Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 01/2002  
Januar 2002 Home  |  Archiv  |  Impressum


Müggelheimer freuen sich auf neues Spaßbad

Großer Informationsbedarf bei Veranstaltung im Dorfklub

Kwaaki heißt er, grün ist er. Es handelt sich um das Maskottchen der Müggeltherme: einen großen Frosch, der sich gemütlich hinfläzt. Ein Maskottchen kann jeder gut gebrauchen, auch wenn den Geschäftsführern der Therme fast ausschließlich Wohlwollen entgegenschlägt. Doch bei der Informationsveranstaltung Anfang Dezember wurden in dem vollbesetzten Saal des Dorfklubs auch ein paar misstrauische Stimmen laut.

Größte Sorge haben die Müggelheimer durch das zu erwartende Verkehrsaufkommen. „Teilweise ist es jetzt schon an den Sommerwochenenden absolut chaotisch mit nicht endenden Autoschlangen. Wie soll das werden, wenn dann noch Hunderte Schwimmbadbesucher dazu kommen“, fragte ein Müggelheimer, der sich ansonsten als absoluter Spaßbad-Fan charakterisiert. „Dazu wird eine Machbarkeitsstudie vom Bezirksamt erstellt“, erläuterte Geschäftsführer Peter Schwarz. Die Betreiber gehen von etwa 1200 Besuchern täglich aus, die (großzügig gerechnet) in 600 Autos vorfahren. „Das sind weniger als 100 Autos in der Stunde. Das verteilt sich und fällt gar nicht weiter ins Gewicht”, so Schwarz. Allerdings räumten die Betreiber ein, dass es zu bestimmten Zeiten, an Wochenenden und in den Ferien, vielleicht ein paar mehr Autos würden. Der damalige Stadtentwicklungsstadtrat Oliver Scholz (heute CDU-Fraktionsvorsitzender) bestätigte, dass bereits eine erste überschlägige Verkehrsplanung gemacht worden sei. „Verkehrsstöße größerer Art sind hier nicht zu erwarten”, beruhigte er.

Auch Karl-Georg Maucher befürwortete das Projekt, warnte aber: „Kalkulieren Sie richtig. So gut wie keiner wird auf Busse und Bahnen umsteigen.”

Nur eine anwesende Müggelheimerin war gegen das Projekt und plädierte für die kostenlose Nutzung von Wald und Wasser in und um Müggelheim. „Man sollte die natürlichen Gegebenheiten stärker nutzen. Dieses Vorhaben ist eine Nummer zu groß für Müggelheim”, meinte sie.

Misstrauisch machte auch viele die Art der Finanzierung. Das Geheimnis um den Investor wurde bislang noch nicht gelüftet. „Man kann viele Visionen haben. Aber irgendwann muss der Deckel auf den Topf“, zeichnete ein Müggelheimer das Bild. Klar, dass bei dem Schweigen um den Investor noch Misstrauen in der Bevölkerung herrsche.

Auch die Frage nach ausreichenden Parkplätzen kam auf. Mit etwa 275 Stellplätzen für Schwimmbadbesucher, Hotelgäste bekämen einen separaten Parkplatz, stünde die Müggeltherme im Vergleich zu anderen Bädern sehr gut da, argumentierten die Betreiber.

Eine Sorge der anwesenden Gewerbetreibenden war, wie sie sich in die Bauphase einbringen könnten. Schließlich kündigten die Geschäftsführer Lothar Eschenbach und Peter Schwarz an, vor allem Müggelheimer und Köpenicker Betriebe an dem Bau beteiligen zu wollen. „Wie werden die Müggelheimer Betriebe informiert, gibt es eine Ausschreibung?”, fragt eine Müggelheimerin. Nein, eine öffentliche Ausschreibung werde es nicht geben. Aber die Betriebe würden aus der Zeitung davon erfahren und den Mitgliedern des Müggelheimer Wirtschaftskreises werde es zuerst bekannt gegeben. Die Betriebe, die die entsprechenden Voraussetzungen lieferten, könnten berücksichtigt werden. Wenn aus Müggelheim nicht genügend geeignete Bewerber kämen, gucke man außerhalb. sip

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