Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 2/2011
Februar 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Bauantrag für Müggelturm-Areal
Tanz ums "Hexenfeuer"
Ein trubulentes Jahr für die Feuerwehr
Müggelheim bekommt neue Kobbs
Viel Lärm gegen Fluglärm
Kulturwochenende war ein Riesenerfolg
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Neues aus Treptow-Köpenick
Kleinanzeigen
Kirche
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Highlights des Kulturwochenendes

Von Müggelheimern für Müggelheimer war das Motto des Kulturwochenendes, das vom 7.-9. Januar in Neu-Helgoland stattfand. Bereits zum 3. Mal. Einer der Höhepunkt war mit Sicherheit der gemeinsame Auftritt von Komponist und Saxophonspieler Günther Fischer und der Schauspielerin Uta Schorn. Beide hatten sich erst spontan am Sonntag zu diesem gemeinsamen Auftritt - Lesung mit Musik - entschieden. Tosender Beifall war der Lohn. Die beiden bildeten mit ihrem Auftritt nicht nur den Höhepunkt, sondern auch einen glorreichen Ausklang eines rundum gelungenen Kulturevents. Doch keine Bange: In drei Jahren soll es eine Neuauflage geben. Mal sehen, was für Überraschungen uns dann erwarten... sip [weiterlesen]

Bauantrag für Müggelturm-Areal

Wesentliche Unterlagen fehlen – Baustart ungewiss

von Petra Zoepf

Marc Förste hat sich bis zur letzten Sekunde Zeit gelassen. Zwei Tage vor Ablauf der Frist reichte er Ende Dezember beim Bauamt Treptow-Köpenick einen Antrag für Sanierung und Umbau der gastronomischen Gebäude am Fuße des Müggelturms ein. Damit hat der Investor kurz vor Toresschluss "die Kurve gekriegt", denn laut einer Klausel des Kaufvertrages kann das Land Berlin den Vertrag von Dezember 2007 einseitig auflösen, wenn nach drei Jahren kein Bauantrag vorliegt.

Aus den eingereichten Unterlagen geht hervor, dass eine Gaststätte mit 120 Plätzen entstehen soll. "Außerdem ist der Einbau von Atelier- und Büroräumen sowie einer Dienstwohnung für einen Mitarbeiter in den Bestandsgebäuden geplant", berichtet Rainer Hölmer, Baudezernent von Treptow-Köpenick. Nähere Aussagen kann er zu dem Antrag zum eigenen Bedauern nicht machen, "da wesentliche Unterlagen noch nicht vorliegen und entsprechend nachzureichen sind." Somit könne der Bauantrag noch nicht bearbeitet werden. Neben Adresse und Flurbezeichnung, auf dem sich die Gebäude befinden, zählen auch ein amtlicher Vermessungsplan und die Baubeschreibung zu den grundlegenden Bestandteilen eines Bauantrages. Da der Müggelturm mitsamt der Gastronomiegebäude unter Denkmalschutz steht, sind zudem die damit verbundenen Auflagen zu beachten.

Investor Förste hatte bei Abschluss des Kaufvertrages verkündet, zügig mit der Sanierung des beliebten Ausflugsziels zu beginnen. Bereits im Frühjahr 2009 sollte alles fertig sein, die Ausflügler bei Kaffee, Kuchen oder "Molle" den wunderschönen Blick über die Müggelberge genießen können. Doch außer der Entrümpelung der Gebäude im vergangenen Sommer ist nichts passiert. Das 6000 Quadratmeter große Gelände verwildert zusehends. Einziger Lichtblick ist András Milak, der aus seinem fahrbaren Imbiss Snacks und Getränke anbietet. Auch er hofft, dass es endlich mit den Bauarbeiten richtig los geht.

Noch im September 2010 sagte Förste dem Müggelheimer Boten, vor Wintereinbruch Fenster einbauen zu lassen. Dabei hat er offen gelassen, welchen Winter er meint: den 2010/2011 oder den 2011/2012 oder…. Auch von einem Kick-Off jetzt im Frühjahr sprach er. Das Konzept der Gastronomie will er bei der Veranstaltung vorstellen. Als wir ihn jetzt nochmals zu näheren Details bezüglich des Bauvorhabens befragen wollen, scheiterte dies. Mails blieben unbeantwortet, mehrmalige Bitten um einen Rückruf nahm der Anrufbeantworter entgegen, auf den Anruf warteten wir bis Redaktionsschluss vergebens.

Kommentar

von Petra Zoepf

Mit dem Einreichen des Bauantrages hat Förste Zeit gewonnen. Die offensichtlich sehr "mageren" Unterlagen müssen vervollständigt werden, bevor überhaupt das Genehmigungsverfahren eingeleitet wird. Auch das kostet Zeit. Und wenn dann die Baugenehmigung erteilt ist, hat sie drei Jahre Gültigkeit – viel Zeit, in der die Gemäuer rund um den Müggelturm und der Turm selbst dem Verfall preisgegeben sind. Düstere Aussichten für das Wahrzeichen der Müggelberge. Dem Bezirk sind die Hände gebunden. Druckmittel gibt es nicht. Als der Liegenschaftsfonds Berlin vor drei Jahren das Objekt für 25.000 Euro an den Geschäftsmann aus Krefeld verkaufte, wurde den Berlinern, insbesondere den Müggelheimern ein Bärendienst erwiesen. Damals war man offensichtlich froh, den Ladenhüter endlich los zu sein und hat darüber vergessen, die Ernsthaftigkeit des Käufers unter die Lupe zu nehmen. Es fehlt ihm an Verbundenheit mit dem Turm und seiner Geschichte. Der Förderverein Müggelturm als zweiter Kaufinteressent wäre vielleicht doch die bessere Wahl gewesen.