Gesichter Oromias

Sensible Foto-Ausstellung über die Menschen Äthiopiens

von Siegfried Menthel

Gesichter Oromias, so heißt der Titel einer Ausstellung, in der von Juni bis August 2015 in der Alten Schule Müggelheim einige Fotos gezeigt werden, die ich während meiner neun Reisen nach Äthiopien gemacht habe.

"Warum Äthiopien?", werde ich immer wieder mal gefragt.

Eine Hungersnot Anfang der 1990er Jahre richtete unsere Aufmerksamkeit dorthin. Wir bekamen Informationen über die dortige Situation und Kontakte zu äthiopischen Menschen. So entstand der Plan, ab 1994 mit dem Erlös unserer alljährlichen Sommer-Kirchen-Konzerte in Müggelheim und Schmöckwitz ein Entwicklungsprojekt in Chanka, in der äthiopischen Provinz Oromia, zu unterstützen.

Zur Erklärung: Äthiopien ist eine Bundesrepublik. Die einzelnen Bundesländer sind nach den dort lebenden Volksgruppen eingeteilt. Das Volk der Oromo ist das größte der mehr als 80 Völker Äthiopiens. Man darf sich das hier nicht als "Stamm" vorstellen. Die Oromo sind ein altes Volk mit heute ca. 30 Millionen Bürgern. Oromia ist mit 600.000 Quadratkilometern das bei weitem größte Bundesland Äthiopiens.

Im Jahre 2001 schlossen unsere beiden Berliner Kirchengemeinden eine Partnerschaft mit der evangelischen Kirchengemeinde in Chanka.

 

Seit mehr als 20 Jahren sammeln wir hier Geld, um uns an Projekten der Kirche dort zu beteiligen:

  • vor allem für Aids-Waisen und an Aids erkrankte Eltern. 2003 haben wir mit der Unterstützung von 30 Familien begonnen. Seit einigen Jahren sind es 300 Familien in der Region Western Wollega, die in jedem Monat mit je zehn Euro unterstützt werden
  • für Podokoniose-Patienten, die an einer hier unbekannten Erkrankung der Füße und Beine leiden, die durchs Barfuß laufen ausgelöst wird
  • zur Unterstützung beim Kindergarten- und Schulbau; es ist beispielgebend, mit welcher aufopfernden Energie sich die Menschen in Chanka für die Schulbildung ihrer Kinder abmühen
  • bei einer Baumpflanzung; wir haben von unserem Bezirksamt Treptow-Köpenick 400 Euro bekommen, von denen dort 20.000 Baumsetzlinge gekauft wurden. 2.000 gab unser Kirchenkreis für die nötige Umzäunung. 100 Menschen in Chanka haben in einer freiwilligen Aktion fünf Hektar Brachland bepflanzt
  • beim Bau von Wohnhäusern für die Allerärmsten. Mit welcher Umsicht die Christen in Chanka sich um die besonders armen Mitmenschen kümmern, sei es eine junge Witwe mit kleinen Kindern oder ein blinder alter Mann, bewegt uns bei jedem Besuch
  • beim Neubau der Kirche. Bei meinem letzten Besuch habe ich einen großen Gottesdienst in der entstehenden Kirche erlebt. Sie hat zwar schon ein Wellblechdach, aber noch keine Seitenwände. Das war sehr schön und naturnah.

Wenn wir an Menschen in sehr armen Ländern wie Äthiopien denken, kommt es manchmal vor, dass wir die Empfänger unserer Hilfsaktionen in unserem Kopf auf ihre Hilfsbedürftigkeit reduzieren. Damit sich solche Bilder gar nicht erst festsetzen, ist es gut, einander zu besuchen. Dann begegnen wir uns auf Augenhöhe und kehren mit wahrhaftigeren Bildern zurück.

Ich habe seither neun Reisen dorthin gemacht, meist gemeinsam mit anderen.Wir wollten die Menschen dort besser kennenlernen, an ihrem Leben Anteil nehmen, von ihnen lernen – und hier davon erzählen. Die Fotos, die ich unterwegs gemacht habe, sind Erzählhilfen. Die Armut vieler Menschen dort ist immer von Neuem schockierend. Es bleibt nötig, mit ihnen zu teilen.

Aber bei jedem Besuch wird die schon bekannte Einsicht durch andere Facetten bereichert: Wir werden diesen Menschen nicht gerecht, wenn wir sie nur als Arme wahrnehmen. Wie reich sie sind an Seelenstärke und Lebensmut, an Lebensfreude, Schönheit und Würde, versuchen die ausgestellten Fotos zu zeigen.

Die Fotoausstellung "Gesichter Oromias" wird am Freitag, 12. Juni, um 19 Uhr in der Alten Schule Müggelheim eröffnet.

