Spaß und Spiel auf der Kirchenwiese

Neue Kita stellte sich vor – schon reichlich Anmeldungen

von Simone Jacobius

Der neue Kitaleiter der „Müggelbande”, Justus Durben, freut sich auf seine neue Aufgabe
Eine Computeranimation der neuen Kita auf der Kirchenwiese: Im linken Gebäude die Gruppenräume und das Kinderrestaurant, im „Ei” die Krippenkinder und die Gemeinderäume Fotos: Jacobius

Bretter und alte Autoreifen lagen kreuz und quer auf einem Haufen. Was wie ein Müllhaufen auf der Kirchenwiese aussah, war in Wirklichkeit ein Spielplatz. Und die Kleinen freute es, durften sie doch auf der Bewegungsbaustelle gleich ihren Gleichgewichtssinn auf die Probe stellen. Anlässlich der Infoveranstaltung für die neue Kita am Ortseingang hatte sich der Betreiber, die SozDia-Stiftung Berlin, bereits jede Menge für Groß und Klein einfallen lassen. Und das war schon mal vielversprechend.
Im Mai soll, wenn alles weiter so gut läuft, die Eröffnung der beiden Gebäude sein. 80 Kinder können in der neuen Einrichtung betreut werden, 20 davon im Kleinkindbereich. „Hundert Anmeldungen haben wir bereits“, freut sich Silke Mayn, bei SozDia für die Kita-Koordination zuständig. Und auch die Suche nach den künftigen Erziehern der Kita „Müggelbande“ sei gut angelaufen. „Wir haben schon etliche Bewerbungen, kurioserweise die meisten von Müggelheimern“, freut sich Silke Mayn. Die ersten Bewerbungsgespräche laufen bereits. Der neue Leiter der „Müggelbande“ steht allerdings schon länger fest: Justus Durben. Er sorgte auch am Infotag für die Kinderbespaßung.
„Wir folgen keinem speziellen Konzept, sondern wollen unsere Kita als weltoffenes Dorf präsentieren“, so Silke Mayn. Kinder sollen sowohl das Leben in der Gemeinschaft lernen, also auch von Raum zu Raum oder in die Werkstatt stromern dürfen, aber auch feste Ansprechpartner in Form einer Gruppe mit beständigem Erzieher haben. Man wolle mit den Kindern auf Augenhöhe kommunizieren. Die Kita will die Kreativität fördern und auf jeden Fall naturnah sein. Deswegen wird es auf dem 12.000 Quadratmeter großen Areal am Müggelheimer Damm Ecke Ludwigshöheweg neben den beiden Gebäuden einen naturbelassenen Spielplatz geben, mit Buddelkiste, Weidentunnel und Trampolin. „Ansonsten wollen wir vor allem die wunderbare Umgebung nutzen“, sagt Kitaleiter Durben.
Zum Damm hin entsteht das zweigeschossige Gebäude mit den Gruppenräumen, einer Werkstatt, einer Küche und dem Kinderrestaurant. Im benachbarten eingeschossigen „Ei“ sind die Krippenkinder untergebracht, außerdem das Büro der Pfarrerin und ein Gemeinderaum. Denn Besitzer des Grundstücks ist die evangelische Kirchengemeinde Müggelheim, und der Investor wurde verpflichtet, auch Räumlichkeiten für die Gemeinde zur Verfügung zu stellen. In einem extra geschaffenen Abstellraum stehen Stühle für Erwachsene, „damit die Gemeindemitglieder sich während einer Kirchenveranstaltung nicht auf Ministühle quetschen müssen“, schmunzelt die Kita-Koordinatorin. Übrigens hat die SozDia-Stiftung auch angeboten, den Jugendklub mitzubetreuen – aber noch keine Antwort bekommen.
Während die Müggelheimer Jugendband District 5 lautstark für Stimmung sorgte und mächtig einheizte, und die Kleinen mit Bastelarbeiten bei Laune gehalten wurden, erläuterte Silke Mayn den Interessierten die ausgestellten Pläne.
Eine Tatsache beschäftigte die Anwesenden dabei besonders stark: Es sind keine Parkplätze geplant. „Wir sehen das nicht als problematisch”, so Silke Mayn, „schließlich können die Eltern mal kurz auf dem Norma-Parkplatz parken und ihre Kinder über die Straße zur Kita bringen.” Das sei eine Sache von wenigen Minuten.
Die Eröffnung der Kita soll Anfang Mai erfolgen, peu-à-peu. „Die Kinder sollen nach und nach bei uns ankommen”, erläutert Justus Durben. Damit wolle man einen Kollaps gleich am Anfang vermeiden und langsam erst alle Abläufe proben. Die Teamarbeit der Erzieher würde allerdings schon vorher beginnen.
Eines steht schon fest: Auch wenn es eine Kita auf Kirchengrund ist, steht die Einrichtung allen Konfessionen und auch nicht konfessionell gebundenen Familien offen. „Wir werden auf alle Religionen eingehen, also den Kindern auch erklären, was ein Zuckerfest ist oder warum Chanukka gefeiert wird“, so Durben. Ihnen ginge es darum, den Kindern die Vielfältigkeit zu vermitteln.
Der 42-Jährige hat auch bereits den Kontakt zu den anderen beiden Kindertagesstätten im Ort gesucht. „Ich möchte auch gerne mit denen zusammenarbeiten und -feiern“, sagt er. Die Kitaleiterin von den Müggelsternen ist auch vorbeigekommen und hat eine selbstgebastelte Blume überreicht.
Durben arbeitet bereits seit zwölf Jahren für diesen Träger, hat auch bereits Erfahrungen als Leiter einer Einrichtung gesammelt. „Eine schöne neue Kita an einem schönen Ort. Ich freue mich drauf!“, sagt der dreifache Familienvater aus Köpenick.
Mit einer beeindruckende Feuershow der Gruppe „Feuerregen“ ging das erste Fest der neuen Kita zuende. Im Mai sehen wir uns hoffentlich wieder!