Müggelheimer Bote
7. Jahrgang, Ausgabe 02/2001  
Februar 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Serie für den Natur- und Gartenfreund

In Harmonie mit dem Garten: Feng Shui

Ist Ihnen beim Gang durch den winterlichen Garten wieder einmal bewusst geworden, dass er jetzt richtig langweilig aussieht? Ohne Struktur und Form, nichts lockt Sie zum Weitergehen, weil Sie die Leere des Gartens kennen, die getrampelten Pfade zum Kompost oder zum Briefkasten. Oder wird Ihnen bewusst, dass Sie eigentlich schon lange den Gedanken hatten, den Garten, der schon seit Jahren so besteht, doch einmal umzugestalten?

Frisch an die Arbeit, jetzt, da sowieso die Gartenarbeit ruht, ist die beste Zeit zur Gartenplanung. Sehen Sie nicht nur in die Kataloge, in denen billige, vielversprechende Pflanzenangebote zum Bestellen locken. Leihen oder kaufen Sie sich lieber ein oder zwei Fachbücher über die Möglichkeiten der Gartengestaltung. Lassen Sie sich inspirieren und zeichnen Sie verschiedene Ideen für einen eigenen Entwurf Ihres „neuen Gartens”.

Zunächst auf einem einfachen Bogen Papier. Zeichnen Sie Ihr Haus, alle vorhandenen Bäume und Sträucher und alle befestigten Wege ein. Danach an die von Ihnen angedachte Stelle, mit einem Farbstift, die neuen Gartenteile, wie eventuell ein Spielplatz, ein Kräuterbeet, einen neuen Weg zu einem Ruheplatz. Schnell werden Sie merken, dass es doch wichtig ist, genaue Maße zu haben. Also muss alles noch konkreter bestimmt werden können. Die Maße des Hauses, der Treppe, Wegbreite und Länge. Auch der Kronendurchmesser der Bäume wird bei einem Laubbaum mit einem weich gebogenen Rand gezeichnet. Auf Millimeterpapier werden dann maßstabsgerecht alle vorhandenen Dinge eingezeichnet. Um nicht unnötig viele Zeichnungen anzufertigen, ist es leichter, aus farbigem Papier neue Details maßgerecht zu schneiden. Sie sind dann beweglich und man kann an allen Stellen das Für und Wider abwägen. Der neue Garten soll schöner werden, er könnte Ihr „Wohlfühl-Garten” werden.

Das Baduga, mit dem Ihr Grundstück in neun Feng Shui-Zonen aufgeteilt werden kann. Die untere Linie symbolisiert die Straßenfront, die Lücke den Eingangsbereich.
Als Anregung: Es gibt zwei bedeutende Harmonielehren, die das Verhältnis zwischen dem Menschen und der Umwelt regeln.

Man kann sein ganzes Haus nach den Regeln der Mondphasen bauen (recht mühsame Angelegenheit, da man zeitlich vom Mond abhängig ist). In jedem Fall hat die Gartenbepflanzung nach den Mondphasen erwiesenermaßen hohe Erträge zur Folge.

„Der Mensch und seine Umwelt sind eins” sagt ein alter chinesischer Spruch. Die zweite Harmonielehre, das fernöstliche Feng Shui, versucht seit Jahrtausenden den Menschen Hilfestellung auf diesem Weg zu geben. Schließlich entstand sie selbst aus dem engen Kontakt mit der Natur und dem Deuten ihrer Zeichen.

Nach ihr steigt jeder, der Rücksicht auf die Gegebenheiten und auch auf die Bedürfnisse der Menschen, der Natur, der Landschaft und des Umfeldes nimmt, ein in den Strom des Lebens. Als Belohnung für eine solche Lebenserhaltung warten Gesundheit, Glück und Wohlstand. Hinter dieser Lehre stecken oft Einflüsse unsichtbare Erdkräfte, Ausstrahlungen, Schwingungen. Wer diese Kräfte kontrolliert, kann sie für sich nutzen, vergleichbar mit einem Boot, das mit der Strömung schwimmt. Feng Shui-Regeln können die natürlichen Kräfte korrigieren, neutralisieren oder gar abwenden. Haus und Garten nach den Regeln von Feng Shui geplant, ist auf alle Fälle interessant, zumal die Harmonie wichtig für unser Leben ist.

