Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

Müggelheim ist ein Wandel, nur wohin verwandelt es sich? Ich weiß noch nicht so recht, an was ich glauben soll.

Seit Ende 2014 haben wir keinen Lotto-Laden mehr. Zwar können wir noch Lotto spielen, aber keine BVG-Karten mehr kaufen und so gut wie keine Schreibwaren... Der Pflanzenmarkt hat schon früher geschlossen. Auch er wird schmerzlich vermisst, vor allem von denjenigen, die Wert auf Qualität und Beratung legen und nicht mal schnell mit dem Auto irgendwohin fahren können.

Jetzt die nächste Hiobsbotschaft: Edeka wird zum nächsten Jahr vermutlich Müggelheim verlassen, der Vertrag wurde gekündigt, weil das Grundstück verkauft wurde. Was dann kommt? Keiner weiß es bisher. So bleibt uns nur ein Funken Hoffnung, dass es nicht noch ein Discounter wird. Zwei Discounter haben wir bereits, das reicht. Wir wollen aber auch mal auf die Schnelle etwas Besonderes zum Essen kaufen, wollen mal spontan etwas für eine Party bestellen und vor allem Qualität haben.

Müssen wir Angst haben, dass Qualität künftig Müggelheim den Rücken dreht? Gibt es hier kein Käuferpotenzial mehr? Ich denke nicht! Doch woran liegt es dann? Vielleicht kann ja die geplante Ortsteilkonferenz, die ja Lebensqualität in Müggelheim zum Tenor hat, auch dazu etwas sagen. Ich hoffe, es handelt sich nur um eine Häufung unglücklicher Zufälle und es wird sich wieder alles zum Besseren kehren. Wer weiß, vielleicht bietet der neue Besitzer ja Patrick Leher an, weiter bei ihm als Mieter zu arbeiten, in einem Neubau, supermodern und einladend... Stopp, ich fange schon wieder an zu träumen...

Und gemessen an dem Zustand von vor 20 Jahren ist ja immer noch alles deutlich besser, vor allem in Sachen Infrastruktur und Straßen. Trotzdem, man soll ja nie nachlassen in seinen Bemühungen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich die einzige bin, die einen Rückschritt vermeiden will. Ich will jetzt Investoren und Betriebe, die hier Schlange stehen und sich offiziell darum bewerben, in Müggelheim bauen oder ein Geschäft eröffnen zu dürfen. Das wär's doch, wenn wir uns selber aussuchen dürften, was wir hier für Geschäfte haben.

Wir hatten ja schon so manch nettes Geschäft hier, ich denke da beispielsweise an den kleinen Bioladen oder an die Buchhandlung, auch einen Süßwarenladen hatten wir schon. Sie alle sind mit ihren Ideen gescheitert. Vielleicht war die Zeit noch nicht reif dafür? Also her mit den Ideen, die dem Zeitgeist entsprechen! Nur wer wagt, gewinnt!