Mehr Sicherheit im eigenen Heim

Polizei gibt Tipps, wie man sich besser gegen Einbrüche schützen kann

von Simone Jacobius

Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden bedeutet für viele Menschen, egal ob jung oder alt, einen großen Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre, oder das verloren gegangene Sicherheitsgefühl häufig mehr zu schaffen, als der rein materielle Schaden. Jetzt, mit Beginn der dunklen Jahreszeit, beginnt auch wieder die Hochsaison der Einbrecher. Grund genug für die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle Einbruchschutz, zu einer Präventionsveranstaltung in den Dorfklub zu laden. Leider waren am 14. Oktober gerade mal 15 Leute dabei um sich zu informieren.

"Täter nutzen die Anonymität in Wohnhäusern und Siedlungen"

Zugegeben, Müggelheim gehört nicht zu den bevorzugten Einbruchgegenden. Zum Glück! Aber Ende vergangenen Jahres gab es eine regelrechte Einbruchserie um die Weihnachtszeit herum. Dem sollte vorgebeugt werden. In diesem Jahr gab es in unserem Ort erst fünf Einbrüche in Einfamilienhäusern, 2013 waren es insgesamt zwölf und ein Jahr davor insgesamt zehn Einbrüche. "Die Haupteinbruchszeit in der dunklen Jahreszeit liegt zwischen 14 und 22 Uhr, wenn sich die Täter ziemlich sicher sein könne, dass die Bewohner in der schule, bei der Arbeit oder beim Einkaufen sind", weiß Georg von Strünk, Leiter der Beratungsstelle Einbruchschutz. Er weiß, dass Müggelheim mit seiner einen Hauptstraße über die man entkommen könnte für Einbrecher sehr ungünstig liegt.

Generell bleibt es bei einem Drittel der Fälle beim Einbruchsversuch, nicht zuletzt aufgrund des technischen Schutzes. Aber auch das aufmerksame Verhalten von Nachbarn verhindert vielfach einen Einbruch. Fakt ist: Sichtbare Sicherungstechnik wirkt auf die Täter eher abschreckend als anziehend. Denn Sicherungstechnik bedeutet eine längere "Arbeitszeit" und je mehr Zeitverstreicht, desto größer ist das Entdeckungsrisiko. Unter technischem Einbruchschutz versteht man einbruchshemmende Türen, Fenster und Schlösser, Alarmanlagen und ähnliche Einrichtungen, die durch zertifizierte Fachhändler eingebaut werden.

Nachbarschaftshilfe funktioniert im Sommer besser. Da ist jeder draußen, sieht und hört viel mehr, was in seinem Umfeld passiert. Im Winter, wenn jeder in seinen eigenen vier Wänden bleibt, funktioniert diese Methode nur begrenzt. Und das nutzen die Täter aus. Generell sollte man auf langsam fahrende Autos in der Straße achten, auch Menschen, die etwas beobachten. Eine Müggelheimerin erzählt, wie sie sich schützt: "Wir machen von Autos, die langsam durch unsere Straße fahren und die Lage sondieren immer gleich ein Foto mit dem Handy. Plötzlich geben sie Gas und verschwinden."

"Achten Sie auf Fremde, die das Wohngebiet beobachten oder gar fotografieren.
Notieren Sie das Kennzeichen oder machen Sie selber Fotos"

Ein guter Schutz ist es, Anwesenheit vorzutäuschen. Dabei helfen Zeitschaltuhren, die ab einer bestimmten Zeit das Licht anmachen (besser im Obergeschoss, damit der Dieb beim Hineingucken nicht sieht, dass keiner da ist), Fake-TV, regelmäßig geleerte Briefkästen zur Urlaubszeit oder auch hoch- und runtergelassene Rolläden.

"Wenn man doch mal einen Einbrecher auf frischer Tat ertappen sollte, sollte man sich bemerkbar machen, aber nicht angreifen. Denn wenn der Täter sich in die Enge getrieben fühlt, wird er aggressiv", rät von Strünk. Und dann sollte natürlich sofort die Polizei gerufen werden.

Zusätzlichen Schutz bieten Rollläden mit Hochschiebeschutz, Fenster mit Pilzkopfzapfen aus Stahl, abschließbare Fenstergriffe und Türen beispielsweise mit Mehrfachverriegelung. Ein Austausch der Beschläge oder Fensterzusatzsicherungen sind mit relativ geringem Aufwand und kleinem Geld zu bewerkstelligen.

Denn Fenster mit Rollzapfen bieten keinen Widerstand, ein Dieb benötigt weniger als eine Minute und er ist drin. Übrigens: Festverglaste Fenster, die nicht zu öffnen sind, sind relativ sicher, meint der Kripo-Beamte, denn "eine ganze Scheibe einzuschlagen macht viel zu viel Krach".

Rollläden sollten bei Abwesenheit der Bewohner zur ungeschützten Seite hin (meist hinten) heruntergelassen werden. Nach vorne zur Straße simuliert man mit den hochgezogenen Jalousien die Anwesenheit. Und wer nette Nachbarn hat, kann sie vielleicht bitten, den "Jalousie-Dienst" zu übernehmen. Bei der Beratungsstelle gibt es auch Aufkleber auf denen steht: "Achtung, wachsamer Nachbar!" – auch solche Kleinigkeiten helfen manchmal.

Tipps

  • Haustür immer abschließen, auch wenn man nur kurz das Haus verlässt
  • Fenster, Balkon- und Terrassentüren immer verschließen; auch gekippte Fenster sind offene Fenster
  • Haustürschlüssel niemals draußen verstecken; Einbrecher kennen jedes Versteck!
  • Wenn ein Schlüssel verloren wurde, Schließzylinder auswechseln
  • Auf Fremde in der Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück achten
  • Keine Hinweise auf Abwesenheit geben