Geschichten aus dem Müggelwald

Ein Winterschlafplatz für Igel wird gebaut

von Ingrid Zweiniger

Der Sommer ist schon lange vorbei. Der Herbst ist bei uns im Müggelwald angekommen. Viele, viele bunte Blätter hängen jetzt an den Bäumen und wenn sie keine Lust mehr haben dort oben zu hängen, dann fallen sie eben runter. Deshalb gibt es überall diese wunderschönen bunten Teppiche auf den Straßen und Wegen.

Trabbi freute sich. Es machte Spaß durch das raschelnde Laub zu rennen. "Fritzi, willst du nicht mal mitkommen, wenn wir unsere Hunderunde machen?" "Wohin denn?" "Na in den Wald." "Und warum?" "Na weil ich mit dir mal durch die bunten Blätter rennen will, die da überall am Boden liegen."

"Hast du nichts Besseres zu tun? Jetzt beginnt für viele Tiere, in der sie sich auf den Winter vorbereiten müssen. Die haben viel zu tun und vielleicht könnten wir ihnen helfen und nicht durch die bunten Blätter im Wald rennen."

"Na gut, wenn du meinst, wir müssen helfen, dann tun wir das. Also womit sollen wir anfangen?"

"Du wirst erst einmal mit Herrchen und Frauchen sprechen, denn sie müssen damit einverstanden sein, dass wir einen großen Winterschlafplatz für die Igel bauen."

"Na du hast ja Ideen. Aber ich finde es gut, dass du dir Gedanken machst, anderen zu helfen. Ich rede mit Herrchen und Frauchen und du sagst mir, was wir alles brauchen für den Schlafplatz. Los geht's!"

Herrchen und Frauchen waren damit einverstanden, denn sie hatten vor vielen, vielen Jahren auch schon mal Igelbabys vor dem Winter gerettet.

"Fritzi, wo bist du? Ich will jetzt endlich wissen, was wir zum Igelschlafplatzbau alles benötigen."

Trabbi rannte durch den Garten. Fritzi war nicht da. Plötzlich hörte er lautes Vogelgeschrei am Himmel. Als er nach oben schaute, sah er viele Vogelkarawanen am Himmel entlangziehen und dann entdeckte er Fritzi. Sie saß im Essigbrotbaum und bestaunte genau wie Trabbi die Zugvögel. "Super Trabbi, es geht los. Die Vögel verlassen uns, weil es bei uns im Winter so kalt wird. Sie wollen in die Länder, wo immer die Sonne scheint und wo es dann auch immer schön warm ist. Und weißt du, wie man diese Vögel nennt? Die Vögel heißen Zugvögel."

"Ok, Fritzi, Zugvögel. Das wusste ich auch. Ich finde es auch super, wenn sie alle so artig dort am Himmel entlang fliegen. Aber nun möchte ich endlich wissen, was wir für unseren Schlafplatzbau brauchen."

"Das ist nicht viel. Nur ein paar dünne Ästchen, man kann auch Reisig sagen, und dann noch viele bunte Blätter und vielleicht ein bisschen getrocknetes Gras."

"Da heißt Heu, Fritzi. Und das ist schon alles, was wir brauchen?"

"Ja, das ist alles. Wir haben auch nicht viel zu tun, denn wir legen diese Baumaterialien an einen geschützten Ort in unseren Garten und dann bauen sich die Igel selber ihren Schlafplatz. So einfach geht das."

"Na prima Fritzi, dann renne ich jetzt los und hole die kleinen Ästchen und du sammelst die bunten Blätter und irgendwo im Garten liegt auch noch ein bisschen getrocknetes Gras herum."

Gesagt, getan. Beide Tiere waren fleißig. In kurzer Zeit lagen die Baumaterialien für den Winterschlafplatz in einer geschützten Ecke unter einem Baum im Garten. Nun konnten die Igel kommen und sich ihre Winterwohnung bauen. Trabbi und Fritzi waren glücklich, dass sie es geschafft hatten.