Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 06/2004
Juni 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Zukunft der Campingplätze vorerst gesichert
Müggelheimer Kirche feiert ihren 200. Geburtstag
"Bilder unserer Kirche" - Ausstellung zum Jubiläumsfest
Mit Opas Flugboot einmal um die Welt
Krumme-Lake-Moor bleibt ein Sensibelchen
Äthiopien - eine Jugendreise
Mit Glitzerpuscheln und Grandezza durch die Turnshow
Ein Monat der Verbrechen liegt hinter uns
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Leserbriefe
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2004
Müggelheimer Bote
 

Mit Opas Flugboot einmal um die Welt

Dornier-Enkel landete mit der DO-24 auf dem Großen Müggelsee

Ein historisches Ereignis auf dem Großen Müggelsee: Erstmals seit 70 Jahren landete wieder ein Flugboot auf dem See. Die Internationale Luftfahrtausstellung (ILA) war der Auslöser für diese ungewöhnliche Aktion. Am Steuerknüppel saß Pilot Iren Dornier, ein Enkel des deutschen Flugzeugpioniers Claude Dornier (1884-1969). Als Co-Pilotin an Bord war Charlotte Junkers, eine Ur-Enkelin des legendären Flugzeugbauers Hugo Junkers. Bei dem Flugboot handelte es sich um eine Maschine vom Typ Dornier DO-24, gebaut im Jahr 1938 und fast original erhalten. Mit einer Spannweite von 30 Metern und drei Motoren schafft sie 343 Kilometer in der Stunde.

Charlotte Junkers und Pilot Iren Dornier nach ihrer Landung mit der DO-24. Foto: Behrend

Enkel Iren umrundet mit Opas Maschine zurzeit die Welt - im Namen von Unicef. Während der ILA war die Maschine in Schönefeld zu sehen. Mit dem Abstecher zum Müggelsee erinnerte der Pilot an die Landung eines Dornier-Flugzeuges im Jahr 1932. Damals war die legendäre DO-X im Anschluss einer Weltumrundung ebenfalls auf dem Müggelsee gelandet.

Bei seinem Flug um die Welt will Iren Dornier an 87 Stationen in 60 Ländern Station machen - in den nächsten Wochen unter anderem in Litauen, Glasgow, St. Petersburg und New York.

Das Flugboot DO-24 wurde kurz vor dem zweiten Weltkrieg als Fernaufklärer und Rettungsflugzeug konzipiert. Eine Hochseeprüfung legte das schwimmende Flugzeug im September 1937 ab. Bis Kriegsende wurde fast 250 DO-24 gebaut. Bis Anfang der 70er-Jahre wurden diese Wasserflugzeuge noch von der spanischen Luftwaffe im Seenotdienst eingesetzt. Auf Umwegen gelangte die DO-24 schließlich nach Deutschland, stand bis 2002 im Deutschen Museums in München. Vor zwei Jahren wurde sie von Dornier auf die Philippinen gebracht, wo er sie für sechs Millionen Dollar modernisierte. Unter anderem erhielt die DO-24 neue Triebwerke und eine moderne Kommunikationselektronik. So ausgestattet machte sich der Dornier-Enkel auf seine Weltreise. Am 1. Weihnachtsfeiertag will er wieder auf den Philippinen landen, wo er ein Luftverkehrsunternehmen betreibt.

Doch zurück zum Großen Müggelsee. Dornier legte speziell für die zahlreichen Schaulustigen noch eine Extra-Nummer hin. Er überflog die Zuschauer zweimal im Tiefflug, bis er dann in Höhe des Steges zum Hotel zur Landung ansetzte. Anschließend wurde das Flugboot an die Leine gelegt und die Feuerwehr brachte die Piloten im Schlauchboot an Land. Nach einem kurzen Empfang im Hotel hob das Flugboot wieder ab und drehte anschließend noch einige große Runden über Berlins größtem Gewässer. Ber/sip