Müggelheimer Bote
13. Jahrgang, Ausgabe 06/2007
Juni 2007
Müggelheimer Bote

AKTUELL: Fußballturnier zum Angerfest - Wanderpokal vergeben
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Park-Chaos am S-Bahnhof Hirschgarten
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Müggelheim feiert weiter durch den Sommer!
Fischer's Fritze fischt frische Fische
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Gedanken aus Müggelheim

von Dr. Herbert Pieper


Ältere Müggelheimer werden sich an vergangene Zeiten erinnern: Spaziergänge zu Fuß oder mit Skiern durch den verschneiten Müggelheimer Wald, Schlittenfahren in den Müggelbergen, Wettkämpfe auf der Rodelbahn, Schlittschuhlaufen auf der Großen Krampe und auf dem Teufelssee. In der Tat, von etwa 1940 an bis Ende der siebziger Jahre waren die Temperaturen (nicht nur im Müggelland) gesunken. Seit den achtziger Jahren haben wir wieder wärmeres Wetter (vergleichbar mit der Erwärmung zwischen 1910 und 1940). Die genannten winterlichen Freizeitaktivitäten lassen sich nur noch selten ausführen. Nach oft milden Wintern erleben wir heute ein früheres Frühlingserwachen, höhere Frühlingstemperaturen; überdies eine veränderte Verteilung von Niederschlägen (natürlich sind diese Wetterveränderungen kein Indiz für Klimaveränderungen).

Man hört und liest in den Medien von einem Temperaturanstieg auf der Erde, von Klimaveränderungen, gar von künftigen Klimakatastrophen: Überflutungen, Dürren, Stürme und anderen Unwetter, steigende Meere, abschmelzenden Polkappen (den Eisbären wird die Lebensgrundlage entzogen; der kleine Eisbär Knut im Berliner Zoo wird zum Symbol des „Klimaschutzes“). Über den Klimawandel und seine Folgen wird in Zeitungen auf der ersten Seite berichtet. Dass der Weltklimabericht zum Teil auf ungenauen Daten beruht, dass es Experten gibt, die an den Kernaussagen zweifeln, erfährt man entweder gar nicht oder nur sporadisch.

Drastische Maßnahmen wären erforderlich. Dazu gehöre eine weltweite starke Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen. Der erhöhte Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre wäre der Hauptverursacher des Temperaturanstiegs. Kohlendioxid beeinflusst bekanntlich den natürlichen Treibhauseffekt, der eine wichtige Voraussetzung für das Leben auf der Erde ist. Der natürliche Treibhauseffekt scheint durch einen zusätzlichen Treibhauseffekt verstärkt zu werden. Dies geschieht durch die Zunahme von Gasen in der Atmosphäre, die Energie speichern (und dazu hat ohne Zweifel das Verbrennen von fossilen Energieträgern wie Kohle und Erdöl durch den Menschen beigetragen). Die maximale Treibhauswirkung von Kohlendioxid war aber wohl bereits zu Alexander von Humboldts Zeiten erreicht.

Die auf den zusätzlichen Treibhauseffekt zurückgeführte Temperaturerhöhung könnte Klimaveränderungen mit sich bringen. Klimaberichte, die langfristige Prognosen für das Erdklima enthalten, scheinen wissenschaftlich begründet zu sein. Doch das Klima lässt sich gegenwärtig nicht langfristig prognostizieren. Die globalen Zusammenhänge des Klimas kennen wir noch zu wenig. Es sind sehr komplexe Vorgänge, die sich auch mit Computern nicht vorausberechnen lassen. Der Einfluss natürlicher Faktoren auf das Klima ist überdies stärker als der Einfluss eines vom Menschen verursachten zusätzlichen Treibhauseffektes. So hat die Sonne einen dominanten Einfluss auf das Klima.

Der Mensch tut so, als ob er das Klima managen könnte, als ob er das Klima „schützen“ könnte. Das scheint eine Illusion zu sein. Was auch der Mensch tut, auf das Klima wird es keinen Effekt haben.

Der Mensch sollte jedoch seine Umwelt, seinen Lebensraum, den blauen Planeten Erde schützen, insbesondere gegen die negativen Folgen des wirtschaftlichen Wachstums, der Industrialisierung und der Ausbeutung der Natur. Die Maßnahmen für den „Klimaschutz“ sind sinnvoll, weil sie die Umwelt (Luft, Boden, Wasser) schützen. Beispiel: Die drastische weltweite Verminderung der Verbrennung fossiler Brennstoffe ist notwendig nicht wegen des „Klimaschutzes“, sondern wegen des Umweltschutzes. Ein niedriger Kohlendioxid-Ausstoß ist überdies ein Indikator für einen effizienten und schonenden Umgang mit knapper werdenden Rohstoffen.

Umweltschutz sollte nicht mit „Klimaschutz“ begründet werden. Es wird eine Zeit nach der Klimahysterie unserer Tage geben. Umweltschutz muss dann glaubwürdig bleiben.