Müggelheim wählt konservativ

Alle Ergebnisse der Wahl im Überblick

von Simone Jacobius

Müggelheim hat gewählt, so wie Berlin auch. Doch Müggelheim hat wieder einmal seinen Extra-Auftritt und tanzt aus der Reihe. Die Frustration in Müggelheim scheint größer zu sein, als im Rest des Bezirks, ganz zu Schweigen vom Rest Berlins. So lag die Wahlbeteiligung hier mit 50,4 Prozent deutlich niedriger, als in ganz Treptow-Köpenick (56,8 %) oder Berlin (55,8 %). Die Wähler, die im Dorfklub wählten, waren zahlenmäßig sogar noch geringer und rutschten deutlich unter die 50 %-Marke.

Aber auch die Gunst der Müggelheimer Wähler fiel häufig anderen Parteien zu, als im restlichen Bezirk. So wählten die Müggelheimer durchweg konservativer. Es gibt in unserem Ort mehr CDU- und FDP-Anhänger (letztere um etwa ein Drittel mehr), aber auch mehr Anhänger der Rechten. Der Anteil der NPD-Wähler ist in Müggelheim mit durchschnittlich 6,7 Prozent höher als im Wahlkreis 5 (6 %) und im Bezirk Treptow-Köpenick (5,3 %). Das Wahllokal 531 fiel dabei mit 8 % NPD-Anhängern besonders aus dem Rahmen. Die Folge für den Bezirk: In der Bezirksverordnetenversammlung tummeln sich jetzt auch drei NPD-Abgeordnete. SPD und Die Linke.PDS schnitten in Müggelheim schlechter ab als im Rest des Bezirks. Von den linken Parteien schaffte es nur die WASG in unserem Dorf besser abzuschneiden als anderswo. Doch auch im Bezirk hat die PDS einen absoluten Einbruch erlitten. Ob die Genossen sich in der Berlin-Politik nicht richtig vertreten fühlen, oder gab es andere Ursachen? Jedenfalls gingen alle Direktmandate (Erststimme) an die SPD. Für unseren Wahlkreis 5 machte demnach der SPD-Politiker Tom Schreiber das Rennen.

Und im Bezirk sackte Die Linke.PDS sogar von 43,6 % im Jahr 2001 auf jetzt 28 % ab. Für das Bezirksamt hat das zur Folge, das Gabriele Schöttler von der SPD neue Bürgermeisterin werden dürfte. Die CDU hat bereits signalisiert, sie zu unterstützen. Die PDS erhält nur noch zwei Stadtratsposten, die CDU einen und die SPD drei (inklusive Bürgermeister).

Die Sitze in der BVV verteilen sich wie folgt: SPD 19, Die Linke.PDS 16, CDU 7, die Grünen erreichen mit 4 Sitzen erstmals seit 1995 wieder Fraktionsstärke, FDP, WASG und Graue mit jeweils 2 Sitzen und die NPD mit 3 Sitzen.

Der hohe Prozentsatz bei den Sonstigen in unseren Tabellen geht übrigens auf die STATTPartei zurück, die 2001 einen Riesenerfolg in Müggelheim feierte und zur diesjährigen Wahl nicht mehr angetreten ist. Dafür gab es die WASG bei der Wahl 2001 noch nicht.

Müggelheim hatte wie immer vier Wahllokale, zwei im Dorfklub (528/529) und zwei in der Schule (530/531).

Erststimme

Zweitstimme

Drittstimme