Müggelheimer Bote
7. Jahrgang, Ausgabe 12/2000  
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Kirchenseite

"Gott wohnt, wo man ihn einlässt"

Gedanken zur Weihnacht von Pfarrerin Regina Schulz

Verspüren Sie manchmal den Wunsch, die Advents- und Weihnachtszeit einmal ganz anders zu gestalten, als Sie es gewohnt sind?

Geht es Ihnen, die Sie Familie haben, auch ein wenig so, dass Sie sich in „Sachen Liebe” zu Weihnachten völlig überfordert fühlen? - Das richtige Geschenk für jeden; - genügend Zeit für alle; - ein gutes Wort, das die Situation genau trifft; - liebevolle Gesten, die als diese auch genau verstanden werden; - der Festschmaus am großen Familientisch, der die Lieben um diesen in Frieden versammelt.

Und eine leise Frage wird „Alle Jahre wieder . . .” übertönt: Wo ist Gott für mich erreichbar?

Wie kann ich Weihnachten ganz anders erleben und feiern, ohne mich dabei auf die äußerliche Ausgestaltung und den inneren Anspruch an die Familie und mich zu beschränken? Und natürlich frage ich mich, wie werden sie Weihnachten feiern, die, die sich allein gelassen fühlen; - die, die nicht wissen, wie es weitergehen soll, - die in Bedrängnis und Not geraten sind; - die an Schuld und Versagen im zwischenmenschlichen Bereich zerbrechen; die keinen Orientierungspunkt haben; keinen Ort, der ihnen Halt und Sicherheit gibt? Wie werden sie Weihnachten feiern?

Ob sie wohl fragen: Ist Gott auch für mich da? Wo und wie kann ich ihn finden? Immer wieder haben Menschen so gefragt. Auch König David vor 3000 Jahren. Nicht, weil er am Leben verzweifelte, sondern weil er Gott danken wollte für die Begleitung und Bewahrung im Leben. Dann wollte er Gott ein festes Haus bauen, einen prächtigen Palast, feststehend und beeindruckend. Das kennen wir, nicht wahr? Wir brauchen ein greifbares und unübersehbares Zeichen von Gottes Gegenwart.

Aber Gott lässt David sagen: „Solltest du mir ein Haus bauen, dass ich darin wohne? Habe ich doch in keinem Haus gewohnt seit dem Tag, da ich die Israeliten aus Ägypten führte, bis auf diesen Tag, sondern bin umher gezogen in einem Zelt als Wohnung . . . Der Herr verkündigt dir, dass der Herr dir ein Haus bauen will . . . ich will dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird, dem will ich sein Königtum bestätigen.” (2. Sam. 7, 5b, 6, 11b, 12)

Gott durchkreuzt die Pläne Davids. Es kommt anders. Und auch unser Leben sieht unter Gottes Begleitung anders aus, als wir es uns ausgemalt hatten. Überraschende Wendungen gibt es, Enttäuschungen - wie viele wohl?; Krankheiten; und erst später ist uns die Zusage von Gottes Nähe bewusst geworden.

„Ich bin mit dir gewesen”, sagt Gott. Ja, das ist wohl so. Sonst wäre manches für mich schlimmer ausgegangen. Wir dürfen mit ihm rechnen, aber wir können ihn nicht festlegen. Nicht nur zu Weihnachten, aber gerade da dürfen wir erkennen: Gott ist, bis heute, auf Wohnungssuche.

Wir dürfen Gott bei uns und in uns empfangen. „Gott wohnt, wo man ihn einlässt”, so drückt es der Philosoph Martin Buber aus. Öffnen wir unsere Herzen. Bleiben wir gespannt und erwartungsvoll, in welcher Weise uns Gott begegnen will.

Wie es sein kann, Weihnachten anders zu feiern und zu erleben, beschreibt ein Text aus Brasilien sehr nachdrücklich:

Weihnachten

Jedesmal, wenn zwei Menschen einander verzeihen, ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn ihr Verständnis zeigt für eure Kinder, ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn jemand beschließt ehrlich zu leben, ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn ein Kind geboren wird, ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn du versuchst, deinem Leben einen neuen Sinn zu geben, ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn ihr einander anseht, mit den Augen des Herzens, mit einem Lächeln auf den Lippen, ist Weihnachten.

Denn es ist geboren die Liebe.
Denn es ist geboren der Friede.
Denn es ist geboren die Gerechtigkeit.
Denn es ist geboren die Hoffnung.
Denn es ist geboren die Freude.
Es ist geboren der Herr.

Gottesdienste

Sonntag, 3.12. (1. Advent), 10 Uhr Taufgottesdienst - Pfarrer Comtesse, Pfalz
Sonntag, 10.12. (2. Advent), 10 Uhr Gottesdienst - Pfarrer Menthel
Sonntag, 17.12. (3. Advent), 17 Uhr Musikalischer Abendgottesdienst - Pfarrer Menthel
Sonntag, 24.12. (4. Advent und Heiliger Abend) 15 Uhr: Familiengottesdienst mit Krippenspiel - Pfarrer Menthel
16.30 Uhr: Gottesdienst - Pfarrer Prof. Dr. Henkys
22 Uhr: Musik zur Christnacht mit dem Ensemble für Alte Musik "Musica antiqua coepenicciensis"
Montag, 25.12. (1. Weihnachtsfeiertag), 10 Uhr Gottesdienst - Generalsuperintendent i.R. Richter
Dienstag, 26.12. (2. Weihnachtsfeiertag), 10 Uhr Gottesdienst - Pfarrer Menthel

Treff der älteren Generation

Montag, 4.12., 14 Uhr bei Frau Damm, Alt-Müggelheim 13

Umweltkreis

Dienstag, 12.12., 20 Uhr bei Familie Jacobius, Darsteiner Weg 36a

Sprechstunde von Pfarrer Menthel

dienstags, 17-19 h in der Kirche

Gemeindeadventsfeier

Sonntag, 5.12., 15 Uhr in der alten Schule. Um Kuchenspenden wird gebeten.

Vortrags- und Informationsabend

Dienstag, 12.12., 19.30 Uhr über Montessori-Pädagogik im Gemeindehaus, alt-Schmöckwitz 1 für alle Interessierten

Großes Dankeschön

Die Kirchengemeinde bedankt sich ganz herzlich bei der Bäckerei Schmidt für die zum Martinsfest zur Verfügung gestellten Hörnchen. Dank auch an alle Anderen, die zum Erfolg des Martinsumzuges beigetragen haben, vor allem dem Kindergottesdienst für die Vorführung und Bernd Rogge für das prächtige Martinsfeuer. AG

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