Müggelheimer Bote
7. Jahrgang, Ausgabe 12/2000  
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Aus den Vereinen

Budo-Verein Gosen (Eichwalder Straße 100, Haus 5, 15537 Gosen): Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Die Gefühle der Budoker wurden auf eine harte Probe gestellt. Aber schließlich geht man auch nicht alle Tage zu einer Weltmeisterschaft als aktiver Teilnehmer. Um das Ergebnis beim „Millenium World Cup 2000” am 11. November in Lauenburg vorwegzunehmen: Die gemischte Gruppe aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen brachte es immerhin auf Platz zwölf von 35 zugelassenen Mannschaften im Show-Jujutsu.

Das Trainer- und Betreuerteam (v.l.): Janet, Patrick, Sandy, Frank, Micha und Dörte (knieend)
Während die Großen das große Ereignis, zumindest nach Außen hin, gelassen nahmen, hatten die Kleinen (die jüngste war fünf Jahre alt) ganz schön mit sich zu kämpfen. Ben (6) hatte in der Nacht vor dem Wettkampf kaum ein Auge zumachen können, Robert (7) war schon Tage vorher in der Schule ungenießbar und Alex (7) hat nichts Eßbares anrühren können. So hatte jeder auf unterschiedliche Art mit dem Lampenfieber zu kämpfen. Endlich war es so weit: Sonnabendmittag trudelten alle vollbesetzten Autos in Lauenburg ein.

Dort erfuhr die Mannschaft, dass alle sofort auf die Matte mussten, als letztes Team bei den Vorentscheidungen. Holterdipolter ging es zuerst in die Umkleideräume und dann ins Rampenlicht. Leider klappte es beim ersten Auftritt nicht so richtig, trotz gelungener Choreografie traten einige Patzer auf, letztlich brach sogar ein zur Kulisse gehörender Fahnenmast.

Doch den misslungenen Auftakt machte das Team beim abendlichen Finale wieder wett. Zur eigentlichen Schlafenszeit der Kinder liefen sie noch einmal zur Höchstform auf. Die Handlung: Einem Mädchen (Marieke) wird von einem Rowdy (Frank) der Drachen weggenommen. Doch alle Freunde helfen ihr und zeigen dem Bösewicht, dass er so nicht mit anderen Kindern umspringen kann. Am Ende siegt das Gute über das Böse.

Von Weißgurt bis Schwarzgurt zeigten alle Budoker ihr jeweiliges Können - die einen soft und anmutig wie Patrick und Sandy, die anderen voller Elan und Kraft. Eine Show die für wahre Beifallsstürme unter den Zuschauern sorgte - und mit der alle Patzer aus dem Vorentscheid aus dem Weg geräumt wurden. „Wenn die Show im Vorentscheid so geklappt hätte, hätte die Mannschaft auf dem Siegertreppchen gestanden“, sagte Veranstalter Joachim Peters von „Nippon e.V. Lauenburg / Elbe”. Doch auch so konnte Trainer Patrick Kuttner einen Pokal in Empfang nehmen - für herausragende Trainerleistungen in einer tollen Show.

„Wir waren dabei, haben unsere Erfahrungen gesammelt und werden weiter an uns arbeiten”, sagt Patrick Kuttner. Dabeisein ist alles, meint er und auch die Kinder pflichten ihm bei. Und schließlich haben sie ihre Lorbeeren einheimsen können, waren sie doch fast die einzigen unter allen Teilnehmern, die eine richtige Handlung in die Show integrierten - alle anderen Mannschaften beschränkten sich eher auf „Ballett ähnliche” Vorführungen. Wenige integrierten die sportlichen Darbietungen zumindest in kurze Sketche.

Jetzt muss der Verein nur ein paar Sponsoren finden, damit einheitliche Trainingsanzüge finanziert werden können und auch die Miete für die Turnhalle im Konferenzzentrum. Die Show im Ganzen kann in den eigentlichen Trainingsräumen nicht geübt werden - dort ist alles zu beengt. S.J.

KSC-Abt. Kanu (Krampenburger Weg 31f): Ahoi Piraten und Meerjungfrauen (oder so?), es ist wieder soweit. Wie jedes Jahr um diese Zeit steht unsere Nikolausfahrt auf dem Plan. Und bevor, wie all die anderen Jahre, wieder die unwissenden Landratten fragen, wieso die Nikolausfahrt eigentlich eine Fahrt ist, obwohl wir doch gar nicht fahren, schnell ein paar Worte zur Erklärung.

