Aktion gegen Schrottsammler

Wer kennt sie nicht, die Männer, die an der Einfahrt zum Recyclinghof Oberspreestraße stehen. Sie geben jedem Ankömmling zu verstehen, dass sie an elektrischen Geräten interessiert sind und heischen dabei nach Mitleid – und den Geräten. Mehrmals am Tag kommt ein kleiner Lieferwagen mit polnischem Kennzeichen, um alles abzuholen. Denn etwa 20 Prozent des insgesamt anfallenden Elektroschrotts greifen die Schrottsammler ab. Sehr zum Leidwesen der Berliner Stadtreinigung. Die umweltgefährdenden Abfälle dürfen eigentlich nur von Kommunen, Herstellern und Händlern zurückgenommen werden. Außerdem fehlen der BSR die Einnahmen aus der Verarbeitung des Elektronikschrotts.

Die illegalen Schrottsammler geben die Geräte nicht wie gedacht an sozial Schwächere in Polen weiter, sondern schlachten sie aus. Die Reste werden oft einfach in den Wald geworfen. Ein Teil der Geräte geht nach Osteuropa und wird dort mit Gewinn verkauft.

Jetzt sollen an allen BSR-Recyclinghöfen Informationstafeln angebracht werden, auf denen Besucher aufgefordert werden, keinen Elektronikschrott an die Sammler abzugeben. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick will einen eigenen, härteren Weg einschlagen – zumindest, wenn es nach den Vorstellungen des neuen Stadtrats für Ordnung, Michael Grunst geht. Ein Ansatzpunkt könnte die fehlende Genehmigung für diese gewerbliche Sammlung sein.

Kein Feuerlöschboot für Köpenick

Jetzt gibt es Gewissheit: In der Köpenicker Berufsfeuerwache in der Altstadt wird kein Feuerlöschboot stationiert. Nach dem Brand im Spreepark im August 2014 hatte Bezirksbürgermeister Oliver Igel den Vorstoß nach einem eigenen Feuerlöschboot unternommen. Damals kam das Feuerlöschboot nicht an den Spreepark heran, weil die Charlottenburger Schleuse in der Nacht geschlossen ist. Doch die Abteilung des Innensenators sieht keine Notwendigkeit. Es bleibt bei einem an der Havel stationierten Löschboot plus Reserveboot. Ansonsten seien die Polizeiboote mit Löscheinrichtungen ausgestattet. Der wasserreiche Bezirk Köpenick hat bereits seit 2006 kein Feuerlöschboot mehr. Und in den Abendstunden ist es für die Löschboote aus Spandau unmöglich, rechtzeitig in den Südosten zu kommen.

Eierhäuschen soll saniert werden

Was lange währt, wird hoffentlich gut. Zumindest stellt das Land Berlin zehn Millionen Euro für die Sanierung des Eierhäuschens, im Plänterwald direkt am Ufer der Spree, zur Verfügung. Das marode Ausflugsrestaurant aus dem Ende des 19. Jahrhunderts soll nun endlich mit öffentlichen Mitteln restauriert werden. Das Geld kommt aus dem neuen Berliner Investitionsprogramm "Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt" (SIWA), aus dem in diesem Jahr 496 Millionen Euro nach Treptow-Köpenick fließen.

Schon Theodor Fontane ließ in seinem Roman "Der Stechlin" Melusine beim Anblick des Eierhäuschens über diesen Palazzo juchzen. Mit der Abwicklung des Kulturparks Plänterwald wurde auch die Gaststätte geschlossen. Zwar wurde das Häuschen vom Investors des Spreeparks mit übernommen, doch er zeigte kein Interesse daran. So blieb es leer und verfiel immer mehr. Erst mit dem Rückkauf des Erbbaurechts für den Spreepark kam das Baudenkmal wieder in die Obhut des Landes Berlin. Das Bezirksamt kann sich nach der Sanierung sowohl den Verkauf als auch eine Verpachtung an einen Gastwirt vorstellen. Allerdings müssten dann Zugeständnisse an den Naturschutz gemacht werden in Form von Parkplätzen und einer Zufahrt. Aber auch eine Dampferanlegestelle und ein Bootsverleih wären, wie schon vor 100 Jahren, denkbar.

Saison für Wasserretter hat begonnen

Sicher baden und Boot fahren auf unseren Seen. Das ist dank des Einsatzes des Arbeiter Samariter Bundes möglich. Seit Mitte April, als auch die ersten Boote zu Wasser gelassen wurden, sind sie wieder im Einsatz. Die 13 Rettungsstationen an Müggelsee, Spree, Dahme, Krossin- und Seddinsee sind jetzt wieder an den Feiertagen und Wochenenden besetzt.

Trotz der ehrenamtlichen Retter starben im vergangenen Jahr zehn Menschen in Berliner Gewässern. Unter anderem deshalb, weil sie außerhalb der Rettungssaison oder fernab einer Rettungsstation ins Wasser fielen. Die Wasserretter an der stark frequentierten Badestelle Schmöckwitz können sich freuen: Sie bekommen für diese Saison ein neues, 170-PS-starkes Boot mit Bugklappe. Ein baugleiches Boot ist bereits am Kleinen Müggelsee stationiert – zur Zufriedenheit der ehrenamtlichen Wasserretter.