Die musikalische Gestaltung hat die Berliner Sängerin und Cellistin Veronika Otto übernommen. Seit einigen Jahren wirkt sie regelmäßig bei unseren Kirchenkonzerten mit.

Über ihre freien Improvisationen sagt sie selbst: "Mich inspiriert die Schöpfungsfreude Neues entdecken, Ungewöhnliches probieren. Die Freiheit einfach mit dem Cello, der Stimme, dem Körper zu spielen. Ohne Takt, ohne Tonart, ohne harmonische Zwänge. So ist der Ausgangspunkt jedes Stückes die Improvisation. Das freie Spiel ist für mich Ausdruck höchster Konzentration, höchster Kreativität und tiefster Meditation. Beobachten Sie einmal ein 4-jähriges Kind, wenn es auf dem Boden sitzt und mit Holzklötzen einen Turm baut... das ist wahres Spiel! Also, lasst uns spielen. Immer gibt es auch in "fertigen" Stücken und Strukturen Raum für Improvisation und freies Spiel. Es inspiriert mich, tiefer in einen Klang hinein zu tauchen, einen Klang-Faden weiter zu spinnen oder anderes kurzentschlossen wegzulassen." Soweit Veronika Otto.

Zwischen den Musikstücken erzähle ich Geschichten zu einigen Fotos der abgebildeten Menschen.

Ich lade Sie zu diesem Abend sehr herzlich ein und freue mich auf Sie.

Kirchentermine im Mai

Gottesdienste:
Sonntag, 3.5., 10 Uhr: Gottesdienst mit Taufe – Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag, 10.5., 10.30 Uhr: Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden – Stadtkirche Köpenick
Donnerstag, 14.5., 10 Uhr – Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt – Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag, 17.5., 10 Uhr: Gottesdienst – Dr. König
Sonntag, 24.5., 10 Uhr: Gottesdienst zu m Pfingstfest – NN.N.
Montag, 25.5., 10 Uhr: Gottesdienst zum Pfingstfest – Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag, 31.5., 10 Uhr: Gottesdinst – A. Schmidt

Kirchenkonzerte: Samstag, 16.5., 18 Uhr Duo Waidenbaum – Jiddische Lieder zwischen Lächeln und Tränen; Michaele Schön (Mezzosopran), Hagen Damwerth (Gitarre)
Gemeindekirchenrat: Montag 5.5., 19.30 Uhr, Kirche
Christenlehre: donnerstags,
14 -15 Uhr 1.+2. Klasse
15 -16 Uhr 3.+4. Klasse
16 -17 Uhr 5.+6. Klasse
jeweils im Dorfklub, Auskunft über unsere Katechetin Simona Behrendt (Tel.: 030-96 06 79 62)
Konfirmanden: 8. Kl. dienstags oder freitags, jeweils 17 Uhr in der Stadtkirche Köpenick; 7. Kl. mittwochs oder donnerstags, jeweils 17 Uhr in Köpenick, Generalshof 1a
Junge Gemeinde: dienstags, 18.30 Uhr, Köpenick, Kirchstraße 4 / Jugendhaus
Gesprächskreis: Mittwoch 20.5. 20 Uhr, Kirchenempore, "Beten Juden, Christen und Muslime zum gleichen Gott?"
Umweltkreis: Dienstag, 19.5., 20 Uhr bei Familie Dr. König, Darsteiner Weg 38
Ökumenische Frauengruppe: Montag, 18.5., 14.30 Uhr, Dorfklub
Hauskreis: nächstes Treffen im Juni
Elternkreis: Montag, 11.5., 20 Uhr, bei Frau König, Darsteiner Weg 42
Sprechstunde der Pfarrerin: dienstags, 17 - 19 Uhr, Dorfkirche

Bitte anmelden zum 7. Kubbturnier

Die Junge Gemeinde Müggelheim lädt alle Müggelheimer Jugendlichen, Familien und Freundeskreise zum jährlichen, inzwischen siebenten Kubbturnier herzlich ein. Im Rahmen des Angerfestes wollen wir wieder mit euch gemeinsam dieses alte schwedische Wurfspiel spielen.

Beim Kubb treten je zwei Mannschaften gegeneinander antreten. Das Turnier findet am Samstag, den 6. Juni um 14 Uhr, auf der Kirchwiese Müggelheimer Damm / Ludwigshöheweg statt. Keiner soll zwischen den Spielen Hunger leiden. Deshalb sorgen wir für leckere Speisen und Getränke.

Nur angemeldete Mannschaften können am Turnier teilnehmen! Bitte meldet euch bis zum 1. Juni bei Simona Behrendt simbe2@freenet.de oder Tel. 96 067 962 an. Die Spielregeln findet ihr auf unserer Homepage www.evangelische-kirchengemeinde-mueggelheim.de. Wir freuen uns auf euch! Die Junge Gemeinde Müggelheim