Sturm Niklas wütete nicht so schlimm in Müggelheim wie befürchtet

von Simone Jacobius

Gefährlich ragte die umgekippte Tanne über den Müggelheimer Damm.

Müggelheim ist noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Der Sturm Niklas, der am 31. März ganz Deutschland in seinen Fängen hatte, war in unserem Ort nicht ganz so verheerend wie anderenorts, wo ganze Dächer wegflogen.

Einer der größeren Einsätze fand am Müggelheimer Damm statt. Dort kippte eine Tanne um, von einem Grundstück auf einen Straßenbaum. Für etwa drei Stunden musste die Straße gesperrt werden, der Verkehr – inklusive BVG-Bus – wurden über den Norma-Parkplatz umgeleitet. "Es hatte so lange gedauert, bis wir eine Drehleiter hier hatten, um den Baum von oben abtragen zu können", erklärt Sören Vieth, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Müggelheim. Insgesamt sechs Mal mussten die Kameraden innerhalb Müggelheims ausrücken. Auf Privatgrundstücken sind die Eigentümer selbst für Sturmschäden zuständig. Da rückt die Feuerwehr nur noch aus, wenn Gefahr im Verzug ist, beispielsweise ein Auto oder eine Stromleitung betroffen sind. Ansonsten nur, wenn öffentliches Straßenland betroffen ist, wie in diesem Fall.

Im Müggelhof landete die riesige Kastanie dagegen auf dem benachbarten Dach. Fotos: Jacobius

Im Müggelhof beispielsweise stürzte eine alte Kastanie aufs Nachbargebäude. Hier durfte die Feuerwehr nicht eingreifen. Erst am nächsten Tag rückten die professionellen Baumfäller an. Die Schäden waren glücklicherweise gering. Doch der Biergarten sieht jetzt traurig aus. Doch dieser Schaden war absehbar: Bereits beim letzten Sturm war eine der Kastanien umgekippt. Bei einer Untersuchung wurde festgestellt, dass er, genauso wie seine zwei Nachbarbäume, innen hohl war. Doch die anderen beiden Kastanien wurden stehen gelassen. Grob fahrlässig!

Anders sieht es dagegen im Wald aus. Hier fielen deutlich mehr Bäume um. Dennoch zeigt sich auch Forstamtsleiter Klaus Pogrzeba erleichtert: "Wir haben zwar auch mehrere hundert umgekippte Bäume in all unseren Revieren, aber alles nur Einzelbrüche. Nicht so ein Flächenbruch, wie bei Kyrill." Hinzu kam der glückliche Umstand, dass Laubbäume noch nicht begrünt waren, "deswegen hatte der Sturm weniger Angriffsfläche", wie Pogrzeba erläutert. Versperrte Straßen und Wege wurden und werden als erstes frei geräumt, auch Kulturzäune um Schonungen wieder aufgerichtet. Auch potenzielle Gefahrenquellen werden schnell beseitigt. Das heißt, dass im Moment viele andere Arbeiten der Forstmitarbeiter liegen bleiben, weil die Sturmschäden beseitigt werden müssen. Allerdings bleiben einzelne Bäume, die niemanden behindern, auch im Wald liegen, um sie im Herbst an Brennholzsammler abzugeben.