Also zunächst einmal; wir würden natürlich lieber mit unseren Kanus fahren, schließlich sind wir (unsere Räuberbräute eingeschlossen) alle harte Kerls, leider ist aber die Krampe zu besagter Fahrt meist schon zugefroren und daran läßt sich leider auch durch den neu erworbenen Eisbrecher unseres Obermaat Dirk noch nichts ändern, da wie die unzähligen auf unserem Gelände aufgehäuften Ausrüstungsgegenstände vermuten lassen, das Boot im Innern völlig augehöhlt sein muss. Aber zurück zum Fahren. Wie alt eingesessene Müggelheimer – sprich die, die schon ein bisschen mehr als 2000 Jahre alt sind - wissen, bedeutete damals das Wort „Fahren” sich fort zu bewegen, egal ob zu Fuß oder mit dem Wasweißichdennsonstnochso. Deshalb ist es übrigens auch ganz wichtig – jeder Seeräuber weiß das – in den Seemannsschulenferientagen des Februars auf die langen Laufbretter zu steigen und dem Willen der alten Haudegen folgend, immer schön hintereinander aufgereiht, durch dieses weiße Zeug namens Schnee zu stapfen. Das gibt den richtigen Motivationsschub. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr man sich dann aufs Wasser und die Boote freut.

Apropos Wasser: ich wollte ja eigentlich von unserer Nikolausfahrt berichten, da bin ich doch tatsächlich etwas abgeglitten. Wie ebenfalls fast jeder Müggelheimer weiß, war Nikolaus eigentlich ein Seeräuber. Natürlich ein guter, sozusagen ein Robin Hood der Meere. Früher hieß er deshalb auch „Rel Geb”, was soviel heißt wie der wahre Geber. Die roten Klamotten, die er damals trug, waren als perfekte Tarnung gedacht, schließlich laufen zur Weihnachtszeit alle möglichen Väter mit diesen Sachen rum. Leider ist ihm dabei einer seiner wenigen Fehler unterlaufen, denn er landete 18 Tage zu früh in Müggelheimien. Das lag, wie heute jeder noch so kleine computergebildete Krümel weiß, an der Konkavexität der Erdkrümmung. Völlig irritiert ob der fehlgeschlagenen Tarnung, versteckte er seine Beute auf unserer Insel. Hinterlassen hat er uns seine Seekarte und einen Seesack mit diversen Seemannsutensilien, die uns helfen sollen, den Weg zur Beute zu finden, um diese dann gemäß seinem Willen, gerecht unter den tapfersten Piraten aufzuteilen.

Doch lasst euch sagen, nur wer als Mannschaft die schweren Prüfungen meistert, wird am Ende auch das Ziel erreichen, den Anderen droht der Untergang in den schwersten Weihnachtsstürmen.

Am Ende noch zwei gut gemeinte Ratschläge. Der erste an die eigene Manschaft, achtet genau auf die Worte Eurer Steuermänner, denn nur sie sind in der Lage, die Seezeichen richtig zu deuten. Der zweite Ratschlag gilt all den lausigen Landratten da draußen. Solltet Ihr nun auch einmal Lust auf eine Seereise bekommen haben, so schreibt Euch bei Zeiten in die Mannschaftskladde ein, denn merkt Euch, wir nehmen nur die Mutigsten und Stärksten in unsere Reihen auf und die Probezeit hat schon so manchen Mutlosen verschreckt.

Nun denn Ihr Piratenvolk, seid gegrüßt mit „Schot und Mastenbruch”, und also Ahoi bis zum 10. Dezember um 10 Uhr an unserem Seeräuberversteck. Euer Felix

Sportakrobatik (Turnhalle der Müggelheimer Grundschule, Odernheimer Straße 28): Die kleinen und großen Akrobaten des Vereins wollen ihr Können vor einem großen Publikum vorführen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am Sonntag, den 17. Dezember um 15 Uhr der Weihnachtsturnshow zuzuschauen. Die Kinder zeigen in verschiedenen Gruppen Küren und Showteile.

Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt. Selbstgebackene Kuchen und Kaffee stehen bereit und können gegen einen kleinen Obolus erstanden werden. Wer also Lust hat, sich einmal die kleinen Akrobaten mit ihren schlangenhaften Verrenkungen in Natura anzusehen, sollte sich am 17. Dezember unbedingt in der Turnhalle der Müggelheimer Grundschule einfinden. Irene Armentsoudis

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