Baugenehmigung für Müggelturm erst 2016

Konsum sitzt Entscheidung in Sachen Edeka aus

von Petra Mues

Nein, Zeit hat sich Matthias Große keine genommen. Dabei lässt der Geschäftsführer der U.G.M.G. ansonsten keine Gelegenheit verstreichen, zu betonen, wie wichtig ihm der Müggelturm ist und dass er alles unternimmt, das Projekt voranzutreiben. Auch wir wollten sie ihm geben, schade, er hat sie nicht genutzt… Gerne hätten wir beispielweise von ihm erfahren, wie er die barrierefreie Erreichbarkeit der Ausflugsgaststätten und der Außenstelle des Standesamtes realisieren will. Unbeantwortet blieben somit ebenso weitere schriftlich eingereichte Fragen nach der Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern und dem Berliner Immobilien Management (BIM), sowie den Kosten, die er bereits durch Schuttbeseitigung und Baumfällungen auf dem gut 6000 Quadratmeter großen, bewaldeten Areal hatte.

Rainer Hölmer, als zuständiger Dezernent im Bezirk Treptow-Köpenick dazu: "Wir warten auf die überarbeiteten Unterlagen, ohne diese können wir den Bauantrag nicht weiter bearbeiten." Bereits seit Monaten stehe fest, welche Teilbereiche vervollständigt werden müssten. Laut Baustadtrat Hölmer sind dies die Brandschutzmaßnahmen und die Gestaltung des barrierefreien Zugangs des Gebäudekomplexes. Diesen wolle Große durch ein Aufzugssystem schaffen. Er betont, dass seitens seiner Behörde der Müggelturm höchste Priorität hat, vom Besitzer fehle es derzeit aber am "Drive". Die Planung des gastronomischen Bereichs sei "in trockenen Tüchern", so Hölmer. Auch die Überdachung der Terrasse im oberen Bereich, die eine ganzjährige Nutzung ermögliche, stehe den Denkmalschutzauflagen nicht entgegen. Der Bau­stadtrat berichtet auch von Verhandlungen über Teilflächen, die Matthias Große vom Bezirk kaufen will, um Parkplätze unmittelbar am Gebäude bauen zu können. "Wir sind da auf einem guten Weg und haben mit den Berliner Forsten und dem BIM eine Lösung gefunden." Diese beinhalte eine Treppenanbindung und einen öffentlichen Weg von etwa drei Metern Breite. Die Kosten dafür wolle Große übernehmen, so Hölmer. Maßgabe hierbei sei, dass im Falle der Insolvenz des Besitzers die Teilfläche wieder auf das Land Berlin übertragen wird.

Zum zeitlichen Ablauf sagt der Baustadtrat: "Wenn die fehlenden Unterlagen bei uns eingehen, werden wir sie auf Genehmigungsfähigkeit prüfen und wenn alles ok ist, wird die Baugenehmigung erteilt. Dafür brauchen wir etwa drei Monate."

Der bauliche Zustand des Müggelturms sei besser als es scheint, so Hölmer. Es bestehe ein Lüftungsproblem, wann der Besitzer dies in Angriff nehmen werde, "ist nicht Bestandteil des Bauvorhabens."

Ungeachtet all dessen kann der Turm jetzt in den Wintermonaten täglich zwischen 10 und 16 Uhr bestiegen werden und bei klarem Wetter ist die Belohnung ein wunderschöner Blick über Wald und Wasser bis hin zur Stadt. Tickets für zwei Euro können, ebenso wie Getränke, am Kiosk gekauft werden. "Silvester wird es wieder eine Party mit Diskjockey im beheizten Zelt geben", so Kerstin Jennes vom U.G.M.G.-Marketing. Na, dann Prost Neujahr!