Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 12/2001  
Dezember 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Kommentar

von Ingrid Zweiniger und Marianne Schäfer

Am 11. November trafen sich im Ratskeller Köpenick die Interessenten des Wassersports zu einem politischen Frühschoppen. Eingeladen hatte der Bundestagsabgeordnete Siegfried Scheffler. Seit Jahren bemühen sich mehrere Bürgerinitiativen rund um den Großen Müggelsee um die natürliche Nutzung des größten Berliner Gewässers. Natürlich heißt für sie, überwiegend frei von motorisierten Booten.

Da die Motor betriebenen Boote seit 1990 enorm zugenommen haben, sehen sich andere Wassersportler in ihrer Freizeitbeschäftigung bedroht. Hinzu kommt, dass von Regierungsseite aus Kostengründen die Aufhebung der betonnten Fahrrinne über den Großen Müggelsee geplant ist.

Die Bürgerinitiativen gehen davon aus, dass der Erhalt der Natur und des natürlich betriebenen Wassersports in Einklang gebracht werden muss mit dem motorisierten Wassersport und der Wirtschaft.

Die Wasserschutzpolizei ist allerdings zurzeit nicht in der Lage, ständige Kontrollen in den Binnengewässern durchzuführen, um die schwarzen Schafe (Raser) unter den Motorbootfahrern zu stoppen.

Wenn also unsere Staatsdiener nicht in der Lage sind ausreichende Kontrollen durchzuführen, wie soll es dann gehen, dass Seen, Flüsse und Menschen geschützt werden? Seen und Flüsse sind genauso schutzbedürftig wie Wiesen, Wälder und Feuchtgebiete.

So wie auf dem Land dem Naturschutz Rechnung getragen wird, sollte endlich auch der Naturschutz für die Gewässer angewandt werden. Das soll heißen, die betonnte Fahrrinne über den Großen Müggelsee muss erhalten bleiben, damit sich weiträumig Ufer und Seengrund regenerieren können. Natur geht vor Geld. Und wenn unsere Regierung kein Geld hat, dann sollte sie nachdenken, wo sie einsparen kann. Dieses Einsparen praktiziert sie seit Jahren beispielsweise im Schulbereich, im Gesundheitswesen und bei fast allen Dingen, die das „Fußvolk” zum Leben benötigt.

Unser Vorschlag an die regierenden Politiker: Sparen kann man auch bei sich selber, denn da lohnt es sich, weil alles im Übermaß vorhanden ist.

Wir bleiben dabei: Wir wollen etwas tun für unseren Großen Müggelsee, damit wir uns auch weiterhin an seiner Schönheit erfreuen können - mit einer betonnten Fahrrinne.

Diese Seite drucken  |  Seitenanfang