Stärkung des Immunsystems (Teil 2)

Von MR Dr. Rolf Förster

Wir alle wissen nun, dass das Immunsystem der Schlüssel zur Überwindung von Infektionen ist – nur unsere Behörden scheint das wenig zu interessieren. Wie kann es sonst sein, dass man keine brauchbaren, wohl überlegten Konzepte zulässt, die Kindern und Erwachsenen ermöglichen würden, sich körperlich zu ertüchtigen und damit das Immunsystem zu stärken. Und wenn, muss man solche Absurditäten erfahren, dass Sportunterricht mit Masken durchgeführt wird.

Es ist eben nicht nur die Unverhältnismäßigkeit vieler Maßnahmen sondern auch die mangelnde Professionalität und Überlegungen, die mich als Sportarzt auf die Palme bringen, denn wir erleben einen ungesunden Schonungswahn sondergleichen.

Der sensationelle Job unseres Immunsystems, von dem wir meist nichts spüren und von dem allerdings einige Mitbürger allein schon durch gute Gene begünstigt sind, kommt eben nicht nur von irgendwoher. Nein, wir müssen ihm schon zur Seite stehen und unterstützen indem wir halbwegs gesund leben. Das heißt unter anderem regelmäßig Obst und Gemüse essen, kein Nikotin und keine Drogen, mäßig Alkohol, viel Bewegung und am besten moderaten Ausdauersport treiben. Positiv ist dabei nicht nur, dass das Immunsystem gestärkt wird, weil das Blut im Körper gut zirkulieren kann und die Immunzellen mobiler werden, sie können dadurch auch ihre Arbeit effizienter verrichten, sondern weil es auch eine Rückwirkung über die Psyche erfährt, weil eben Glückshormone ausgeschüttet werden. Auch etwas Schärfe in passenden Speisen (Chili) hilft, das Immunsystem zu stärken. 

Auch polyphenolhaltige Nahrungsmittel helfen, wie dunkle Schokolade, frisches Beeren (Heidel-, Brom- und Johannisbeeren), Äpfel, Nüsse und Granatapfel, Grünkohl, Brokkoli, Artischocken und Zwiebeln, grüner Tee und Zistrosentee sowie das uns allen bekannte Cystus 052.

Auch der regelmäßige Besuch einer finnischen Sauna und / oder einer Infrarotkabine mit ihren hohen Temperaturen stärkt das Immunsystem. Gründe dafür sind der Wechselreiz von heiß und kalt mit dem bewussten Einatmen kühler Luft in der Abkühlungsphase im Freien, aber auch das Zerstören der Lipidhülle von Viren und Bakterien, die noch nicht angedockt haben. Da kann man nur verzweifeln, dass diese Erkenntnisse nicht bei der Obrigkeit ankommt. Saunen sollten wieder geöffnet werden! 

Wichtig ist auch, ausreichend zu schlafen.  Nachts werden zwar Teile des Immunsystems herunter reguliert und wie der Körper insgesamt in eine Art Energiesparmodus versetzt. Er kann sich also dabei erholen. Studien geben den Hinweis darauf, dass zu wenig – und auch zu viel – Schlaf, nicht ideal für das Immunsystem sind, sich sogar das Sterberisiko allgemein erhöht. Optimal sind bei den meisten Menschen sechs bis acht Stunden.

Meiden Sie unnötigen Stress! Unter Druck scheidet der Organismus Steroide und Hormone aus, darunter Cortisol, um sich zu rüsten für eventuelle Flucht und Kampf. Der Blutzuckerspiegel fährt hoch, die Blutgefäße erweitern sich, die Muskeln spannen sich an. In dieser Phase schwächt das Cortisol – eigentlich unser bester Entzündungshemmer  – die Immunzellen. Viren und Bakterien werden nicht mehr so effektiv bekämpft, erkrankte Zellen nicht mehr so schnell eliminiert.

Man fand auch heraus, dass bei Menschen, die beispielsweise um ihre berufliche Existenz bangten oder arbeitslos waren, die Menge der natürlichen Killerzellen dramatisch sank. Ähnlich fand man bei Kleinkindern mehr Asthma, wenn die Mütter in der Schwangerschaft gehäuft unter Stress und Kummer litten. Das seelische Trauma der Mutter beeinflusst offenbar die Körperabwehr des Nachwuchses.

Auch richtiges Atmen kann das Immunsystem unterstützen. Experten zufolge sieht das Atmen so aus: 4-5 Sekunden lang einatmen und 4-5 Sekunden lang ausatmen – alles möglichst durch die Nase.

Und jetzt noch etwas sehr Wichtiges: Optimistische, fröhliche und damit auch glückliche Menschen infizieren sich weniger häufig als schlechtgelaunte. Was macht alles glücklich? Hier einige Beispiele: Einfach nur das Leben bejahen und Freundschaften pflegen. Auch Genießen macht glücklich, Lachen und Singen, Humor und Freundlichkeit machen glücklich. Ebenso Hilfsbereitschaft und anderen eine Freude bereiten, Zufriedenheit, Verzeihen können und Toleranz helfen heilen. Übrigens Bescheidenheit ist der Schlüssel zur Zufriedenheit. Und mögen Sie sich bitte auch selbst! Liebe, küssen und kuscheln sind eine wahre Wundermedizin. Sie stärken eben besonders das Immunsystem, lindern durch Ausschüttung sogenannter Endorphine Schmerzen, sind wie ein Jungbrunnen und helfen uns glücklich und gesund zu bleiben. In diesem Sinne, lassen Sie uns den aufgestauten Frust abbauen und bleiben Sie gesund!