Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 02/2002  
Februar 2002 Home  |  Archiv  |  Impressum


Kormorane auf dem Müggelsee - schön, aber gefräßig

Sowohl an der Spree als auch an fischreichen Gewässern wie dem Müggelsee haben sie sich zur Freude der Vogelliebhaber wieder angesiedelt: die Kormorane. Angler und Berufsfischer dagegen betrachten die geschickten Schwimmer und Taucher eher mit Argwohn, fressen sie doch je nach Größe zwischen 500 und 800 Gramm Edelfisch pro Tag.

Andreas Thamm, Fischermeister vom Müggelsee, hat im Herbst bis zu 500 der entenähnlichen Vögel mit dem lackschwarzen Gefieder gezählt. „Die Kormorane sind intelligente Tiere. Sie jagen im Verband und treiben den Fischbestand von einer Ecke in die andere, um leichter an Beute zu kommen”, muss der Berufsfischer zugeben. Die Kormorane hätten es gerade auf Aale, Schleie, Karpfen und Hechte abgesehen, die er selber im Müggelsee aussetzt, um für ausreichend Bestand zu sorgen.

„Der Zander- und der Aalbestand sind stark zurückgegangen. Die Kormoran-Population hat sich dafür stark vermehrt”, ärgert sich Thamm über wirtschaftliche Schäden, zumal er keine Ausgleichszahlungen vom Staat erhält - wie in anderen Bundesländern üblich.

Für Klemens Steiof vom Sachgebiet Artenschutz der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sind sowohl die Fische als auch die Kormorane, die in Mitteleuropa nahezu ausgerottet waren, wichtig. Der zu hohe Nährstoffgehalt des Wassers neben den Bestandsschutzmaßnahmen ist nach Ansicht von Steiof der Grund dafür, dass sich die Kormorane gerne an Müggel-, Seddin- und Krossinsee tummeln. Denn der Vogel lasse sich nur dort nieder, wo der Tisch reichlich gedeckt ist. cf

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