7. Jahrgang, Ausgabe 07/2001 | |
Juli 2001 | Home | Archiv | Impressum |
Die Methode heißt: Pflanzen helfen Pflanzen. Viele Pflanzen haben im Laufe ihrer Entwicklung Abwehrstoffe gebildet, die der Fachmann “ Phytonzide” nennt. Manche dieser Phytonzide wirken abschreckend auf fressende und saugende Insekten wie Blattläuse, Raupen oder Erdflöhe. Andere Pflanzensäfte töten krankmachende Organismen und Pilze ab oder hemmen ihre Entwicklung. Aber auch Krankheitserreger und Insekten erfanden Tricks, um die pflanzliche Abwehr zu umgehen. Jede Pflanze ist durch angepasste Parasiten bedroht und braucht daher Hilfe von außen. In der freien Natur schützen sich benachbart wachsende Pflanzen oft gegenseitig vor übermäßigem Schädlingsbefall. Auch im Garten lassen sich durch gezieltes Zusammenpflanzen der richtigen Partner eine Menge Schädlinge und Krankheiten abhalten.
Darüber hinaus helfen Brühen, Tees, Auszüge und Jauchen, die man aus den entsprechenden “Schutzkräutern” herstellt. Ackerschachtelhalm, welcher einen hohen Gehalt von Kieselsäure hat, kann von den Pflanzen aufgenommen werden. Sie festigt das Zellgewebe. Dieses erschwert den Pilzsporen das Einwachsen in das Blatt und Schädlingen verdirbt das feste Pflanzengewebe ebenfalls den Appetit.
Verantwortlich für den starken Duft vieler Kräuter sind ätherische Öle, die leicht flüchtig sind. Weil Insekten dadurch leicht abgeschreckt werden, bezeichnet man diese Mittel, die auf diese Weise wirken als “ Repellents”. ( vertreiben, zurücktreiben ) Jauche aus Hollunderblättern oder Tomatentrieben sind solche typischen Vertreter. Andere Jauchen oder Brühen wirken ätzend und beißend auf Schädlinge. Dazu gehören die gärende Brennessel -Jauche, die Eichenblätter -Jauche und die Rhabarberblätter – Brühe. Außerdem gibt es pflanzliche Mittel, die Krankheitserreger abtöten oder in ihrer Entwicklung hemmen. Zwiebeln, Knoblauch und Kapuzinerkresse wirken bakterizid, das heißt, sie töten Bakterien ab. Das Keimen von Pilzen, besonders von Echtem Mehltau, hemmen sehr stark Knoblauch und Zwiebeln. Auch die Ätherischen Öle der Schafgarbe, Kamille und Pfefferminze hindern Sporen am Keimen und Pilzfäden am Wachsen. MS
Fortsetzung in der August-Ausgabe
Weitere Beiträge aus der Serie für den Natur- und Gartenfreund finden Sie in der Übersicht im Archiv des Müggelheimer Boten!