Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 4/2011
April 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Große Sachschäden durch Brände
Ein Jahrhundert Lebenserfahrung
BBI: Schulterschluss mit Lichtenrade und ein Briefwechsel
Wir wünsche "Frohe Ostern"
Erdstrahlen, Wasseradern & Co.
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
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Unterschriften-Listen dem Senat übergeben

Es ist vollbracht: Die Unterschriftenlisten zur Müggelheimer Resolution sind nun ihren Bestimmern übergeben worden. Eine kleine Delegation Müggelheimer übergab die Listen mit den etwa 1500 Unterschriften dem persönlichen Referenten des Regierenden Bürgermeisters, Dr. Richard Meng. Klaus Wowereit hatte diesmal keine Zeit... Auch der Flughafenreferent der Senatskanzlei, Thomas Prahl, war bei dem Gespräch anwesend, so dass die missliche Lage Müggelheims noch einmal deutlich gemacht wurde. Auch Alternativen wurden aufgezeigt, damit die Flugrouten nicht direkt über die Siedlungsgebiete gehen. Beide versprachen, das zu prüfen und sich für Müggelheim einzusetzen. Nach wie vor vertraten die beiden Beamten die Meinung, dass keinerlei Unterschiede zwischen West- und Ostberliner Gebiet gemacht würde. Um zu zeigen, wie vielfältig unsere Proteste aussehen, haben wir auch ein von dem Müggelheimer Stefan Lauterbach selbst gedrechseltes Räuchermännchen mit Flugzeug über dem Kopf und Protestfahne "Adé Nachtruhe" überreicht. Dieses Original hatte er für die letzte Weihnachtsausstellung kreiert.

Kopien der Listen sind auch an Ministerpräsident Matthias Platzeck gegangen. sip

Große Sachschäden durch Brände

Freiwillige Feuerwehr braucht dringend neue Mitstreiter

von Simone Jacobius

Mehrere Brände in und um Müggelheim haben in den letzten Wochen die Feuerwehr in Atem gehalten. Auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr kamen zum Einsatz. Aber keine Sorge. Hierbei handelt es sich in der Regel nicht um Brandstiftung, anders als in Neukölln. Dennoch ist diese Häufung in unserem Ort ungewöhnlich. Damit es nicht noch mehr werden, bitte gut aufpassen. Denn im Wald herrscht so extreme Trockenheit, dass die Berliner Forsten bereits vor Waldbränden warnen - erste kleinere Feuer sind bereits aufgetreten. Ganz gefährlich ist zurzeit das Rauchen im Wald. Deswegen wird jetzt verstärkt nach illegalen Rauchern im Wald Ausschau gehalten. Ihnen drohen Strafen bis zu 50 000 Euro. Übrigens ist das Rauchen das ganze Jahr über im Wald verboten, selbst in Wassernähe.

Vermutlich eine Kerze verursachte in der Nacht vom 4. März einen Brand in einem Zweifamilienhaus in der Werksteinsiedlung. Der 45-jährige Bewohner der einen Haushälfte bemerkte nachts Brandgeruch und fand in dem bereits stark verqualmten Nebenhauseingang seine 79-jährige Mutter. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, die Seniorin musste mit einem Inhalationstrauma ins Krankenhaus. Die Wohnung ist ausgebrannt und nicht mehr bewohnbar, heißt es von der Polizei.

Ebenfalls Fahrlässigkeit war der Grund für ein Feuer am Gosener Damm 19 am selben Tag. Hier brannte eine Souterrainwohnung. Unsere Freiwillige Feuerwehr konnte nicht ausrücken, da sie unterbesetzt war. Zu viele Kameraden gingen zu der Uhrzeit bereits ihrem Tagwerk nach. In diesem Zusammenhang noch einmal der Appell: Die Feuerwehr braucht dringend Nachwuchs. Interessenten können sich auf der Wache melden unter 65 90 80 80. Erst die Köpenicker Berufsfeuerwehr musste anrücken, um das Feuer zu löschen. Es entstand erheblicher Sachschaden.

Am selben Wochenende musste unsere Freiwillige Feuerwehr übrigens auch ausrücken, um ein Lagerfeuer auf dem Spielplatz zu löschen. Vermutlich hatten Kinder dort gekokelt.

Durch die Aufmerksamkeit einer Müggelheimerin ist Ende Februar eine größere Katastrophe verhindert worden. Hannelore und Dietmar Buchholz schauten abends aus dem Fenster ihres Hauses am Bauersee (Spreewiesen) über die Müggelspree Richtung Fischerdorf Rahnsdorf. "Wir haben gegenüber auf der Terrasse ein kleines Feuer bemerkt, das unbeaufsichtigt war", erzählt Hannelore Buchholz. Die Vorhänge seien zugezogen gewesen, doch oben brannte Licht. "Das Feuer wurde immer größer und es rührte sich nichts da drüben. Dann haben wir schließlich die Feuerwehr angerufen", erzählt sie weiter. Gleichzeitig rief sie bei einer Bekannten in Rahnsdorf an, die zu den Bewohnern des Hauses gehen sollte, um sie zu warnen. Die 85-Jährige lief rüber und weckte die Bewohner. Das Feuer leckte bereits an der Traufe und hatte die Markise angebrannt. Beim Öffnen der Terrassentür schossen den Bewohnern die Flammen entgegen, so dass sie die Tür gleich wieder schlossen. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr versuchten die Bewohner den Brand mit Wassereimern zu löschen. Ursache des Feuers war Glut aus dem Kamin, der auf der Holzterrasse abgestellt war - zu dicht am Haus. Dank der aufmerksamen Müggelheimerin haben die Bewohner noch einmal Glück gehabt.

Fazit: Obacht geben, als Nachbar genauso wie im eigenen Haus. Und natürlich aufs Rauchen im Wald verzichten - denn das könnte schlimmstenfalls ein ganzes Dorf und die Tiere des Waldes in Gefahr bringen.