Müggelheimer Bote
7. Jahrgang, Ausgabe 02/2001  
Februar 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Köwoge lässt altes Anger-Gehöft zunehmend verfallen

Ein altes Gehöft am Müggelheimer Dorfanger sorgt bei Anwohnern für Unwillen. Es gehört zum denkmalgeschützten Ensemble des einzigen erhaltenen rautenförmigen Angers Berlins und ist noch immer nicht saniert. " Das Gehöft wird nicht ausreichend gepflegt, es sieht noch so aus, wie zu DDR-Zeiten. Dabei hätte so viel gemacht werden können, ja müssen", mokiert sich eine Müggelheimerin. Besitzer des alten Bauerngehöfts ist die Köpenicker Wohnungsgesellschaft (Köwoge), doch die will das 1893 gebaute Anwesen erst in einigen Jahren sanieren.

Bröckelnder Putz, altes Dach, kein Vorgarten mehr: Alt-Müggelheim15 an der Ecke Odernheimer Straße. Foto: Jacobius
Alt-Müggelheim 15 ist ein Drei-Familienhaus mit Ställen und Scheune an der Ecke Odernheimer Straße. „Es gehört zu unserem sogenannten Streubesitz. Das sind einzelne Immobilien, oder solche, die problematisch von den Eigentumsverhältnissen her sind oder einfach nicht gewinnträchtig”, erklärt Jens-Jürgen Strauch, Sprecher der Köwoge. Aus diesem Grund sei das Gehöft für die nächsten drei bis fünf Jahre noch nicht in den Bauplänen enthalten, obwohl es frei von Restitutionsansprüchen sei. „Wir werden erst sanieren, wenn erkennbar ist, dass es sich rentiert”, so Strauch. Vorrangig habe sich die Köwoge um die Sanierung der maroden Häuser in Oberschöneweide gekümmert. So lange würden nur Maßnahmen zur Gefahrenbeseitigung oder kleinere Instandsetzungsarbeiten durchgeführt.

Der untere Denkmalschützer Christian Breer sieht nicht, dass das Haus zunehmend verfallen würde. „Aber wenn das so sein sollte, können wir den Besitzer veranlassen, etwas zu unternehmen”, sagt er. Ansonsten hofft er, dass das Gebäude, das unter Ensembleschutz steht, bald denkmalgerecht saniert werde.

Die am historischen Kern interessierte Müggelheimerin wünscht sich vor allem, dass der traditionelle Vorgarten wieder geschaffen wird. Er musste damals zu Gunsten des Bürgersteiges und der engen Kreuzungssituation weichen. Aber für ein schöneres Ortsbild sollten sich ihrer Meinung nach alle Angerbewohner stärker um die Vorgärten bemühen und sie im Stil de alten Bauerngärten erblühen lassen. sip

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