Zu: Physiotherapie für Zuhause – in Müggelheim eine Utopie

Wenn ein Jeder noch seinen Gehapparat einsetzen und damit problemlos sich bewegen kann, der ist gut dran. Aber wehe, man ist 86, und die Diagnose lautet: Gangstörung bei Beginn. Kontrakturbildung in den großen Beingelenken, dann hat man als Betroffener verloren.

Hier im Ort gibt es zwei Physiotherapie-Praxen und keine von den beiden kann einen Hausbesuch machen, weil kein Personal vorhanden ist. Liegt sicherlich auch daran, das man als Helfer/in nicht genügend verdient. Die Verordnungsmenge für die Krankengymnastik sind auf 6 Mal für zwei Wochen angesetzt. Für die Physiotherapeuten in Köpenick, die im Wegweiser Hausbesuche in ihren Leistungen anbieten, ist der Weg nach Müggelheim zu weit. Die 86 Jährige kann nicht im eigenen PKW transportiert werden. Da muss dann der hiesige Krankentransport wegen 350 Metern eingesetzt werden. Welch ein Aufwand. Hauptsache man wird an den Kosten der Alten noch finanziell beteiligt.

Jetzt wird die 86-Jährige damit bestraft, den Rest ihres demenzkranken Daseins im Bett zu liegen.

Mir wird ganz komisch wenn ich daran denke, dass dies uns allen noch bevorsteht. Alt werden ist nicht schlimm, dies gehört zum Leben, aber krank sein und allein gelassen zu werden, das ist unmenschlich. Frank Neitzel


Zu: Besuch am Müggelturm

Wir waren am Sonntag mal wieder spazieren zum Müggelturm.

Mit Erschrecken mussten wie feststellen, dass man nun als Wanderer keine Chance mehr hat einfach mal schnell ein Eis zu essen, Kaffee oder Bierchen zu trinken. Es sei denn man möchte mitten auf der Baustelle sitzen, die neuen überteuerten Preise bezahlen und für den Eigentümer auch noch Eintritt zahlen, für ein Areal was noch nicht fertiggestellt ist und keineswegs einlädt zum verweilen. Nicht jeder Müggelheimer möchte den Turm 1000 Mal in seinem Leben besuchen, sondern nur an seinem Fuße auf einen kleinen Snack oder Getränk verweilen. Der Stopp auf ein kleines 0,33l Bier würde somit 5 Euro kosten. Was ist das bitte? Was machen denn Familien mit Kindern die nur schnell mal ein Eis möchten? Werter Herr Große an diesem Konzept können Sie bestimmt noch arbeiten.

Eine Familie aus Müggelheim (Name der Redaktion bekannt)