Müggelheimer Bote
7. Jahrgang, Ausgabe 09/2000  
September 2000 Home  |  Archiv  |  Impressum


Gute Noten für Müggelheim

Neuer Sozialstrukturatlas vergleicht Berliner Bezirke

Müggelheim gehört innerhalb Köpenicks zu den Gebieten mit der geringsten sozialen Belastung, sprich der geringsten Zahl an Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosen. Gemeinsam mit Schmöckwitz steht es auf Platz eins der Skala bis sieben. Das ist eines der Ergebnisse im neuen Sozialstrukturatlas, der im Frühjahr diesen Jahres von der Senatsverwaltung für Soziales vorgestellt wurde. Oberschöneweide bildet in dieser kleinteiligen Untersuchung das Schlusslicht (Platz 6).

Die meisten Untersuchungen innerhalb dieses Sozialstrukturatlasses betreffen allerdings die Berliner Bezirke im ganzen. Doch auch dabei steht Köpenick sehr gut da. Einige Beispiele:

Die Berliner werden immer älter. Männer werden durchschnittlich 73,6 Jahre alt, Frauen bringen es auf 79,8 Jahre. Allerdings weisen die einzelnen Bezirke gravierende Unterschiede auf. So trifft es die Frauen aus Treptow am besten: Sie haben mit 82,2 Jahren die höchste Lebenserwartung. Die Köpenickerinnen bringen es immerhin auf 81,2 Jahre. Doch auch die Männer liegen nicht schlecht. Nach Zehlendorf und Wilmersdorf kommen die Köpenicker Männer mit 75,1 Jahren die Treptower mit 74,6 Jahren.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bezirken sind in erster Linie auf die unterschiedliche Sozialstruktur zurückzuführen. Sie berechnet sich aus der Zahl der Sozialhilfeempfänger und der Arbeitslosen, aus der Altersstruktur, der Staatsangehörigkeit und der Bildungs- und Einkommensstruktur. Köpenick und Treptow liegen in der Gruppe mit der besten Sozialstruktur Berlins, Seite an Seite mit Zehlendorf, Steglitz und Wilmersdorf. Den größten sozialen Belastungen sind hingegen die zentrumsnahen Bezirke ausgesetzt.

Beim Statuscharakter ist Köpenick dagegen aufs Mittelfeld abgeschlagen worden. Der Status ist umso besser, je höher die Bildungs- und Ausbildungsstruktur der Bevölkerung ist, je kleiner die Haushaltsgröße und je weniger Kinder und Jugendliche in den Bezirken wohnen. Ein Plus für einen guten Status bilden hingegen viele Selbständige und Angestellte. Köpenick landete hierbei auf Platz 14 der 23 Berliner Bezirke.

In Köpenick befindet sich das Gros der Erwerbstätigen im Angestelltenverhältnis. Beamte und Richter sind dagegen in Köpenick, nach Kreuzberg und Friedrichshain, am seltensten anzutreffen.

In Sachen Bildung steht Köpenick gut da. Gänzlich ohne beruflichen Abschluss sind nur 12,9 Prozent der Köpenicker - die niedrigste Quote aller Bezirke. Einen Hochschulabschluss können 15,5 Prozent der Bevölkerung nachweisen, Abitur machten 18,7 Prozent, einen Haupt- oder Realschulabschluss 21,6 Prozent.

Dem Bildungsstand entspricht auch das mittlere Haushaltsnettoeinkommen, das Geld, das jedem Haushalt nach Abzug der Steuern und Sozialabgaben noch übrig bleibt. Es liegt über dem Berliner Durchschnitt von 2800 Mark, bei 2900 Mark. Auch ist die Zahl derjenigen, die auf finanzielle Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen sind, ist in Köpenick (nach Zehlendorf) am niedrigsten. sip

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