Serie für den Natur- und Gartenfreund

Im sommerlichen Garten

von Marianne Schäfer

Genau kann ich mich nicht erinnern, wann früher mal so eine, lang anhaltende Hitzeperiode war. Vielleicht, weil wir als Kinder das gar nicht als so belastend empfunden haben. Als Rentner sieht das heute schon ganz anders aus.

Trotzdem, wenn man es schafft, den Garten mit dem nötigen Wasser zu versorgen, erlebt man das sommerliche Blühen. Meine alte Rose hat schon wieder einige neue Blüten. Auch die neuen, jungen Rosen bilden Knospen. Die im Frühjahr in die Erde gesetzten Gladiolenknollen blühen prächtig. Es entwickelten sich Blütenschwerte und nun erblühen nach und nach ihre wunderschönen Blüten. Lachsfarbene, weiße, rote und schwarzrote erfreuen mich. Sehr lange hatte ich Gladiolen nicht mehr im Garten.

Blickpunkte habe ich mit den rundlichen Stauden der Fetten-Henne gesetzt. Diese Pflanzen wirken mit ihrer rundlichen Wuchsform, mit den weißlich-grünen, dicken Blättern, und mit den Blütendolden. Noch sind sie im Knospenstadium, aber durch die vielen Blütenstiele insgesamt, wirken sie sie sehr schmückend. Darüber hinaus ist die Pflanze sehr anspruchslos.

Lavendelblüten blühen an langen, schwingenden Stielen im zarten Blau. Der Duft lockt viele Schmetterlinge an, aber leider nur Kohlweißlinge und einen einzigen Zitronenfalter. Wo sind all die anderen Zitronenfalter, die Tagpfauenfalter, die Distelfalter, die Admirale und die Trauermantel? Kann man noch hoffen, dass sie sich demnächst einstellen? Obwohl die Rosen so lieblich und süß in ihrer ganzen Pracht geblüht hatten, es kam keine Honigbiene um den süßen Nektar zu naschen. Einzig ein paar Wildbienen konnte ich im beginnenden Sommer entdecken. Auch die Hummeln vermisse ich und sogar – die Mücken! Ihr Fehlen bemerkt man erst, wenn man sich erinnert, da war doch früher noch was? Wir können nicht erahnen was eventuell in der Landwirtschaft, oder im Forst gemacht wurde, oder können wir noch hoffen, das die Schmetterlinge im Spätsommer wieder über den Blumenrabatten flattern?

Jetzt im Sommer, welcher uns mit seiner Intensität schon viele Jahre nicht mehr so extrem erschienen ist, war es auch den Spanischen Schnecken zu viel. Zum Teil vertrocknet habe ich einige von ihnen gefunden. Aber wir brauchen nicht aufzuatmen, die Schleimer kommen wieder! Ich vermute, dass sie nicht für immer und ewig weg sind, sondern die Hitze aus ihrer Heimat gewöhnt sind. Daher haben sie auch eine Strategie. Schon längst haben sie die weißen Eier, ihre Nachkommen, in unseren Gärten versteckt! Obwohl ich im Frühjahr, als die ersten Schleimer an meinen besten Pflanzen klebten, gleich mit meiner Schere auf die Jagd ging konnte ich die nachfolgenden nicht alle erwischen.

Ich habe jeden Tag, morgens und abends diesen extrem schleimenden und mit ihren kleinen Raspelzähnchen nagenden Schnecken nachgesucht. Mit meiner alten Schneiderschere kurz und zackig einmal mittig Schnipp gemacht und schon geht es weiter. Es mögen Tausende gewesen sein! Meine Blicke suchen die nächsten. Allerdings hat das eine gewisse Überwindung gebraucht. Aber in der Fachliteratur habe ich gelesen, dass dieses die richtige Vorgehensweise ist.

Teure und aufwendige Bretterfallen, oder Lockfütterungen, chemische Köder, wo sie sich vergiftet in den Tod winden? Das Gift könnten vielleicht noch andere Nützlinge fressen, ganz abgesehen davon, dass diese Ködermittel sehr teuer sind. Nein, das muss nicht sein. Schnecken in ein Glas sammeln bis das Glas voll ist und sich die Braunen Schnecken bis zum Tod unter den zuvor verendeten ersticken lassen? Das ist auch eklig. Gekaufte, chemische Mittel gibt es mit verschiedenen Wirkstoffen. Die braunen, dicken Schnecken sollen nachdem sie gefressen haben, einfach vertrocknen. Wenn aber ein kurzer Regenschauer die begonnene Vertrocknung wieder nässt, dann war alles umsonst. Andere chemische Mittel bewirken, dass sich die Schnecken drehen. Grundsätzlich sollte man die Gebrauchsanweisung lesen. Schon dabei ergeben sich Probleme. Letzten Endes geht es darum, dass die Schnecken getötet werden sollen weil der Schaden, den sie hervorrufen groß ist! Auf in den Kampf.