Geschichten aus dem Müggelwald

Das Tri-tra-trallala-Lied aus dem Müggelwald

von Ingrid Zweiniger

"Frauchen, Frauchen, kann ich dich mal was fragen?" Trixie hatte diesen Gedanken im Kopf, aber Frauchen wird die Frage nicht beantworten können, denn Frauchen versteht ja keine Hundesprache.

"Was mache ich denn nun? Ich will nämlich wissen, ob der große Hund, der bei uns in der Straße wohnt, mein Bruder ist, denn der sieht genauso aus wie ich, nur dass er ein bisschen größer ist."

Trixie überlegt und überlegt und dann hat sie eine Idee.

"Wenn ich das nächste Mal auf der Hunderunde diesen großen Hund treffe, dann frage ich ihn, ob ich mal zum Quatschen vorbei kommen kann. Vielleicht kann er mir helfen und findet eine Antwort auf meine Frage."

Und genauso machte es Trixie. Auf der nächsten Hunderunde trafen sie sich im Wald und der große Hund war sofort damit einverstanden, dass Trixie ihn besuchen kommt. Einige Tage später stand Trixie vor dem Gartentor. "Komm rein, wir krabbeln in die Tannenhecke, da haben wir unsere Ruhe zum Quatschen. Aber bevor wir anfangen möchte ich dir erst einmal sagen, wie ich heiße. Mein Name ist Trabbi und wie heißt du?" "Ich heiße Trixie."

"Na prima, Trixie und Trabbi. Lassen wir doch die letzten drei Buchstaben unserer Namen weg, dann heißen wir Tri Tra. Lustig, oder?"

Trixie musste lachen.

"Na du bist ja vielleicht ein lustiger Köter. Was hältst du davon, wenn wir ein Lied daraus machen?"

"Du kleines lustiges Hundchen, das machen wir. Aber erst wollen wir quatschen, deshalb bist du ja hier." Beide krabbelten in die Tannenhecke und dann ging es los.

"Eigentlich wollte ich ja mit Frauchen sprechen, aber du kannst mir bestimmt die bessere Antwort auf meine Frage geben."

"Na dann fange endlich an, was willst du wissen?"

"Also, als ich dich das erste Mal gesehen habe, habe ich einen richtigen Schreck bekommen. Du siehst genauso aus wie ich, nur dass du größer bist. Bist du mein Bruder?"

Trabbi überlegte und sah sich diesen kleinen Hund an.

"Ich muss dich jetzt nochmal richtig anschauen. Du hast recht, wir sehen uns ähnlich. Aber wir können keine Geschwister sein, denn ich bin vor vielen, vielen Jahren in Ungarn geboren worden. Ungarn ist ein Land, ganz weit weg von uns. Dort habe ich auf der Straße gelebt und bin dann irgendwann hierher gekommen in den Müggelwald. Mir geht es sehr gut, weil ich viele Freunde gefunden habe und weil ich mich in meinem Zuhause sauwohl fühle. Bist du nun traurig, dass ich nicht dein Bruder bin?"

"Nein, bin ich nicht, aber vielleicht können wir Geschwisterfreunde werden?"

"Das können wir, versprochen. Ich gebe dir mein Pfötchen. Wir sind Freunde Tri und Tra. Hahaha."