Lenin zieht um

Granitkopf soll weg aus Müggelheims Wald

Lenin zieht um! Zumindest sein Kopf. Das Lenin-Denkmal, das nach dem Mauerfall am heutigen Platz der Vereinten Nationen abgebaut wurde, ist bekanntermaßen im Wald bei Müggelheim begraben. Jetzt soll der etwa zwei Meter große Kopf "exhumiert" werden. Er wird für eine Ausstellung in der Zitadelle Spandau benötigt, in der es um Denkmäler geht, die zur Geschichte Berlins gehören. Sie soll im Herbst eröffnet werden.

"Die ganze 20 Meter hohe Figur wäre zu groß für die Räumlichkeiten, deswegen hat die Kuratorin nur um den Kopf gebeten", erklärt Petra Roland, Sprecherin bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz. Jetzt will die Senatsverwaltung gemeinsam mit dem Naturschutz und den Berliner Forsten ein Konzept entwickeln, wie dem Wunsch am besten nachgekommen werden kann. Das Problem liegt in einem kleinen possierlichen Tierchen: Die Zauneidechse hat es sich dort gemütlich gemacht, wo die Lenin-Statue begraben liegt. Und sie steht unter Naturschutz. "Wir müssen jetzt überlegen, wie wir den Kopf mitten im Wald bergen können, ohne die Natur groß zu zerstören und die Zauneidechse zu verjagen. Denn dieser riesige Granitkopf kann nur mit schwerer Technik geborgen werden", sagt Petra Roland.

Übrigens ist Lenins Kopf, allen Souvenirjägern zum Trotz, noch fast unbeschadet. Gerademal ein Stückchen Ohr fehlt ihm. Und auch der leichte Sand im Wald dürfte dem festen Granitstein nichts ausgemacht haben. Davon gehen zumindest die Ausstellungsmacher aus. Eins ist jedoch gewiss: Es wird ein großes internationales Medienspektakel geben, wenn der Kopf, zu welchem Zeitpunkt auch immer, geborgen wird. sip

Unser Kulturtipp

Fotoausstellung zu Cajamarca

"Menschen aus Cajamarca – so fern und doch so nah" heißt eine Fotoausstellung, die am 25. Februar in der Volkshochschule mit peruanischer Musik eröffnet wird. Cajamarca in Peru ist seit 16 Jahren Partnerstadt von Treptow-Köpenick. Authentisch und emotional vermitteln die Momentaufnahmen von Dr. Ida Beier und Werner Laube einen Eindruck von Entbehrungen, Armut und echter peruanischer Lebensfreude.

Ort: VHS Baumschulenstraße 79-81, 1. Etage

Zeit: Mittwoch, 25.2., 18 Uhr