Chaos am Recyclinghof

Von Simone Jacobius

Die Verkehrssituation am Recyclinghof Oberspreestraße ist manchmal katastrophal. Zu nicht vorher bestimmbaren Zeiten stauen sich die Autos über die Kreuzung hinweg und auch in die andere Richtung stehen die Autos bis unter die Spindlersfelder Brücke. Die Autos wollen, voll bepackt mit Müll, auf den Recyclinghof abbiegen. Doch dort rückt und rührt sich nichts, die Autos kommen teilweise eine halbe Stunde und länger nicht von der Stelle. Für den fließenden Verkehr bleibt nur noch eine Spur übrig. Die Erklärung für das Chaos ist einfach: Volle Container müssen gegen leere ausgetauscht werden und wenn das passiert, muss aus Arbeitsschutzgründen der Recyclinghof frei von Kunden sein.

 „So ein Containertausch dauert 20 bis 30 Minuten und vorher müssen alle Kunden den Hof verlassen haben“, erläutert BSR-Sprecher Thomas Klöckner. Da kann man schnell auf 45 Minuten Wartezeit kommen. Vier- bis neunmal müssen diese Leerungen pro Tag vorgenommen werden. Zwar wäre es wünschenswert, wenn das in den Randzeiten oder vor Öffnung passieren würde, doch letztlich müsse dann geleert werden, wenn ein Container voll sei.

Etwa 800 Kunden kommen täglich auf den Recyclinghof an der Oberspreestraße, im gesamten Monat März waren es 17.000. „Im Moment haben viele Menschen Zeit, ihre Garagen und Keller aufzuräumen oder zu renovieren. Dadurch fällt viel Müll an. Gleichzeitig müssen wir die Abstandsregeln einhalten und können nicht so viele Menschen wie sonst auf die Höfe lassen“, erklärt Klöckner. Er ist dennoch froh, dass die BSR überhaupt in der Lage sind, die Höfe trotz Corona offen zu halten. Gegen die entstehenden Staus könne die BSR nichts unternehmen, letztlich handele es sich um öffentliches Straßenland.

Manche Wohnungsgesellschaften bieten einmal im Jahr Sperrmüllaktionstage an, so dass der Müll in der Siedlung abgeholt wird. Sperrmüllsammlungen, wie sie früher mehrmals im Jahr stattfanden, sind hingegen gänzlich abgeschafft. Zu groß war die Unfallgefahr durch wegfliegende oder zu Bruch gegangene Gegenstände. Außerdem hat sich so manch einer nicht an die Abholtage gehalten, sondern seinen Sperrmüll zu irgendeinem Zeitpunkt herausgestellt, was das öffentliche Straßenland weder schöner noch sicherer machte.