Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 01/2000  
Januar 2000 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Müggelheimerin erhielt das Bundesverdienstkreuz

Ernsthaft und doch voller Lebensfreude: Veronika Fischer in concert

BVBB eröffnet Informationsbüro in Müggelheim

Ausstellung zum 60. Geburtstag des Karikaturisten Martin Jahn

Das war 1999!

Persönlichkeiten: Ein schweres Leben - ein schönes Leben ?!

Grußwort des Bezirksbürgermeisters Dr. Klaus Ulbricht

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© 2000 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 07.01.2000

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Grußwort des Bezirksbürgermeisters Dr. Klaus Ulbricht



Liebe Müggelheimerinnen,
liebe Müggelheimer,
wie in jedem Jahr traditionsgemäß ein paar Worte von mir zum Neuen Jahr, dem ersten, dessen Zahl mit einer zwei beginnt.
Herzliche Grüße und viele gute Wünsche für Gesundheit, Glück und Erfolg allen Alteingesessenen, Mietern und Neuansiedlern in die äußerste südöstliche Ecke von Köpenick.
Müggelheim wächst und gedeiht. Es ist trotz oder wegen seiner 252 Jahre jugendlich und voller Elan, gut gerüstet für den Weg ins neue Jahrhundert.
Wie das Gesicht eines Menschen oft mit jeder Falte an Ausstrahlung gewinnt, wächst auch mit jedem Jahr die Anziehungskraft des Müggelortes rund um den Dorfanger. Das Gesicht Müggelheims wird geprägt von seinen Menschen, die dieses Fleckchen bewahren und vom Reiz der Natur zwischen Müggelbergen und Müggelsee. Die Bodenständigkeit der Bewohner über Generationen und die ständig wachsenden Einwohnerzahlen belegen das. Im September 1994, der Geburtsstunde des Müggelheimer Boten, zählte Müggelheim 3134 Einwohner. Mitte 1999 waren es schon 5467 registrierte Müggelheimer. Der Zuwachs erstreckt sich über alle Altersgruppen.
Für mich ist es wichtig, dass eine ausgewogene soziale Mischung erhalten wird. Ein lebenswertes Umfeld darf nicht durch den Geldbeutel bestimmt sein. Müggelheim ist Müggelheim und soll nicht zum Zehlendorf des Ostens werden. Dörfliches Flair verbunden mit einer vertretbaren Neubebauung und Traditionspflege geben Müggelheim diese lebenswerte individuelle Mischung.
Es gibt kaum einen Kiez, in dem alle Verbände, Vereine und Gewerbetreibende gemeinsam für die Verschönerung des Ortes wirken. Ich denke an den Großeinsatz an der Buswendeschleife.
Wichtig ist das Engagement.
Und wenn Müggelheimer Bürger auf der Bezirksverordnetenversammlung ihr Recht zur Bürgeranhörung wahrnehmen, entspricht das meinem Verständnis demokratischen Umgangs zwischen Bürgern und Verwaltung. Auch wenn es oft kritisch an die Adresse des Bezirksamtes gerichtet ist.
In der Regel sind es brennende Fragen der Verkehrs- oder Bauplanung, der Infrastruktur oder Belange des gesellschaftlichen Lebens, die Gemüter bewegen und verständlich nach einer Lösung drängen. Alle geäußerten Fragen und aufgeworfenen Probleme sprechen von einem großen Verantwortungsgefühl gegenüber der Zukunft Müggelheims und damit auch Köpenicks.
Fragen, die eine Rolle spielen, betreffen ganz sicher auch die Fusion der Bezirke Köpenick und Treptow. Der bisher flächengrößte Bezirk wird ab 2001 noch umfangreicher. Eines ist aber sicher: Müggelheim wird weder in seiner Raumstruktur geändert, noch wird der Siedlungscharakter beeinträchtigt. Die Wege zum Bürgeramt ins Rathaus Köpenick werden bleiben und das Angebot in den Bürgerämtern ist ständig um größere Bürgernähe bemüht.
Das Ziel der Fusion wird bestimmt durch das Bestreben, Verwaltungsarbeit transparenter zu gestalten und die Effizienz der Verwaltung zu erhöhen. Es gilt, durch Kontinuität im Zusammenwirken zwischen Bürgerbelangen und Verwaltung für die Anforderungen der nächsten Zeit gerüstet zu sein. Dazu dienen auch meine regelmäßigen Bürgersprechstunden im Rathaus und in den Ortsteilen, z.B. im Dorfklub.
Müggelheim ist ein Teil Köpenicks und als solcher auch ein Teil der fusionierenden Bezirke, ohne das Kiezbewusstsein zu beschädigen. Müggelheim wird profitieren von einem größeren Bezirk. Durch eine weiträumige Verkehrslösung wird der Stau von und nach Müggelheim entlastet. Die Bemühungen im Tourismusbereich haben größere Chancen in gemeinsamen Aktivitäten, die Treptow und das angrenzende Brandenburg einbeziehen. Ich denke da besonders an den Ausbau der Wasserwanderwege, zumal die rechtlichen Voraussetzungen für Bootsnutzer geregelt sind.
Das gastronomische Angebot wächst und Müggelheimer Gaststätten haben einen guten Ruf und lohnen einen Ausflug. Es muss und wird sich noch weiter entwickeln, auch an Stellen, wo es noch Schwierigkeiten gibt. Das Bezirksamt kann nur unterstützen, gesucht sind finanzkräftige Investoren. Erfreulich ist die positive Entwicklung im wirtschaftlichen Bereich wie beim Dienstleistungsbetrieb ELKO, dem größten Arbeitgeber in und für Müggelheim.
Als Chance für die Zukunft sehe ich konstruktive Gespräche zu den anstehenden Problemen, aber auch das Finden von gemeinsamen Lösungen, die oft die Bereitschaft zu Kompromissen auf beiden Seiten voraussetzt.
In gemeinsamen Bemühungen sind im Zusammenwirken mit der Abteilung Bau/Wohnen Erfolge zu verzeichnen. Der Radweg nach Gosen wird realisiert, Probleme um den B-Plan XVI-6 sind im Interesse der Müggelheimer in der Diskussion und die Vorbereitung zum Umbau des Ludwigshöheweges erfolgte unter Einbeziehung der betroffenen Bürger. Ein besonders erfreuliches Beispiel ist das Zusammenwirken von Müggelheimern, dem Naturschutz- und Grünflächenamt und dem Wirtschaftskreis Müggelheim bei der Neugestaltung der Buswendeschleife in Alt-Müggelheim.
An Aktivitäten der Müggelheimer mangelt es nicht. Das beweist ihr Engagement im Zusammenhang mit dem Bau des Großflughafens Schönefeld. Ich wünsche uns allen für das Neue Jahrhundert, dass diese Streitbarkeit nicht einschläft und erhalten bleibt.

Ihr
Dr. Klaus Ulbricht
Bezirksbürgermeister von Köpenick

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