jetzt Einspruch erheben - zumal der ganze Schnee vor seine Einfahrt von Nr. 3 geschoben wurde und er nicht aufs Grundstück kam. Er sieht auch das Forstamt in der Verantwortung, genauso wie den Bezirk wegen des Radweges. Aber das wird wieder ein langer Weg.

Um eventueller Schneemassen Herr zu werden, müssen die Müggelhorter innerhalb der Siedlung aber nach wie vor selbst zu Schaufel und Besen greifen oder einen privaten Räumdienst beauftragen.