Müggelheimer Bote
7. Jahrgang, Ausgabe 02/2001  
Februar 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Leserbriefe

Schildbürgerstreiche in Müggelheim

Als Ur-Müggelheimerin und ehemalige Sportlehrerin, die lange Zeit auch in Müggelheim ehrenamtlich als Übungsleiterin tätig war, möchte ich mich zu zwei Problemen äußern, die den Sport und die Freizeit betreffen.

1. Kürzlich stand ein Vertreter des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) vor meiner Tür, um mich als Spenderin zu werben. Obwohl ich im Prinzip vielen Hilfsorganisationen positiv gegenüberstehe, hatte ich in diesem Fall meine Bedenken und äußerte sie auch. Das überdimensionierte Haus des ASB, das an der Badestelle der Großen Krampe steht, wurde unter anderem sicherlich auch aus Spenden bezahlt. Dieses Haus nimmt einen Großteil des einzigen ortsnahen Badestrandes ein und steht den größten Teil des Jahres leer. Früher wurde dieser Strand von den Kindern des Ortes, von Schulklassen und Erwachsenen genutzt. Allerdings konnte man damals seine Kinder einigermaßen beruhigt dorthin schicken, denn Vertreter des DRK reinigten und beaufsichtigten unter anderem auch den Strand. Heute habe ich Angst, wenn meine Enkelkinder dort baden gehen wollen. Ein Teil des Geldes, das für den Bau des Hochhauses am Ufer bereitstand, wäre für eine regelmäßige Pflege des Ufers und für den Schutz der Kinder wesentlich nutzbringender zu verwenden gewesen.

2. Anmerkungen zum Thema Sportplatz.

Sind uns Pflanzen, die in einigen Jahren dort nicht mehr vorkommen, weil dann Birken und Kiefern deren Platz eingenommen haben, wichtiger als ein Sportplatz für Unterricht, Vereinssport, Freizeitsportler, Wettkampfbetrieb???

Dass man die Empörung sportbegeisterter Müggelheimer über die Verwüstung des Platzes mit dem Bau eines nun völlig nutzlosen Sport/Sanitär und Umkleidegebäudes zu Deckeln versuchte, würde ich als Schildbürgerstreich bezeichnen. Ich fühle mich in die Zeit zurückversetzt, in der wir Kinder unseren Sportunterricht im Sommer auch hinter dem Schulhaus auf dem Acker absolvierten. Auch befürchte ich, dass die Wiederherstellung des Sportplatzes auf den Nimmerleinstag verschoben wird und der sicher gut gemeinte Neubau bis dahin dem Vandalismus ausgesetzt ist.

Die Naturschützer möchte ich fragen, ob sie keine Kinder oder Enkelkinder haben, die nun schon jahrelang gegenüber anderen Kindern benachteiligt sind, denn Leichtathletik und Spiele können ja nur begrenzt im Sportunterricht stattfinden. Ganz abgesehen davon wird vielen Jugendlichen die Chance genommen, ihre Freizeit sinnvoller zu verbringen als an Imbissständen Bier zu konsumieren.

Schließlich möchte ich anfragen, ob die Naturschutzverbände sich mit gleicher Energie gegen die flächendeckende Zerstörung der Natur und die massive Beeinträchtigung der Gesundheit der Müggelheimer durch die Flugzeuge des geplanten Großflughafens Schönefeld wenden. Ich denke, dass die zeitweilig im 3-Minuten-Takt über Müggelheim hinweg donnernden Flugzeuge die Natur mehr schädigen, als Sport treibende Menschen.

Mit freundlichen Grüßen, Rita Friedrich

Zu: „Diepgen gut im Zeitplan?” m Heft 01/2001 von Herrn Suhrbier

Es ist erfreulich, wenn man auch mit Hintergrundinformationen versorgt wird, was den Bau des Flughafens betrifft. Suhrbier schafft es in wenigen Zeilen und verständlichem Stil den aktuellen Stand der Lage zu formulieren. Dafür möchte ich mich bedanken.

Manchmal ist es schon hanebüchen mit welch scheinoptimistischer Vehemenz Diepgen sich an den Flughafen krallt. Alles was aus seinem Munde kommt klingt doch immer irgendwie offiziell und amtlich, so dass viele resignieren und der Meinung sind, egal was wir gegen den Flughafenausbau tun, die Großkopfeten entscheiden eh‘ wie sie wollen. Dass dem nicht so ist, erfahren wir dankenswerterweise von Herrn Suhrbier und wir sollten es verbreiten. Wir Flughafengegner haben Grund zu optimistischer Hoffnung.

Mit freundlichen Grüßen, Jürgen Mai

Antwort auf einen offenen Brief in der Oktober-Ausgabe

Auch ich habe den offenen Brief an den Bürgermeister gelesen. Jedoch habe ich eine ganz andere Meinung als Frau Fischer.

Gerade am Samstag, den 7. Oktober, war der Müggelheimer Bote in unserem Briefkasten und am Sonntag habe ich mit meinem Mann einen ausgedehnten Spaziergang durch Müggelheim gemacht.

Als wir nun so durch Müggelheim spazierten, in Richtung Müggelturm, von dort nach Rübezahl, dann Richtung Kleiner Müggelsee, über den Hirseländer Weg wieder in Richtung Anger, da haben wir eine seltsame Entdeckung gemacht. Da wo der Hirseländer Weg aufhört, an der Straße 635 und ein kleiner Waldweg wieder zum Anger führt, haben wir diverse wilde Komposthaufen entdeckt. Kiloweise lag da Fallobst herum sowie sonstige Garten- und Küchenabfälle.

Nun frage ich mich wer dafür die Verantwortung trägt ?! Der Bürgermeister oder die Bürger aus Müggelheim, die dort ihren Mist abladen und somit die Wildschweine zum Essen einladen.

Auch unsere Familie fühlt sich durch die Wildschweine bedroht, zumal unsere Tochter auch schon „Bekanntschaft schließen durfte”, als sie nachts nach Hause kam und eine ganze Rotte sich auf dem Anger (Sparkasse) aufhielt und selbst den Garten hinter der Sparkasse nicht verschonte.

Aber wer hat nun Schuld? Die Wildschweine oder die Müggelheimer die sich wie „Schweine” verhalten und ihre Abfälle einfach in den Wald schmeißen . . .

Mit freundlichen Grüßen auch eine Müggelheimerin (Name der Redaktion bekannt)

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