Mit Opas Flugboot einmal um die Welt
Dornier-Enkel landete mit der DO-24 auf dem Großen Müggelsee
Ein historisches Ereignis auf dem Großen Müggelsee:
Erstmals seit 70 Jahren landete wieder ein Flugboot auf dem See.
Die Internationale Luftfahrtausstellung (ILA) war der Auslöser
für diese ungewöhnliche Aktion. Am Steuerknüppel
saß Pilot Iren Dornier, ein Enkel des deutschen Flugzeugpioniers
Claude Dornier (1884-1969). Als Co-Pilotin an Bord war Charlotte
Junkers, eine Ur-Enkelin des legendären Flugzeugbauers Hugo
Junkers. Bei dem Flugboot handelte es sich um eine Maschine vom
Typ Dornier DO-24, gebaut im Jahr 1938 und fast original erhalten.
Mit einer Spannweite von 30 Metern und drei Motoren schafft sie
343 Kilometer in der Stunde.
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Charlotte Junkers und Pilot Iren Dornier nach ihrer Landung mit der DO-24. Foto: Behrend
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Enkel Iren umrundet mit Opas Maschine zurzeit die Welt - im Namen
von Unicef. Während der ILA war die Maschine in Schönefeld
zu sehen. Mit dem Abstecher zum Müggelsee erinnerte der Pilot
an die Landung eines Dornier-Flugzeuges im Jahr 1932. Damals war
die legendäre DO-X im Anschluss einer Weltumrundung ebenfalls
auf dem Müggelsee gelandet.
Bei seinem Flug um die Welt will Iren Dornier an 87 Stationen in
60 Ländern Station machen - in den nächsten Wochen unter
anderem in Litauen, Glasgow, St. Petersburg und New York.
Das Flugboot DO-24 wurde kurz vor dem zweiten Weltkrieg als Fernaufklärer
und Rettungsflugzeug konzipiert. Eine Hochseeprüfung legte
das schwimmende Flugzeug im September 1937 ab. Bis Kriegsende wurde
fast 250 DO-24 gebaut. Bis Anfang der 70er-Jahre wurden diese Wasserflugzeuge
noch von der spanischen Luftwaffe im Seenotdienst eingesetzt. Auf
Umwegen gelangte die DO-24 schließlich nach Deutschland, stand
bis 2002 im Deutschen Museums in München. Vor zwei Jahren wurde
sie von Dornier auf die Philippinen gebracht, wo er sie für
sechs Millionen Dollar modernisierte. Unter anderem erhielt die
DO-24 neue Triebwerke und eine moderne Kommunikationselektronik.
So ausgestattet machte sich der Dornier-Enkel auf seine Weltreise.
Am 1. Weihnachtsfeiertag will er wieder auf den Philippinen landen,
wo er ein Luftverkehrsunternehmen betreibt.
Doch zurück zum Großen Müggelsee. Dornier legte
speziell für die zahlreichen Schaulustigen noch eine Extra-Nummer
hin. Er überflog die Zuschauer zweimal im Tiefflug, bis er
dann in Höhe des Steges zum Hotel zur Landung ansetzte. Anschließend
wurde das Flugboot an die Leine gelegt und die Feuerwehr brachte
die Piloten im Schlauchboot an Land. Nach einem kurzen Empfang im
Hotel hob das Flugboot wieder ab und drehte anschließend noch
einige große Runden über Berlins größtem Gewässer.
Ber/sip
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