Einigen Regeln und Empfehlungen: Bei der Planung des Hauses sollte man darauf achten, dass außer dem Dach keine dreieckigen Gebäudeteile entstehen, da diese Form besonders negative Energien sammelt (es wirkt auch untraditionell und nicht harmonisch, sondern aggressiv).

Feng Shui rät, vorrangig Baustoffe einzusetzen, die in der natürlichen Umgebung des Hauses vorhanden sind und mit der Witterung im Einklang stehen (einheimisches Holz). Das ideale Verhältnis von Fenstern zu Türen liegt bei 3:1. Das Haus soll so groß, oder nur wenig kleiner als die Nachbarhäuser sein. Die Form soll harmonisch (rund, quadratisch oder rechteckig) mit gleich großen Stockwerken sein. Im Bungalow empfängt man, laut Feng Shui, angeblich die meiste Energie vom Himmel und der Erde. Große Fenster lassen viel Energie hinein.

In der Wohnung rät Feng Shui, sich jeden Tag von einem Gegenstand zu trennen. Es wendet sich gegen zu voll gestopfte Räume - gegen den Sammeltrieb. Dadurch würde der Energiefluss gebremst, es führe zur Stagnation, heißt es. Dabei wird Ordnung allerdings von der Sterilität neurotisch aufgeräumter Räume unterschieden, die ebenso viel Energie entziehen können.

Der Hausgarten wird aus Feng Shui-Sicht als erweiterter Körper des Menschen und seines Wohnhauses betrachtet, dem schützende, inspirierende, nährende und energisierende Aufgaben zuteil werden.

Üblicherweise werden unsere Gärten unter solchen Aspekten gar nicht gesehen. Meistens sind sie nahezu vernachlässigt oder zu pflegeleichten, seelenlosen, mit Gartenzwergen aufgepeppten Zierwüsten verkommen. Ein Gefühl der Harmoniezerstörung empfindet man vor allem dort, wo Teppichhaar-kurzer Rasen, adrette ausgerichtete Blumen in geradem oder rechten Winkel mit Betonkantensteinen eingeengt und auch am Betonweg entlang, bis zum Haus geleitet werden.

Ein Garten ist ein Stück Natur, folgen Sie Ihrer Fantasie und Ihren Träumen!

Das Baduga ist ein Feng Shui, ein Spiegel Ihres Lebens. Es ist eine Art Raster und ein wichtiges Werkzeug, mit dem Sie die bezeichneten Energiefelder in Haus oder Garten festlegen können. Wörtlich übersetzt bedeutet Baduga „der Körper des Drachen”.

Zeichnen Sie auf Pergamentpapier in der Größe Ihrer Maßstabszeichnung des Gartens das Baduga und schreiben Sie die Bezeichnungen der zwölf Zonen ein. Legen Sie jetzt das Pergament mit dem Baduga so auf Ihre erste Zeichnung, dass die Grundlinie des Badugas mit den Zonen „Wissen, Karriere und hilfreiche Freunde” genau auf der Linie Ihrer Zeichnung liegt, auf der die Zufahrt oder der Zugang zu Ihrem Grundstück liegt. Das entspricht gewissermaßen dem „Mund” des Anwesens. Dann werden die Zonen in Ihren Plan übertragen.

Jeder Platz eines Gartens hat seine ganz speziellen energetischen Funktionen und seine eigene Symbolik. Fehlt eine Baduga-Zone, oder ist sie ungünstig gestaltet, deutet dies möglicherweise auf ein Defizit im Leben der jeweiligen Familie oder der betroffenen Person hin.

Jede Umgestaltung eines Gartenteils, einer Zone (Pflanzung eines Baumes, neues Gartenlicht, Veränderung der Zuwegung zum Haus, Entrümpelung des Schuppens) sind allesamt vergleichbar mit einer Akupunkturmaßnahme. Für jede einzelne Zone gibt es spezielle Bepflanzungs- und Gestaltungsregeln um das Optimum an Harmonie für sein Leben daraus herauszuziehen. Dabei spielen vor allem Farbe eine Rolle.

Doch darauf detailliert einzugehen, würde den Rahmen sprengen, daher muss ich an dieser Stelle enden. Es ist klar, ich konnte Ihnen nur Denkanstöße geben. Allen, die noch tiefer in das Feng Shui einsteigen möchten, empfehle ich das Fachbuch: „Feng Shui - Garten für die Sinne” von Günter Sator, für 39,90 DM. MS

Weitere Beiträge aus der Serie für den Natur- und Gartenfreund finden Sie in der Übersicht im Archiv des Müggelheimer Boten!

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