Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 01/2002  
Januar 2002 Home  |  Archiv  |  Impressum


Leserbriefe

Offener Brief zur Flughafenproblematik

Sehr geehrter Herr Stolpe, sehr geehrter Herr Wowereit,

nach der terroristischen Erschütterung Amerikas und der Erschütterung aller friedliebenden Menschen der Welt ist es dringend gegebener Anlass, die Politiker darauf hinzuweisen, dass sie mit ihrer Wahl durch die Bürger, die Verpflichtung übernommen haben, mit den Steuergeldern auch für die Sicherheit des Volkes zu sorgen. Das schließt mit ein, durch Terroristen besonders gefährdete, sensible Adern des gesellschaftlichen Lebens aufzulisten und höchste Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass dies in höchstem Maße auch Flughäfen sind.

Wir Schönefeld-Betroffenen sind angstvoller denn je.

Ein europäisches Drehkreuz für Luftfahrzeuge, eingebettet in ein ziviles Umfeld von mehreren zehntausend Menschen ist ein solch sensibler Punkt für Terroristen, zumal nach dem letzten Anschlag klar ist, dass auf Zivilisten keine Rücksicht mehr genommen wird. Im Gegenteil, das Auslöschen ziviler Bevölkerung wird bewusst eingeplant.

Beim weiteren Wachstum von Berlin kann es sein, dass der geplante neue Flughafen schon zu seiner avisierten Eröffnung wieder mitten in der Stadt liegt und nicht mehr viele zehntausend, sondern hunderttausend Menschen betroffen sind. Ich rufe die Politik warnend auf, zu verhindern, dass Terroristen die Möglichkeit erhalten, eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes, überhaupt in Schönefeld zu planen und gegebenenfalls zu verwirklichen.

- Lassen Sie das Schönefeld-Projekt fallen und suchen Sie wirklich die beste Alter- native!

- Nehmen Sie uns die Angst und setzen Sie unsere Steuergelder nicht gegen uns ein!

- Konsultieren Sie Psychologen dazu, wie sich Angst und Dauerstress auf den menschlichen Organismus und die Psyche auswirken!

-Verlegen Sie Ihren Wohnsitz in die betroffenen Gebiete, um die Menschen, die noch Ihre Wähler sind, verstehen zu lernen!

Die Flughafenlobby kann auch woanders, an besseren Standorten, gutes Geld mit Airports verdienen. Machen Sie das denen klar, von denen Sie unter Druck gesetzt werden. Irgendwann muss doch Vernunft einziehen! Wir alle kennen den Brecht-Satz, der uns klar macht, dass wir Geld nicht fressen können.

Mit freundlichen Grüßen, Jürgen Mai

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