Serie für den Natur- und Gartenfreund

Wetterbeobachtung

von Marianne Schäfer

Gerne sehe ich in den Himmel, freue mich an den verschiedenen Wolkenformationen aber auch an den Wanderungen des Mondes und an den Konstellationen der Sterne. Auch am bedeckten Himmel sind noch Wolken zu sehen, die eine bestimmte Wettersituation erkennen lassen. In der letzten Zeit sagten die Meteorlogen öfter Starkregen voraus. Das heißt für mich: Bestimmte Topfpflanzen unter das Schuppendach bringen. Geranien haben pelzige Blätter, sie wollen trockene Blätter haben. Es gibt auch Blühpflanzen, die ihre empfindlichen Blütenblätter schließen, bevor der Regen nieder prasselt. Wenn alles was nötig ist getan ist, dann habe ich auch mal den Vorgang des Starkregens beobachtet.

Leicht grau, ohne besondere Formationen nähert sich eine Wolkenwand. Ich lausche und beobachte den Himmel in der Richtung, aus der der angesagte Regen kommt. Die etwas dunklere Bewölkung ist erkennbar. Ich lausche gespannt – man hört ein fernes Zischeln und Rauschen. Deutlich kommen die Geräusche immer näher. Dann bemerke ich die ersten, dicken Regentropfen. Plitsch – Platsch, einzelne Tropfen treffen Laubblätter, die waagerecht aus den Büschen oder anderen großen Laubpflanzen heraus ragen. Die großen Tropfen rollen von den Blättern, die erleichtert wieder hoch schnellen. So entsteht insgesamt bei den getroffenen Blättern eine wippende Bewegung in den Büschen oder bei den einzelnen Pflanzen.

Schnell fliegen noch einige Meisen in Sicherheit. Dann wird das Rauschen lauter und plötzlich ist alles total still. Kein Vögelchen piepst! Es ist, als wenn die Wolke die Luft anhält. Dann erst ist freies Regnen zugelassen. Es rauscht gewaltig. Große Wassermengen entlässt die Wolke in kürzester Zeit. Es regnet nicht, sondern es schüttet.

Wer unter einem schützenden Dach steht, also beinahe draußen, bemerkt den zunehmend erdigen oder moosigen Geruch. Vor allem in direkter Waldnähe ist er stark ausgeprägt. Bei kühlem Wetter hält der würzige Geruch noch einige Zeit an. Immer noch entlassen die Wolken ihr Wasser. Die Dachrinnen laufen über, die Wasserbehälter sind schnell voll und wir schmunzeln zufrieden – die Erde trinkt!

Es ist kein Unwetter, Brandenburg braucht für die Felder viel Wasser. Schon vor Jahre haben Wissenschaftler vorher gesagt, das Brandenburg unter Trockenheit leiden wird. Wenn der Regen zur richtigen Zeit kommt, ist er in unseren Breiten sehr Willkommen.

Dann ist dieser Regenschauer vorbei. Die Sonne blinzelt durch die lockeren Wolken. Noch glitzern die Regentropfen auf den Blättern. Warmer, feuchter Dunst steigt auf.