Zahl der Schulverweigerer im Bezirk steigt

In den Schulen des Bezirks liegt so einiges im Argen. Ob das allerdings der Grund für die stetig wachsende Zahl an Schulverweigerern ist, darf bezweifelt werden. Die Zahl ist seit dem Schuljahr 2015/16 mit 196 Schulverweigerern auf jetzt 822 gestiegen – ein sattes Plus von knapp 320 Prozent. Schon in den ersten Monaten des laufenden Schuljahres sind erneut 40 entsprechende Anzeigen bei der Schulorganisation eingegangen. Um die gestiegene Zahl zu bewältigen, wurde extra eine neue Stelle im Schulamt eingerichtet.

Während es im Jahr 2019 nur vier Buß- und sechs Zwangsgeldfälle gab, waren es 2022 bereits 17 Buß- und 18 Zwangsgeldfälle, wurde im Ausschuss für Schule bekannt gegeben. Bis es zu den Bußgeldern kommt, ist es ein langer Weg: Fünf unentschuldigte Fehltage (oder 30 Fehlstunden) ergeben eine Schulversäumnisanzeige beim Schulamt, nach weiteren fünf Fehltagen die nächste. Jede geht einher mit einer Meldung beim Jugendamt und dem Schulpsychologischen Dienst und mit einem Gespräch mit den Erziehungsberechtigten. Nach zwei Schulversäumnisanzeigen gibt es bis zu zwei Verwarnungen mit einer Anhörung. Erst danach folgen Bußgeld oder sogar die polizeiliche Eskorte zur Schule. Bis dahin ist das Schuljahr schon um, das Procedere kann von vorne beginnen.

S-Bahnhof Hirschgarten soll barrierefrei werden

Der entsprechende Baubescheid des Eisenbahn-Bundesamtes als zuständiger Genehmigungsbehörde liegt für den barrierefreien Umbau bereits vor. Wann es jedoch so weit ist, konnte der Sprecher der DB Netz AG nicht sagen. Nur soviel: Erst nach 2023. Dafür wusste er aber, was gemacht werden soll. So soll der bisherige Tunnel nebst Treppen abgerissen und durch einen neuen an anderer Stelle ersetzt werden. Zwei Rampen sollen statt der Stufen künftig den barrierefreien Anschluss an Wege und Straßen herstellen. Die Treppe, die zum Bahnsteig hoch führt, wird durch einen Aufzug ergänzt. Außerdem soll das Bahnsteigdach angepasst, also hoffentlich verlängert werden, damit man den Weg zum Zug endlich schon trockenen Fußes von der Treppe, dem Aufzug aus zurücklegen kann. Auch die Beleuchtung soll dann erneuert werden.

Queeres Jugendzentrum in Treptow geplant

„Wer bin ich, was macht mich aus und bin ich in Ordnung, so wie ich bin?“ Diese Fragen, sind nach Meinung von Jugendstadtrat Alexander Freier-Winterwerb (SPD) für queere Jugendliche fast noch wichtiger, als für die nicht-queeren. „In der Hinsicht auf queere Freizeiteinrichtungen ist Treptow-Köpenick leider noch ein weißer Fleck“, bedauert Freier-Winterwerb.

Das Jugendkunstzentrum an der Karl-Kunger-Straße soll jetzt ein queeres Jugendzentrum werden. BVV, Bezirksamt und die queere Community des Bezirks stehen hinter dem Vorhaben. Auch eine Umfrage unter 100 queeren Treptow-Köpenickern im vergangenen Jahr hat breiten Zuspruch ergeben. Jetzt ist die Community gefragt: Im Februar wird es eine Zukunftswerkstatt geben, bei der darüber diskutiert werden soll, was inhaltlich genau angeboten werden soll. Aber auch darüber, wie viel Platz benötigt wird und ob es bauliche Veränderungen geben muss. Viele Organisationen und Institutionen im Bezirk hätten bereits den Willen zur Kooperation gezeigt. Das müsse nun mit Leben gefüllt werden, so Freier-Winterwerb. Wer bei der Zukunftswerkstatt dabei sein, will, kann sich per Mail an kristin@kjbb-tk.de anmelden.