Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

Manchmal lässt die Bürgerfreundlichkeit unserer Ämter doch etwas zu wünschen übrig. Da rief neulich ein älterer Herr bei mir an, der bereits eine anderthalbjährige Odyssee hinter sich hat. Er wollte schlicht und einfach auf Verkehrsschilder aufmerksam machen, die an diesen Positionen, an denen sie stehen, unsinnig sind.
Beispielsweise wird die 30 km/h-Beschränkung vom Anger genau in Höhe des Kindergartens wieder aufgehoben. Da darf man dann wieder Gas geben. Das Schild sollte einfach verrückt, oder weggenommen werden. Stattdessen solle dort an der Einmündung lieber ein Parkverbotsschild stehen, damit Eltern und Kinder gefahrloser über die Straße kommen (ohne dass die parkenden Autos bis zur Straßenecke stehen und die Sicht behindern) und auch das Abbiegen aus dem Krampenburger Weg für die „Kitataxi-Eltern“ problemloser möglich ist.
Eigentlich eine plausible Sache, wenn man denn den richtigen Ansprechpartner fände. Etwa 50 Telefonate hat der arme Mann inzwischen geführt, immer wieder andere Personen sollen die richtigen sein. Die Polizei verweist aufs Ordnungsamt, das selbige wieder auf die Polizei, ein anderer Polizist wieder aufs Tiefbauamt, die wiederum an eine Kollegin des Kollegen der Kollegin und so weiter. Nach anderthalb Jahren ist er immer noch nicht weiter als am Anfang. Aber er ist hartnäckig und bleibt dran an dem Thema, das ihm wichtig ist – für seine Enkelkinder und alle anderen Kinder und ihre Eltern. Respekt!
Aber muss das sein? In meinen Augen sieht Bürgerfreundlichkeit anders aus. Es muss doch möglich sein, sein Anliegen loszuwerden, ohne dass man erst in die Sprechstunde eines Politikers geht, der sich dann vielleicht dafür einsetzt – was aber auch nicht immer schneller geht.
Dass ein Vorschlag in begründeten Fällen vielleicht nicht umgesetzt wird, ist das eine, aber dass man den Wunsch noch nicht einmal an den richtigen Mann oder die richtige Frau bringen kann, geht gar nicht. Ich glaube, da gibt es noch viel Nachholbedarf in den Berliner Amtsstuben, oder sind es doch die Köpenicker Amtsstuben? Wer weiß…


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