Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

Die BSR kümmert sich jetzt um unsere Strände und Wälder. Das ist löblich. Doch warum hat das nur so lange gedauert, bis dieses ja auch nur als einjähriges Pilotprojekt angelegte Vorhaben gestartet ist? Schon seit Jahren klagen die Müggelheimer über eine zunehmende Vermüllung der Wälder und vor allem des Strandes am Kleinen Müggelsee. Schon öfter fanden Reinigungsaktionen statt, oft auch vom Müggelheimer Boten initiiert. Ich weiß noch, wie wir mit Engelszungen reden mussten, damit die BSR dann den Müll abholte, den wir zusammen gesammelt haben.

Und das die Reinigung dieser Flächen nicht in der Hand der Fortmitarbeiter liegen kann, ist doch eigentlich allen klar. Schließlich liegt deren ursächlichste Aufgabe woanders, nämlich in der Pflege des Waldes und der Hege des Tierbestandes. Die Reinigung der Wälder und Strände hat jahrelang viel zu viel Personal und auch Kosten bei den Forsten gebunden. Das kann sich nun ändern. Und wir dürfen hoffen, dass die BSR den einjährigen Pilotversuch dauerhaft fortführen wird. Dass die Männer und Frauen in Orange erst einmal ein bisschen Übung brauchen, sei ihnen zugestanden. Schließlich ist es schon etwas andere, einen Strand zu reinigen, als eine Straße oder den Gehweg.

Schade ist nur, dass es überhaupt so weit kommen musste. Wieso ist insbesondere der Strand am Kleinen Müggelsee in den vergangenen Jahren immer dreckiger geworden? Ich kann mich noch erinnern, dass meine Kinder als sie klein waren, dort in einem fast weißen Sand spielen konnten. Und es waren auch überwiegend Müggelheimer, die sich dort in der Sonne aalten und im Wasser planschten. Mit den Jahren kamen immer mehr "Zugereiste" aus der Stadt dazu. Man sieht sie mit Sack und Pack von der Haltestelle zum Strand pilgern, mit den Autos unsere Straßen und Grundstücke vollparken. Auch des nächtens sind es vor allem Jugendliche aus der Stadt, die in der Natur feiern wollen – und auch nächtigen. Die Reste der Lagerfeuer sind überall im ehemals weißen Sand zu sehen.

Nun ist es nicht so, dass ich den Städtern unsere Natur nicht gönnen würde. Aber es wäre schön, wenn sie sie so verlassen würden, wie sie sie vorzufinden wünschen. Vielleicht helfen ihnen die knallorangefarbenen Papierkörbe fürs "Strandgut" jetzt auf die Sprünge.